SATA SSDs für NAS: Gibt es da überhaupt noch eine Weiterentwicklung?

Weyoun

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Hallöchen, allerseits!

In Zeiten stark gesunkener Preise für M.2-SSDs habe ich mir überlegt, für das neue NAS nur noch SATA-SSDs anstelle von Festplatten zu verbauen. Zum einen dürfte der Stromverbrauch sinken und leiser dürfte das NAS auch werden. Nur leider stellte ich mit einer ersten Recherche fest, dass z.B. 4 TB große SATA-SSDs keinen Deut billiger sind als 4 TB große M.2-SSDs. Wie kann das sein? Die SATA-Pendants haben einen günstigeren Controller und die FLASH-Zellen dürften auch um einiges günstiger sein, wenn die Bruttodatenrate auf 600 MB/s limitiert ist. Aber Pustekuchen! Werden SATA-SSDs etwa nicht mehr weiterentwickelt in puncto steigende Kapazität? M.2-SSDs machen im NAS ja gar keinen Sinn, wenn man komplett auf Festplatten verzichten will.

Oder habe ich einfach nur nicht die richtigen SATA-SSDs gefunden, die sich für NAS eignen?

Besten Dank schon mal im Voraus!
 
Das ganze 2,5 und 3,5" Zeug liegt quasi im Sterben.
Die großen 3,5" werden abseits von Medien, externen und Serverplatten nicht mehr verwendet
Die 2,5" sind halt noch als klassische externe in Verwendung.
10K und 15K Platten für Server sind tot und wurden bereits von SSDs nahezu komplett verdrängt.
NVME M.2 SSDs sind einfach überall verbaut und M.2 SATA war nur ein Übergang und wurde von NVME komplett abgelöst.
Dazu kommen noch u.2 und u.3, wie madmax2010 anführt, im Enterprise und Enthusiasten-Bereich.

Nun genauer zu deiner Frage :)
Die Flashchips sind da wie dort die selben TLC oder QLC Chips.
Die Controllerchips der "normalen" SSD kosten vielleicht ein paar € und ob das nun auf einen M.2 2280 oder ein 2,5" Gehäuse verbaut wird, macht keinen Unterschied.
Jedoch werden aufgrund der Mini PC, Notebooks usw. bedeutend mehr M.2 verbaut und daher auch produziert, was zum Kostenvorteil der M.2 führt.

Die 2,5" werden, wenn wir Glück haben, noch alle paar Generationen nachgezogen.
 
M.2 SATA SSDs sind halt wenig gefragt.
Entweder setzt man im heimischen Umfeld auf M.2 PCIe SSDs oder in einem (semi)professionellen Umfald auf SSDs mit U.2 oder aktueller U.3 Anschluss.
U.2/U.3 unterstützt je nach eingesetztem Controller SATA, PCIe und SAS.
 
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Im Bereich der Home-NAS wird SATA noch eine ganz lange Zeit die Hauptschnittstelle für Datenträger bleiben.
U.2/U.3 sind für den Enterprise-Bereich vorgesehen. Was soll ein Home-NAS der gänigen Hersteller mit der Schnitstelle denn dann kosten... 1000 € aufwärts für 2 Steckplätze??

Bei den paar Home-NAS mit m.2-Steckplatz, sind diese meistens eh nur fürs Caching vorgesehen. Die NAS die nur auf m.2 setzen, die kann man aktuell an einer Hand abzählen (z.B. Asustor Flashstor, QNAP nasbook).
 
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Für ein NAS sind die 2,5" wahrscheinlich besser geeignet, weil die Wärmeableitung besser ist (Fläche) und sie auch nicht so heiß werden, im NAS können die SSDs ja bei größerem Datendurchsatz gerne auch mal Stundenlang unter Volllast laufen. In größeren NASe (;-) ) nimmt eh Server-SAS-SSDs (2,5"), habe hier gerade eines aufgebaut (12 Steckplätze).
 
Wie schon geschrieben sind die Flashzellen zwischen SATA und NVMe-SSDs identisch - kein Kostenvorteil hier.

Inwiefern die Controller aufwendiger sind, sei dahingestellt - andererseits reagieren SATA.SSDs deutlich allergischer als ihre NVMe.Gegenparts auf das Wegsparen eines DRAM-Cache... somit entfällt hier auch noch eine Möglichkeit, den Rotstift anzusetzen.

Vom Fertigungsaufwand tun sich die beiden Typen nicht viel - das Gehäuse für die SATAs kostet auch noch ein paar Cent.

