Linux Mint - fiese Bedienungsfalle

Bens Hur

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Hola,

da ich mich heute mal ganz ungewöhnlicherweise über mein Linux Mint Cinnamon aufgeregt habe, hier ein genereller Hinweis zum Thema "Systemupdates" und Linux-Kernel:

Wenn man ein LM-System von einem Livesystem aus installiert und anschließend die Systemaktualisierung laufen lässt, wird NICHT der Kernel automatisch mit aktualisiert.

Vielmehr muss man dazu über das LM-Startmenü (ich nenns mal so) die Aktualisierungsverwaltung aufrufen und dann unter Ansicht auf Kernel klicken.

Dort werden einem die aktuellsten verfügbaren Kernel in umgekehrt chronologischer Reihenfolge dargestellt, also der neueste zuerst.

Auf den obersten klicken und auf Installieren klicken, damit der neueste Kernel installiert wird.

Ein etwa dreiviertel Jahr altes Linux Mint-iso-Image resultierte in einem System mit Kernel 5.4.x, den Kernel 5.13.x musste ich manuell installieren wie oben beschrieben. Die Idee ist, dass 5.4.x ja irgendeine Variante mit Langzeitunterstützung sei, die anderen Kernel - zwar neuer - aber nicht.

Und ich hab mich gestern nach einer Neuinstallation gewundert wie blöd, dass mein System trotz 700 MB installierter Systemaktualisierungen partout nicht richtig flott laufen wollte und die Wine-Spiele alle ruckelten. Mann Mann Mann, was für eine bescheuerte Konfiguration out of the box.



Ach ja, und noch ein netter Bug, über den ich prompt mit Anlauf gestolpert bin:

wenn man in den Paketquellen die Signaturschlüssel für die Paketquellen importieren will und eine Fehlermeldung erscheint, wonach etwas mit der APT-Konfiguration nicht stimme und man doch die Schlüssel manuell importieren solle - kann man vergessen, das ist ein Bug, weil eine wichtige Systemdatei in Linux Mint fehlt. Im Terminal den Befehl

sudo touch /etc/apt/trusted.gpg

ausführen. Dann klappts auch plötzlich mit dem Importieren sämtlicher Paketquellen-Schlüssel.

Hhhggrrmmppffff.
 
Bens Hur schrieb:
Auf den obersten klicken und auf Installieren klicken, damit der neueste Kernel installiert wird.
Vllt solltest du dir mal die Frage stellen, worauf dein Mint basiert und was LTS bedeutet. Und warum solche Distributionen eben nicht auf die allerneuesten Pakete zurückgreifen.
Bens Hur schrieb:
Mann Mann Mann, was für eine bescheuerte Konfiguration out of the box.
Ganz ehrlich, überall wird man drauf hingewiesen welche Distributionen bleeding edge sind und welche nicht.
Vorausgesetzt, man versucht sich vorher zu informieren. Wenn einem das zu viel ist, bleibt man wohl besser bei Windows.
Bens Hur schrieb:
Ach ja, und noch ein netter Bug, über den ich prompt mit Anlauf gestolpert bin:
Keine Ahnung wie der Ablauf war der dazu geführt hat. Aber Fehler können immer Vorkommen. Auf beiden Seiten. Da ich im Internet nichts dazu finde, vermute ich eher das beim Importieren was schief gegangen ist.
 
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Bens Hur schrieb:
Und ich hab mich gestern nach einer Neuinstallation gewundert wie blöd, dass mein System trotz 700 MB installierter Systemaktualisierungen partout nicht richtig flott laufen wollte und die Wine-Spiele alle ruckelten. Mann Mann Mann, was für eine bescheuerte Konfiguration out of the box.
wine ohne stuetzraeder ist auch mutig. Schau dir mal Proton an.

Bens Hur schrieb:
Und ich hab mich gestern nach einer Neuinstallation gewundert wie blöd, dass mein System trotz 700 MB installierter Systemaktualisierungen partout nicht richtig flott laufen wollte und die Wine-Spiele alle ruckelten. Mann Mann Mann, was für eine bescheuerte Konfiguration out of the box.
nvidia? :)

Bens Hur schrieb:
kann man vergessen, das ist ein Bug, weil eine wichtige Systemdatei in Linux Mint feh
welche und welcher?


