Ram OC Timings VS mhz

Computersack

Ensign
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Ich hab mir nochmal den RAM- Test auf CB angeguckt:
https://www.computerbase.de/2019-03/amd-ryzen-cpu-ddr4-ram/2/

Sehe ich das richtig, dass 3000@cl15 kaum ein Unterschied zu 3600@cl16 machen?
Manchmal ist der eine minimal schneller und manchmal der andere, also warum takten so viel auf 3600mhz?

wäre 3000/3200@cl14 nicht die bessere Wahl?
 
...Computerbase eigene Tests sind nicht so wirklich geeignet um Ram zu testen.

GPU Tests sind gut...CPU Tests werden auch besser, aber Ram kannst du vergessen.

Die Ramgeschwindigkeit ist eine Mischung aus Takt, solchen Funktionen wie GearDownMode und 30+ Timings.

Du kannst dir sicher sein, dass 3600 Cl16 eigentlich schneller ist als 3000 Cl15.
Aber eben nur, wenn die Szene überhaupt auf CPU/Ramgeschwindigkeit reagiert und die Messgenauigkeit ausreicht um die Unterschiede zu erkennen.

Mit beidem habe ich bei der CB Auswahl so meine Zweifel.

Und dann ist eine Unsicherheit in den vielen Timings....natürlich ist die Cas Latency eines der wichtigsten Timings, aber am Ende doch nur eines von 30+ ...und je nach Mainboard können die sehr anders gewählt werden.
Vor allem wenn das Mainbaord beim ersten Start mit einer neuen Frequenz+Haupttimings leichte Instabilitäten feststellt und dann die Subtimings schlechter macht, um es stabil starten zu können.

Als ich 2017 mein erstes System mit DDR4 hatte, hatte ich 3200 Cl14er Ram...und "out of the Box-XMP" war der nicht nur instabil, sondern auch langsamer als 2400 Cl15....nur wegen schlechten Subtimings.

Hatte ich dann alles manuell eingestellt, war es nicht nur stabil, sondern auch teilweise in Spielen 20% schneller.

Das macht es natürlich probelmatisch wenn man Ram Empfehlungen gibt...
Theoretisch ergibt ein höherer Takt(bei Ryzen bis zu dem Punkt wo der IF noch synchron ist), eine höhere Peak Bandbreite....das ist gut, wenn deine Anwendung Bandbreite braucht.
Zusätzlich hat man Vorteile durch den schnelleren IF...

Und das Verhältnis aus Takt und Timings gibt die Latenzen an....das ist vor allem für PC Spiele wichtig.
3000 Cl15 ergibt z.B. 10ns ....und 3200 Cl16 ergibt auch 10ns.....3200 cl14 wären 8,75ns ......und 3600 cl16 sind 8,88ns

3600 cl16 sind demnach ganz klar besser als 3000 cl15, aber wie ich oben schrieb sieht die Realität oft anders aus.
Undurchsichtige Funktionen wie der GearDownMode können zu höheren Frequenzen mehr Leistung kosten....und die automatisch gewählten Subtimings können zu höheren Frequenzen besonders schlecht ausfallen und Leistung kosten.

Wer also seinen Ram nur nach XMP Profil laufen lässt, der hat ein Glücksspiel, das schnell sein, kann, aber auch mies laufen kann....und um so höher der Talkt um so wahrscheinlicher, dass es mies läuft.

Stellt man alle Timings selbst ein, dann kann man hingegen deutliche Steigerungen hinbekommen....das kostet aber auch sehr viel Zeit und Nerven.
Ergänzung ()

Ich hatte auch mal einen Test mit verschiedenem Ramtakt und verscheidenen Timings gemacht.

Ist nicht optimal....nur ein getestetes Spiel(dafür eines, dass reproduzierbar ist und gut auf Ram reagiert).
Und perfekt ist die Genauigkeit auch nicht, aber da stecken durchaus mehrer Tage Benchmarken mit hunderten Messungen drin....genauer als CB ist es allemal.

https://www.computerbase.de/forum/threads/4x8gb-auf-ryzen-durchprobiert.1873292/

Ist eventuell etwas verwirrend, aber es fallen durchaus interessante Dinge auf...

So liegen die docp(was bei Asus =XMP ist) mit Cl14 erst besser als mit Cl15....aber über 3200MHz kehrt sich das um....hier bremst das Board die CL14 über die Subtimigns stärker ein, um sie stabil zu halten.
Etwas das höchstwahrscheinlich auch ein Problem bei den CB Tests war.