Wenn du jetzt noch die Skalierungseffekte der Massenproduktion der M.2 nimmst, komsmt du genau auf den Effekt, den du jetzt siehst.
Ergänzung ()

KnolleJupp schrieb:
M.2 SATA SSDs sind halt wenig gefragt.
Entweder setzt man im heimischen Umfeld auf M.2 PCIe SSDs oder in einem (semi)professionellen Umfald auf SSDs mit U.2 oder aktueller U.3 Anschluss.
U.2/U.3 unterstützt je nach eingesetztem Controller SATA, PCIe und SAS.

Jetzt bräuchte ich nur noch eine erschwingliche Synology (oder etwas von den enderen Herstellern) mit U.2 / U.3 - Steckplätzen statt Sata-Bays... wo bekomme ich die?
 
Ich sehe noch Zukunft für SATA-SSD´s im NAS, gerade auch was mindestens die doppelte R/W-Geschwindigkeit angeht plus der schneller werdenden Netzanschlüsse, wie 2,5 GbE, 10 GbE usw.

Zwei Punkte müssen trotzdem leider beachtet werden:

1. TRIM-Befehl für die Freigabe von Speicherplatz funktioniert im Moment zumindest bei QNAP(Andere ?) nur für Raid 1/10, nicht für Raid 5/6.

2. der Preisunterschied zur HDD pro GByte/TByte

Wenn der Preistrend weiter anhält und ich bald eine 4TB SSD zwischen 100 - max. 150,- Euro kaufen kann,
sehe ich hier einen zusätzlichen Boost für den Umstieg von HDD auf SSD im NAS.

Bliebe noch der fehlende TRIM-Befehl für RAID 5/6.
 
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madmax2010 schrieb:
Die party findet bei u.2/u.3 statt
Was ist u.2 und u.3? Ich kenne nur M.2
Ergänzung ()

Zer0DEV schrieb:
Im Bereich der Home-NAS wird SATA noch eine ganz lange Zeit die Hauptschnittstelle für Datenträger bleiben.
Genau aus diesem Grund versuche ich ja einigermaßen bezahlbare "SSD-Datengräber" zu kaufen. Wenn aber 4 TB bereits weit über 300 € kosten, dann rechnet sich das leider nicht gegenüber herkömmlichen Festplatten. :(
Zer0DEV schrieb:
Bei den paar Home-NAS mit m.2-Steckplatz, sind diese meistens eh nur fürs Caching vorgesehen. Die NAS die nur auf m.2 setzen, die kann man aktuell an einer Hand abzählen (z.B. Asustor Flashstor, QNAP nasbook).
Exakt aus diesem Grund suche ich SSDs mit SATA-Schnittstelle. Ob die nun im 2,5-Zoll-Format oder 3,5-Zoll-Format daherkommen, ist mir ziemlich egal (es gibt ja fast keine NAS-Gehäuse mehr speziell für 2,5-Zoll-Platten).
Ergänzung ()

Araska schrieb:
Wie schon geschrieben sind die Flashzellen zwischen SATA und NVMe-SSDs identisch - kein Kostenvorteil hier.
Nicht zwingend! Man kann hier prinzipiell "aussortierten" FLASH nutzen, der deutlich langsamer ist und bei M.2-SSDs mit PCI-E4.0 als Ausschuss im Schrott gelandet wäre (statt 6 GB/s reichen ja am Ende 600 MB/s aus).
Araska schrieb:
andererseits reagieren SATA.SSDs deutlich allergischer als ihre NVMe.Gegenparts auf das Wegsparen eines DRAM-Cache... somit entfällt hier auch noch eine Möglichkeit, den Rotstift anzusetzen.
Wieviel macht das wirklich aus? Wenn das NAS maximal 2,5 GBit/s im LAN Daten empfangen oder senden kann, sind das ja maximal 312,5 MB/s (also gerade mal halbe SATA600-Geschwindigkeit).
 
Zuletzt bearbeitet:
@Weyoun Naja, SSD mit viel Platz... das ist ja das was auch hier bei CB immer wieder in den Kommentaren zu den News zu lesen ist, wenn XYZ mal wieder neue SSD mit bis zu 2TB auf den Markt werfen.

Es ist Nische. Stinkt mich auch an, nur kann man nichts dagegen machen. Und der SATA-Zug ist bei SSD ja eh zum Stillstand gekommen.

