News M1-Prozessor: Apples Notebook-SoC soll die Konkurrenz abhängen

@Forlon
Das Problem bei Intel und AMD ist halt, dass deren Management wenig Gründe hat da all zu schnell zu reagieren. Intel fährt kräftig Profite ein und hat am ehesten das Problem, dass die Produktionskapaztiäten nicht reichen. HPC und Server sind die CashCows. Wettbewerb gibt es zwar von ARM, aber eben auch nicht großflächig. Da besteht die Gefahr, dass Intels Management das nicht als Grund sieht großartig darin zu investieren die Architektur zu überholen. Zudem Intels Rückstand bei der Fertigung immer mehr zum Risiko wird.
Bei AMD schaut es vergleichbar aus, die haben die Existenz der Firma an Zen gehangen und müssten jetzt eigentlich schon wieder radikal an der Architektur arbeiten. Gleichzeitig verkauft AMD gerade mehr als sie produzieren können und fahren Gewinne ein. Zudem ist das Geschäft mit den Konsolen mutmaßlich für die nächsten 5 Jahre in trockenen Tüchern. Für Mangement und Gläubiger gibt es da wenig an der Architektur zu ändern.
Zudem hat sich die x86 Welt massiv zur Vektorisierung (AVX, AVX2, AVX512) und Matritzenverarbeitung (Intel AMX) entwickelt um so Parallelismus bei der Datenverarbeitung hinzubekommen. Die Frage ist halt auch, ob an diesem Investment festgehalten wird, oder ob man dies aufgibt.

Und Qualcomm ist ja sowieso raus, da wird seitens der CPU kaum mehr selbst entwickelt. Da wird von ARM zugekauft und ARMs Referenzimplementierung vom Cortex X1 ist auf den ersten Blick nicht so extrem weit weg vom Apple Core: https://www.anandtech.com/show/15813/arm-cortex-a78-cortex-x1-cpu-ip-diverging/3

Und dann haben wir da noch das Problem des Softwareökosystems. Intel liefert hier durchaus auf breiter Front, die besten Ergebnisse gibt es aber nur in proprietären Lösungen die gegenüber anderen x86 Anbietern diskriminiert. AMD konnte es sich über Jahre nicht leisten das Ökosystem zu pflegen und holt gerade nach, wobei da teils noch Jahre konstanter Arbeit notwendig sind. Bei Qualcomm bzw. generell ARM habe ich dann sogar teils das Gefühl, dass die gar nicht wollen, dass man für deren Systeme Software baut.
 
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Ich kenn die Dinger zwar Hardwareseitig nicht, sondern nur als EC2 Instanz, aber die Gravitron Dinger von AWS sind wirklich cool. Und das könnte tatsächlich für x86 einiges an Marktanteilen einbüßen. Gerade in dem Bereich: Bei EC2 Instanzen mit Linux Webservern, RDS/Aurora Instanzen mit Postgre- oder Mysql etc, die es zuhauf gibt, ist die Architektur egal, weil man sich das Zeug in der Regel sowieso einfach via Paketmanager installiert und die eigentliche Software, die dann läuft meist architekturunabhängig ist. Lediglich bei Java Applikationen in dem Bereich (zB Tomcat oder Wildfly) wäre ich da noch etwas vorsichtig ;)
Die Performance von den Instanzen ist wirklich gut und die Preise sind ein gutes Stück unter den Xeon/Epyc Prozessoren. MS hat ja mittlerweile angekündigt, bei Azure ähnliches machen zu wollen.
 
Derzeit ist es halt wirklich "nur" Amazon AWS und die kaufen wahrscheinlich dennoch noch immer x86-Systeme. Die Frage ist halt, als wie große Bedrohung wird das von Management und Investoren gesehen und in wie weit sind diese Bereit die Kosten/das Risiko zu tragen.
Zudem vermute ich, dass der Markt an Ingenieuren µArchitektur gerade nicht viel hergibt. Wenn die Hälfte der Gerrüchte und Pressemeldungen stimmt, dann ist der Markt leer solang man nicht direkt den Wettbewerb aufkauft.
 
@SV3N

Der Apple M1 ist jetzt auch auf Platz 1 bei der Notebook Single Core Leistung von Passmark
https://www.cpubenchmark.net/singleThread.html#laptop-thread
1613650508788.png


Beim Desktop zumindest auf Platz 2
https://www.cpubenchmark.net/singleThread.html#desktop-thread
1613650453435.png


Bei der Multicore Leistung ist er auf dem Niveau einer ebenfalls 8 Kern 8 Thread Intel 9700K(F) bzw eines Ryzen 2700
1613650661133.png
 
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