Muss aber Sagen, Ubuntu ist ein kaputtes Debian, Mint ist ein kaputtes Ubuntu (meistens). Alle 3 sind nicht wirklich anfaenger freundlich
 
Zuletzt bearbeitet:
Bens Hur schrieb:
Hola,





Ach ja, und noch ein netter Bug, über den ich prompt mit Anlauf gestolpert bin:

wenn man in den Paketquellen die Signaturschlüssel für die Paketquellen importieren will und eine Fehlermeldung erscheint, wonach etwas mit der APT-Konfiguration nicht stimme und man doch die Schlüssel manuell importieren solle - kann man vergessen, das ist ein Bug, weil eine wichtige Systemdatei in Linux Mint fehlt. Im Terminal den Befehl

sudo touch /etc/apt/trusted.gpg

ausführen. Dann klappts auch plötzlich mit dem Importieren sämtlicher Paketquellen-Schlüssel.

Hhhggrrmmppffff.
Nicht nur das, beim aktuellem LM-Cinnamon kann ich nicht mal den NV Treiber installieren, weder den mitgelieferten noch einen von NV heruntergeladenen. Das klappte vormals immer, die Karte ist eine ASUS GT 710 SL-2GD5. Also nichts was Linux nicht kennt.:(

Habe Mint jetzt erstmal wieder heruntergeworfen und bin UBUNTU only unterwegs. Da flutscht alles wie gewohnt.

Ergänzung ()

ghecko schrieb:
Vllt solltest du dir mal die Frage stellen, worauf dein Mint basiert und was LTS bedeutet. Und warum solche Distributionen eben nicht auf die allerneuesten Pakete zurückgreifen.
Das ist schon korrekt.
Aber derzeit läuft Mint auch bei mir (20.3 Una Cinnamon) nicht so rund, wie man es immer kannte.
 
xy_Tux schrieb:
Nicht nur das, beim aktuellem LM-Cinnamon kann ich nicht mal den NV Treiber installieren, weder den mitgelieferten noch einen von NV heruntergeladenen. Das klappte vormals immer, die Karte ist eine ASUS GT 710 SL-2GD5. Also nichts was Linux nicht kennt.:(

Habe Mint jetzt erstmal wieder heruntergeworfen und bin UBUNTU only unterwegs. Da flutscht alles wie gewohnt.

Was funktioniert denn da nicht? Wenn man auf die Treiberverwaltung geht, werden doch ein paar Treiber (offizielle und open source Treiber) angezeigt. War zumindest bei meiner gtx 770 vor 1,5 Wochen so.
 
madmax2010 schrieb:
Muss aber Sagen, Ubuntu ist ein kaputtes Debian, Mint ist ein kaputtes Ubuntu (meistens). Alle 3 sind nicht wirklich anfaenger freundlich
Was ist dann Debian für dich?
 
lutzpime schrieb:
Was funktioniert denn da nicht? Wenn man auf die Treiberverwaltung geht, werden doch ein paar Treiber (offizielle und open source Treiber) angezeigt. War zumindest bei meiner gtx 770 vor 1,5 Wochen so.
open source wird nur einer (nouveau) angezeigt, ALLE anderen von NV ergeben nach Neustart hartnäckig 800x600 oder 1024x768? Nicht mehr änderbar, keine HW Beschleunigung verfügbar.
 
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Tenferenzu schrieb:
Was ist dann Debian für dich?

Wenn ich irgendwo richtig flink sicherheitspatches brauche und mich sonst darauf verlassen will, dass alles einfach funktioniert und breit getestet wurde auf jeden Fall die richtige Wahl.
 
Der Schlüssel-Bug ist in englischen LM-Foren und bei GitHub dokumentiert:

https://forums.linuxmint.com/viewtopic.php?t=352391

Und mir ist schon klar, was eine LTS-Version ist.

Aber wenn so eine Konfiguration wie oben beschrieben mit verstaubtem Uraltkernel dazu führt, dass ein weiß Gott nicht exotisches, ein dreiviertel Jahr altes System mit Pentium N5030 Prozessor und Intel-Grafik unrund läuft.... dann wäre es doch schön, wenn man darauf mal hingewiesen würde. Zumindest in dem sonst so gelungenen Willkommens-Bildschirm.

So könnte der Benutzer entscheiden, ob er es mit einem neueren Kernel probiert oder es beim Veteranen-Kern belässt.

Bei mir war es reiner Zufall, dass ich die GUI-Option, neuere Kernel nachzuinstallieren, überhaupt gefunden habe.
Viele andere Benutzer hätten gesagt: Was ein Mist, das System läuft nicht richtig, und hätten vermutlich aufgegeben.

Nur meine Meinung.
 