Je nach Einsatzzweck im NAS, also z.B. gelegentlich schreiben oft lesen, würde es mitunter ja auch eine/zwei QLC-SSD, bspw. die Samsung QVO870 mit 8TB für ca. 320 € bringen.
 
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computerbase107 schrieb:
1. TRIM-Befehl für die Freigabe von Speicherplatz funktioniert im Moment zumindest bei QNAP(Andere ?) nur für Raid 1/10, nicht für Raid 5/6.
Was genau meinst du damit? Ich würde die Platten wohl bis auf weiteres nicht im RAID 5 oder 6 betreiben (dazu sind die noch zu teuer, um solche SSDs nur für Redundanz zu nutzen).
computerbase107 schrieb:
2. der Preisunterschied zur HDD pro GByte/TByte

Wenn der Preistrend weiter anhält und ich bald eine 4TB SSD zwischen 100 - max. 150,- Euro kaufen kann,
sehe ich hier einen zusätzlichen Boost für den Umstieg von HDD auf SSD im NAS.
Das ist der Knackpunkt, derzeit kosten 4 TB weit über 300 €.
Ergänzung ()

Zer0DEV schrieb:
Je nach Einsatzzweck im NAS, also z.B. gelegentlich schreiben oft lesen, würde es mitunter ja auch eine/zwei QLC-SSD, bspw. die Samsung QVO870 mit 8TB für ca. 320 € bringen.
8 TB für 300 €? Habe gerade auf geizhals.de Preise ab 300 € bei Proshop.de (sitzt in Dänemark) gefunden. Das ist eigentlich genau das, was ich suche. Ab und zu schreiben und viel lesen. Danke für den Hinweis!
 
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Komplett auf HDDs zu verzichten, macht bei den Preisen pro GB wenig Sinn. Am ehesten würde ich m2 SSDs als Zwischenspeicher/Buffer im NAS verwenden, wenn die Last zB durch eine Mehrzahl an Benutzern zu groß wird. Eine 12 TB NAS HDD kostet gerade fast 300 Euro - und davon braucht man dann gleich zwei. Finde ich nicht gerade günstig.
 
Es kommt immer drauf an was man will.
Will man einen schnellen Festplattenersatz, dann nvme im Zweifel auch ohne DRAM oder SATA mit DRAM.
Will man ein großes Datengrab dann kann man zu QLC greifen, darunter leidet aber die RW Leistung die teilweise kaum schneller als bei Festplatten ist. Bei I/Os führen diese aber Festplatten trotzdem vor und beim Stromverbrauch sowieso, da es keine Platter gibt die dauernd laufen müssen.
Ob die 5 Watt mehr pro HDD aber den Aufpreis der SSD rechtfertigen, muss jeder für sich entscheiden.

Die 12TB HDDs meines Vorposters machen auch nicht wirklich Sinn, das war nur eine Zwischengröße und ist kostenmäßig uninteressant wenn man 16TB für 230€ bekommt.
Für 300€ bekommt man schon 20TB aber Enterprise bzw. Data Warehouse grade.
Die klassischen NAS Platten wie WD Red oder Seagate Ironwolf sind kostentechnisch kaum mehr interessant.
Seagate Exos und Toshiba Cloud-Scale haben hier übernommen und das wissen die Hersteller auch. Da zu kommt noch, dass die Cloud mit den ganzen Implementierungen wie OneDrive und iCloud nun in den Wohnzimmern angekommen ist und viele einfach kein NAS mehr wollen.
Der Grund warum es überhaupt noch HDDs gibt sind Online Archivspeicher in Enterprise Umgebungen. Von den paar Konsumenten die heute noch Festplatten kaufen, kann keiner mehr leben.
 
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Naja, natürlich nicht - die Platter schalten sich doch auch nach kurzer Zeit in den Ruhezustand. Bei Synology ist die Standardeinstellung ~10 Minuten Inaktivtät. Strom kannst Du hier getrost vernachlässigen.
 
flo36 schrieb:
Will man ein großes Datengrab dann kann man zu QLC greifen, darunter leidet aber die RW Leistung die teilweise kaum schneller als bei Festplatten ist.
Dessen bin ich mir bewusst, ich kann damit aber leben.
flo36 schrieb:
Bei I/Os führen diese aber Festplatten trotzdem vor und beim Stromverbrauch sowieso, da es keine Platter gibt die dauernd laufen müssen.
Sehe ich ähnlich. Auch wenn die beim Schreiben großer Datenblöcke auf 78 GByte stark limitiert wird (kommt bei mir nicht so oft vor, eher werden extrem viele kleine Dateien "gebackupt"), ist am Ende der Zugriff auf einzelne Sektoren deutlich schneller (macht sich am Ende vor allem beim Lesen bemerkbar).
flo36 schrieb:
Ob die 5 Watt mehr pro HDD aber den Aufpreis der SSD rechtfertigen, muss jeder für sich entscheiden.
Neben dem Stromverbrauch lege ich auch Wert auf ein leises NAS. Wenn maximal der Lüfter langsam dreht, aber keine störenden HDD-Geräusche vorhanden sind, ist es mir das wert.
 