Auch habe ich neben den optimierten Timings mit CL14 noch Cl 16 18 18 und 19 21 21 verwendet.....und dabei alle Subtimings einmal mit den Faktor 1,21 und einmal mit dem Faktor 1,43 multipliziert....in dem Versuch sie prozentual um einen ähnlichen Faktor schlechter zu machen wie die Haupttimings.

Und die docp/XMP Profile können nichtmal die 16 18 18 mit um 21% verschlechterten Subtimings schlagen...eher ein Schlagabtausch.

Was ich nebenbei noch entdeckt aber nicht veröffentlicht habe(da es auch eine Eigenheit meines Mainboards sein kann), ist dass der GearDownMode eine Schwäche bei 3200MHz hat.

Deaktiviert man ihn, dann geht die Leistung(bei festen Timings) schön linear mit dem Takt.

Aber aktivert man ihn, dann liegt die Leistung nicht nur generell leicht niedriger, sie bricht auch bei genau 3200MHz besonders deutlich ein...so sind 3133Mhz schneller als 3200....und 3066 fast gleichschnell.
Das habe ich an verschiedenen Tagen nachgeprüft und hat sich zumindest für mein System immer bestätigt.
 
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Ok thx für die Antworten.

Ich hatte den Ram erst mit dem XMP-Profil laufen (3000@cl15) wegen Geardown dann natürlich cl16.
Hatte es erstmal so gelassen, da ich auf stabile Bios-Upgrades warten wollte, jetzt hatte ich zeit und bin halt auf 3600@cl16 gegangen.

Baal Netbeck schrieb:
......und 3200 cl16 sind 8,88ns

Glaub da haste ein kleine Tippfehler.
3600@cl16 sind dann 8,88ns, aber danke für die Ausführliche Antwort.

Naja hab grad Zeit und muss mich ablenken (Tabakentzug:lol:).

Baal Netbeck schrieb:
und die automatisch gewählten Subtimings können zu höheren Frequenzen besonders schlecht ausfallen und Leistung kosten.

Das kann ja dann auch bei 3600@cl16 genauso wie bei 3200@cl14 passieren, wenn ich die Subtimings nicht anfasse.
Naja werd es dann mal ausprobieren und schauen.
 
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Computersack schrieb:
Glaub da haste ein kleine Tippfehler.
Stimmt..Danke :)
Computersack schrieb:
Das kann ja dann auch bei 3600@cl16 genauso wie bei 3200@cl14 passieren, wenn ich die Subtimings nicht anfasse.
Naja werd es dann mal ausprobieren und schauen.
Kann dir immer passieren, aber besonders bei Zen/Zen+ war der Ram nur schwer zu hohen Frequenzen zu überreden...ob das am Ramkontroler alleine lag, oder am IF....man brauchte auf jeden Fall eine super Signalqualität um auf 3200 und höher zu kommen.

So sahen sich die Mainboards auch schnell gezwungen, die Subtimings zu verschlechtern um es irgendwie stabil zu bekommen....

Mit Zen2/3 sind 3600er Ram ja plötzlich kaum noch ein Problem....und daher denke ich auch, dass da die Gefahr viel geringer ist, dass man mit schlechten Subtimings endet.

Das konnte ich nur bis jetzt noch nicht selbst testen.
 
Computersack schrieb:
Sehe ich das richtig, dass 3000@cl15 kaum ein Unterschied zu 3600@cl16 machen?
Manchmal ist der eine minimal schneller und manchmal der andere, also warum takten so viel auf 3600mhz?

wäre 3000/3200@cl14 nicht die bessere Wahl?

nein, wie Baal Netbeck schon ausgeführt hat, sind die CB tests hier schlicht nicht aussagekräftig. komische ergebnisse in komischen szenarien komisch interpretiert.

intel reagiert generell eher mehr auf takt (und schafft auch mehr takt), während bei zen2 und zen3 durch den infinity fabric bei dem ramtakt irgendwo eine sinnvollerweise nicht überschreitbare grenze erreicht wird und man nur noch mit timings weiterkommt. zen1 ist auch limitiert, aber hier ist es der speichercontroller (und die alten boards).

