Ja, unterschiedliche Geschmaecker sind natuerlich klar. Aber eben:
völlig frei begehbaren Welten von Bethesda sind nicht nur groß, sie wirken real
Jein. Sie wirken real, falls man nur huegelige Landschaften damit vergleicht. Die "Gebirge" von Oblivion wirken alles andere, als real, es gibt keine Kanten, keine senkrechten Schluchten, keine Ueberhaengenden Felsen usw. Da ist Gothic meilenweit voraus mit einer sehr viel hoeheren Detailliebe in der Landschaft. Oblivion ist praktisch komplett durch irgend einen "Hügelalgorithmus" entstanden. Die gute Grafik der daraufgepappten Objekte (Baeume, Ruinen etc) taeuscht halt darueber hinweg.
Hier prallen wohl unterschiedliche Wuensche aufeinander: Der eine will ein dicht gepacktes Spiel mit maximal viel zu tun auf jedem Quadratmeter, der andere lieber moeglichst echten Realismus, der dann halt auch stundelanges Rumwandern in der Einoede beinhaltet - was man auch hat, wenn man in der realen Welt durch eine Landschaft ohne spezielle Merkmale laeuft. Ich kann das schon ein bisschen nachvollziehen: Ich fands auch immer doof, wenn "Berge" in RPG Welten irgendwie 10 Meter Hohe Polygondreiecke waren und dachte mir, wieso nicht ein Game, wo ich wirklich einen Pass hochlaufen kann, mit den Proportionen der echten Welt. Als dann damals Daggerfall rauskam (Arena kannt ich ned), war ich fasziniert: Endlich mal was mit Weite. Aber das stellte sich dann halt als oede heraus.
Da interessante Gegenstände nur in Kisten herumliegen (die immer gleich aussehen), kann man jederzeit mit einer 360°-Drehung feststellen, ob hier etwas von Belang existiert. Das macht die Gegend lieblos, denn alles wirkt so zwanghaft vereinfacht.
Jep. Das ist langweilig. Und wo ist da der Unterschied zu Oblivion? Eine 360 Grad Drehung und man sieht eine neue Ruine. Und man weiss, da ist exakt dasselbe drin wie in den 50 vorherigen. Spannend.
Dann mach mal die Augen auf. Ein Banditenlager neben einer Ruine, tief unten hat der Oberbandit vielleicht noch das eine oder andere Goldstück und schon hast du die Emotion.
Dasselbe: Genau gleich wie Hoehlen 1-50 und Ruinen 17-34. Die gleichen Banditen in den gleichen Kleidern, gleichen Verhaltensmustern und mit der Charaktertiefe eines Blatt Papiers. Und viel anderes passiert in Oblivion ausserhalb der Staedte nicht.
Wenn der Bandit in Hoehle 1 eine Namen haette, eine Story dahinter, wenns eine Ueberraschung in der Story gaebe, wenn er ein Unikat beherbergen wuerde, um das sich Legenden schmieden, wenn seine Banditen in fehden mit anderen staenden .... also wenn *irgendwas* da waere, dass diese Banditen spannend machen wuerde, sie jeweils absetzen wuerde von anderen ... okay, dann waer oblivion der Hit. Aber leider ist nicht das geringste in dieser Richtung vorhanden. Sie sind alle voellig beliebig und unterscheiden sich kein bisschen von anderen. Gold finden reicht mir als Hintergrund fuer ein RPG halt nicht aus.
Wirft man dagegen einen Blick nach Oblivion und sucht man eine bestimmte Sache (etwa Knoblauch), so fängt man an zu grübeln, in welchem Keller man die verdammte Knolle nicht zuletzt an der Wand hängen gesehen hat.
Sowas ist Berechtigt. Aber solche Notwendigkeiten sind sehr duenn gestreut in Oblivion, meistens laeuft man nur rum und fragt sich, was man eigentlich mit Teller #294739 anfangen soll. Realismus in Ehren, aber das ist nicht gleichbedeutend mit Spielspass fuer mich.
Aber ich will das niemandem madig machen .... man darf durchaus Oblivionfan sein, der eigene Geschmack und die Freude an etwas, das andere oede finden ist durchaus erlaubt - ich evrstehs halt nur ned