Das mit dem Platterabschalten funktioniert nur so lang gut, wie du keine Software hast die meint, dass es geil ist immer wieder die Platten aufzuwecken um dann ein paar KB Logs zu schreiben. Das hat mich vor x Jahren in den Wahnsinn getrieben bei Synology als auch Qnap. Vielleicht is es heute ja besser aber spätestens wenn man ein paar Dateifreigaben, Medienserver oder gar Synology Cloud, Nextcloud oder ähnliches laufen hat, sind die Platten am dauerhaften rattern.


Wenn du mit den Nachteilen von QLC leben kannst und diese trotz allem ein Vorteil gegenüber normaler mechanischer Platten sind, dann kein Problem. So schlecht wie ihr ruf, sind die QLC SSDs nämlich nicht.
Zum Lärm: NAS in einen anderen Raum oder Keller stellen?

Weyoun schrieb:
Was ist u.2 und u.3? Ich kenne nur M.2
u.2 ist SATA, SAS oder PCIe via Kabel, angebunden an eine Schnittstelle die wie SAS aussieht.
Sinn dahinter ist, dass mehrere Verbindungen gleichzeitig aufgebaut werden können um so z.b. eine redundante Datenverbindung aufzubauen oder einfach mehr Daten rüber zu schaufeln.

u.3 ist die Erweiterung davon, es bietet unter anderm, den Vorteil, dass sich ein Controller um alles kümmert. Man kann so in Enterprise- Umgebungen bei denen über einen u.3 ein ganzer Storagekäfig oder Backplane angeschlossen ist, SATA, SAS und auch nvme SSDs mischen, Hauptsache das zeug das man einbaut, hat wiederum eine u.3 Schnittstelle.

Wichtig bei u.2 und u.3 sind vor allem auch, dass diese auch für Kabelverbindungen ausgelegt sind, was bei M.2 nicht ist.
 
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Araska schrieb:
Jetzt bräuchte ich nur noch eine erschwingliche Synology (oder etwas von den enderen Herstellern) mit U.2 / U.3 - Steckplätzen statt Sata-Bays... wo bekomme ich die?
Definiere erschwinglich!
1695113933751.png

https://www.qnap.com/de-de/product/ts-h973ax

Allerdings...
** U.2 NVMe SSDs können nur in 2,5-Zoll Schacht Nummer 1 und 2 installiert werden. Bei der Installation dieser Laufwerke in anderen Schächten werden die Laufwerksanschlüsse beschädigt.
Full U.2 Systeme sind in der Tat in ganz anderen Preisregionen angesiedelt.
 
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flo36 schrieb:
Vielleicht is es heute ja besser aber spätestens wenn man ein paar Dateifreigaben, Medienserver oder gar Synology Cloud, Nextcloud oder ähnliches laufen hat, sind die Platten am dauerhaften rattern.
Das muss ich leider bestätigen. Die HHD meiner Synology DS-113 kommt selten zur Ruhe, obwohl die Abschaltzeit definiert ist und nachts keine Geräte drauf zugreifen. Dann greift halt die Software der DS-113 darauf zu...
flo36 schrieb:
Zum Lärm: NAS in einen anderen Raum oder Keller stellen?
Im Hauptwohnsitz steht sie bereits im Keller, im Zweitwohnsitz (Arbeit innerhalb der Woche) habe ich eine mittelgroße Wohnung mit begrenzter Anzahl an Räumen (ist ja nur der Zweitwohnsitz).
 
xexex schrieb:
Definiere erschwinglich!
https://www.qnap.com/de-de/product/ts-h973ax

Allerdings...
Full U.2 Systeme sind in der Tat in ganz anderen Preisregionen angesiedelt.

Hmm.., baut ein wenig sperrig, sieht aber nicht uninteressant aus - muß ich mir beizeiten mal näher ansehen.

(Eigentlich würde mir würde ja schon ein einfaches 2- oder 4-Bay U.2-NAS reichen)
 
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