mit zen2 oder zen3 willst du den ULCK (speichertakt) und FCLK (infinityfabric takt) im 1:1 verhältnis. asynchron kostet leistung. die meisten zen2 und zen3 cpus schaffen irgendwas zwischen 1733 und 1900 mhz IF takt (zen3 ggf auch 2000), was bei DDR (double data rate) 3466 - 3800 MTs ("mhz") entspricht.
man nimmt daher im optimalfall einen ram, der auch den takt schafft, der zum maximalen IF takt der CPU passt. bis hier hin ist es eigentlich eher "cpu oc" als "ram oc".

mit einem 3000er ram wird der IF takt der CPU auf 1500mhz eingebremst, was ca 20-25% möglichen IF takt kostet. alleine deshalb ist die aussage ddr 4 3000 cl15 > ddr 3600 cl16 eigentlich unsinnig, da quasi unmöglich, sofern nicht irgendwo massiv fehler begangen wurden.

als schnelle faustregel:

ramtakt (nicht data rate) / Cas Latency ergibt eine zahl, die etwa um 100 liegt und je größer desto schneller.

3000MT cl15 ram = 1500 mhz / CL 15 = 100
3200MT cl14 ram = 1600 mhz / CL 14 = 114,3
3600MT cl16 ram = 1800 mhz / CL 16 = 112,5
3600MT cl14 ram = 1800 mhz / CL 14 = 128,6

der 3600 CL16 ram ist nicht nur besser für den IF takt der zen2/3 CPUs geeignet, sondern auch einfach generell besser als 3000 CL15, sofern die timings bzw. subtimings für beide riegel propertional zum takt eingestellt sind, und nicht bspw. TRFC auf 800 rutscht. beim 3200 CL14 siehts hier schon anders aus, weil der ziemlich straffe timings hat und eigentlich ne kleine ecke besser als der 3600 cl16 ist - allerdings haben wir hier den optimalen IF takt noch nicht erreicht und ich würde hier trotzdem den 3600 cl16 vorziehen.
hier muss man auch aufpassen, wenn man bspw samsung b-die 3200 cl14 mit 14-14-14-32 xmp gegen ein hynix CJR kit mit 3600 18-22-22-48 vergleicht, weil hier der cl14 ram durch die timings hier einen noch größeren vorteil als gegen 3600 cl16-16-16-36 hat.

für zen2/3 gilt:

max IF takt = ram takt > memory rank > timings. wenn der takt erreicht ist, kommen die timings dran. dual rank ist ein gutes stück schneller als single rank - und man muss schon ordentlich zeit investieren, um mit single rank den dual rank performancevorteil wieder auszugleichen. die "fire & forget" methode ist günstiger 3600 CL16/17/18 ram, wenn möglich in dual ranked -> xmp an und fertig. die beste performance bekommst du mit dual ranked samsung b-die kits + wertvolle lebenszeit. das kostet aber für die selbe kapazität das doppelte, mindestens. lohnt sich oft nicht, außer man kaufts für den spaß am übertakten. oder den frust beim validieren :freak: :daumen:
 
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Das mit dem Geardown ist auch interessant und ein netter Hinweis, thx👍
Ergänzung ()

duskstalker schrieb:
als schnelle faustregel:

ramtakt (nicht data rate) / Cas Latency ergibt eine zahl, die etwa um 100 liegt und je größer desto schneller.

3000MT cl15 ram = 1500 mhz / CL 15 = 100
3200MT cl14 ram = 1600 mhz / CL 14 = 114,3
3600MT cl16 ram = 1800 mhz / CL 16 = 112,5
3600MT cl14 ram = 1800 mhz / CL 14 = 128,6

ok das ist einleuchtend.

duskstalker schrieb:
beim 3200 CL14 siehts hier schon anders aus, weil der ziemlich straffe timings hat und eigentlich ne kleine ecke besser als der 3600 cl16 ist - allerdings haben wir hier den optimalen IF takt noch nicht erreicht und ich würde hier trotzdem den 3600 cl16 vorziehen.

Ja die eigentliche Frage, die ich im Kopf hatte war "3200@cl14 oder 3600@cl16?", hab mich nur auf die 3000@cl15 bezogen weil diese im Test vorkamen.
Also kann je nachdem, mal das eine oder das andere schneller sein, obwohl theoretisch der 3200@cl14 schneller ist?
 