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ghecko schrieb:
Vllt solltest du dir mal die Frage stellen, worauf dein Mint basiert und was LTS bedeutet. Und warum solche Distributionen eben nicht auf die allerneuesten Pakete zurückgreifen.
in dem punkt hat er schon recht meiner meinung nach. lädt man jetzt ubuntu 20.04 runter erhält man 20.04.3 mit kernel 5.13 out of the box. installiert man ein aktuelles mint 20.3 hat man ohne nacharbeiten nur kernel 5.4 und da wird so eniges an aktueller hardware nicht unterstützt. das hätte nicht sein müssen, mint 20.3 hätte auch gleich kernel 5.13 installieren sollen.
 
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0x8100 schrieb:
lädt man jetzt ubuntu 20.04 runter erhält man 20.04.3 mit kernel 5.13 out of the box
Kommt drauf an ob man 20.04 oder 20.04.3 runterläd. Beide sind verfügbar und das eine aktualisiert sich nicht von alleine auf den HWE-Zweig. Und Mint baut eben auf 20.04 auf.
Da kann man drüber meckern, ist aber so. Mint hat seine eigene Lösung den HWE-Kernel einzuspielen. Will man das nicht, hat man sich die falsche Distribution ausgesucht.
 
xy_Tux schrieb:
open source wird nur einer (nouveau) angezeigt, ALLE anderen von NV ergeben nach Neustart hartnäckig 800x600 oder 1024x768? Nicht mehr änderbar, keine HW Beschleunigung verfügbar.
Probier mal das in Verbindung mit dem aktuellsten nvidia Treiber (ich glaube 470) aus.

Try this method to load the Nvidia kernel modules a little earlier in the boot process.

Use this command to open the modules file: xed admin:///etc/modules

Add this at the bottom:

nvidia
nvidia-drm
nvidia-modeset

Die Datei kannst du auch über den Datei-Explorer als admin öffnen.
 
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Und noch was, um Missverständnisse zu vermeiden:

Ich mag Linux Mint im Großen und Ganzen - sehr sogar. Hatte es vorinstalliert auf einem Asus LinuxBook von iXsoft erworben, wo out of the box auch ein neuerer Kernel installiert war.

Die Quasi-Werksinstallation hatte ich mir selbst durch Unachtsamkeit zerschossen, daher war die Neuinstallation mit den o.g. Schwierigkeiten notwendig geworden.
 
Bens Hur schrieb:
Und noch was, um Missverständnisse zu vermeiden:

Ich mag Linux Mint im Großen und Ganzen - sehr sogar. Hatte es vorinstalliert auf einem Asus LinuxBook von iXsoft erworben, wo out of the box auch ein neuerer Kernel installiert war.

Die Quasi-Werksinstallation hatte ich mir selbst durch Unachtsamkeit zerschossen, daher war die Neuinstallation mit den o.g. Schwierigkeiten notwendig geworden.
Wenn man Linux Mint mit aktueller Hardware nutzen möchte, muss man sich die Edge Version herunterladen, die hat einen aktuellen Kernel. Leider wird diese nicht so richtig beworben.
 
lutzpime schrieb:
Probier mal das in Verbindung mit dem aktuellsten nvidia Treiber (ich glaube 470) aus.

Try this method to load the Nvidia kernel modules a little earlier in the boot process.
Danke für den Tipp.
Bin aber momentan (auf dem Linux Rechner nur in Monokultur (Ubuntu 21.04) unterwegs. Werde aber Mint bei nächster Gelegenheit noch einmal installieren. Das war für mich immer eine 0815_läuft immer und überall Distri.
 
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Stimmt, es gibt eine sogenannte Edge- Version von Linux Mint. Wusste ich, ehrlich gesagt, bis jetzt aber auch nicht.

Wie gesagt, ich verstehe ja im Prinzip schon den Gedanken, der hinter der konservativen Kernel-Politik steckt.

Trotzdem hätte ich es als Nutzer schön gefunden, darauf vom System selbst mal etwas direkter darauf hingewiesen zu werden. Das ist alles.
 
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Ich probiere mich auch gerade das erste mal an Mint (und Linux) und habe ebenso die Edge Version später gefunden.
Hat man als Nutzer irgendeinen Nachteil, wenn man den Kernel in der normalen Version nachträglich updatet z.B. man muss es immer wieder machen und in der Edge-Version ist es unter den normalen Updates?
 
Thunfischsalat schrieb:
Hat man als Nutzer irgendeinen Nachteil, wenn man den Kernel in der normalen Version nachträglich updatet z.B. man muss es immer wieder machen und in der Edge-Version ist es unter den normalen Updates?
Nein. Sobald man einmal den Zweig gewechselt hat, hat man quasi die andere Version und bekommt dafür entsprechende Pakete.
 
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Du kriegst halt immer noch zusätzlich Updates für den LTS-Kernel, wenn du ihn nicht manuell rauswirfst.
 
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