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Der Unterschied zwischen B die 3200 cl14 und 3600 cl16 nur rein auf den ram bezogen ist so gering, dass ich den 3600 cl16 trotzdem noch vorne sehe, wegen dem höheren takt für den infinity fabric; wenn wir mal von XMP ausgehen und das Board jeweils passende timings setzt. Den maximalen IF Takt oder wenigstens 1800mhz mitzunehmen hat bei Zen 2 oberste prio.

Beides ist ein typischer B-Die bin, dh. Wenn man den ram dann händisch übertaktet und einstellt, ist theoretisch der 3200 cl14 der bessere bin, wobei auch hier der unterschied gering ist und in der Streuung untergehen sollte.

Interessant wird die frage dann, wenn man andere Speichertypen mit in die Frage einbezieht, die nicht so straffe timings wie Samsung bdie schaffen aber dafür aber die Hälfte kosten und man dafür die doppelte Menge RAM in Dual Rank bekommen könnte.
(könnte deshalb, weil nicht jeder 16gb Stick dual ranked ist). Das ist nämlich out of the Box bei 3600MTs "timings egal" schneller als jeder Single rank B-Die @xmp, den zen2/3 verträgt
 
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Ich probiere das ganze natürlich mit den Ram aus meiner Sign.
Habe bis jetzt nur 3600mhz 16-18-16-36 hinbekommen mit automatischen Subtimings.

1606772454866.png

Was etwas hervorsticht ist, denke ich, der Zeilenzyklus (tRC) von 82.
Hab grad auch leider nur die Testversion von AIDA64, hab aber die Tests nochmal separat gemacht und aufgelistet.

1606772803739.png1606773163152.png

Mal schauen was sich noch an den Subtimings machen lässt.
 
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Computersack schrieb:
Was etwas hervorsticht ist, denke ich, der Zeilenzyklus (tRC) von 82.
Ein typisches Verhalten von AM4 Mainboards.
Eigentlich sollte der tras+ trp sein...also 54 und nicht 82....im Zweifel gibt man noch 2 Ticks oben drauf um sicher zu sein, aber 82 ist eine ziemliche Bremse.

Es ist ein übliches Mittel der Mainboards, um den Ram mit den vorgegebenen Haupttimings laufen zu lassen, aber über tRC wieder einzubremsen.
 
Hab gerade nochmal den tRC manuell auf 54 gesetzt (bei 52 gabs Bluescreen) und die restlichen Subtimings auf Auto gelassen.
Die restlichen Subtimings blieben alle gleich, wie mit tRC=Auto(82).

tRC AutotRC 54

Die AIDA-Werte haben sich nur wenig verbessert.
tRC AUTO tRC 54

AIDA Write&Copy Übersicht

Was mich noch ein wenig verwundert hat, dass der tRC mit XMP-Profil (3000mhz) auch ziemlich hochgesetzt war, mit einen Wert von 68.
 
2.4ns weniger latenz ist doch sehr ordentlich.
 
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Ah na dann:), hab das jetzt nicht direkt als enormen Verbesserung wahrgenommen.

jedoch muss ich mit tRC 54 noch die Stabilität testen, glaub kurz ein Flackern festgestellt zu haben.
 
Computersack schrieb:
Habe bis jetzt nur 3600mhz 16-18-16-36 hinbekommen mit automatischen Subtimings.
Ein sehr gutes Ergebnis. Jetzt brauchst du eigentlich nur doch die RTX2070 Super gegen eine RTX3080 tauschen
sowie von WQHD auf FHD downgraden und schon kannst du die Mehrleistung auch in Form von FPS sehen. :daumen:
 
0ssi schrieb:
Ein sehr gutes Ergebnis. Jetzt brauchst du eigentlich nur doch die RTX2070 Super gegen eine RTX3080 tauschen
sowie von WQHD auf FHD downgraden und schon kannst du die Mehrleistung auch in Form von FPS sehen. :daumen:

Oh ne viel zu viel Aufwand! für die paar fps😉
 
Computersack schrieb:
jedoch muss ich mit tRC 54 noch die Stabilität testen, glaub kurz ein Flackern festgestellt zu haben.
Ein paar Stunden Memtest sollten es schon sein...weniges ist ärgerlicher, als korumpierte Dateien.
 
Ach übrigens, tRCD von 18 war nicht stabil, genauso wie tRC mit 54 nicht.
Läuft jetzt erstmal wieder mit 16-19-16-36-AUTO, zumindest besser wie XMP.
 
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