Server Selbstbau

DukesGG

Lieutenant
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Hallo,

Ich brauche einen Server für neue Firmensoftware. Ist es besser den Server selbst zu bauen oder sollte man den lieber fertig kaufen? Das wäre schon mal die erste Frage.
Einen normalen PC kriege ich ja auch noch zusammengestellt aber bei einem Server habe ich keine Ahnung was man zb. für ein MB oder CPU nimmt.


Hier mal die Systemanforderungen:

8 - 12 GB RAM

Festplatte ca. 500 GB

max. 2 CPU mit jeweils 4 Kernen

1 freier USB Port

als Betriebssystem wird Windows Server 2012 R2 oder 2016 empfohlen



Bringt es eigentlich etwas wenn man SSD Speicher verwendet oder reicht auch eine Normale HDD?
 
Wenn der Server länger laufen soll, dann hast Du bei Markengeräten (z.B. von Dell) auch bis zu 5 Jahre die Möglichkeit, defekte Hardware zu tauschen, im Consumer-Bereich sind dann bereits Generationen von Hardware gegangen, also gut überlegen. Auch mit Soforttausch wenn man einen Wartungsvertrag abschließt.
 
Du nennst zwar eine Handvoll Hardware aber nicht einen Aspekt was der Server machen soll.
Von daher wäre eine Beratung in einem Systemhaus wohl zu empfehlen.
 
Lass Dir den kleinen Serverling plus Failover von einem Dienstleister in Deiner Region einbauen. Dann kommt bestimmt noch Backup und Anderes in das Angebot.

BFF
 
Fertige Server von Dell, HP oder Fujitsu (die nehme ich immer) sind da schon toll. Ob du nun SSDs brauchst, hängt von deiner Software ab. Bei dem einen oder anderen Kunden von mir stehen Server von den genannten Marken mit handelsüblichen HDDs... der eine hat dann 10.000 rpm Platten, der andere 7.200 rpm... RAID 1 wäre da aufgrund der Ausfallsicherheit zu empfehlen und dann eine externe Platte die du Abends mit nach hause nehmen kannst, für die Datensicherung.

Besser sogar zwei Platten, falls eine kaputt geht oder durch ein Virus (etc.) befallen wird.

Wenn ich dann schon sehen, dass deine Software (denke mal das sind die Voraussetzungen) 8 - 12 GB RAM haben möchte, würde ich nicht unter 16 GB gucken... vielleicht eher sogar in Richtung 32 GB RAM für das Teil, damit man immer Reserven hat. Zumal das Betriebssystem (Windows) ebenfalls Speicher haben möchte.

Natürlich kann man (wie alle anderen sagen) direkt zu einem Systemhaus gehen, aber schaue was du da um die Ecke so alles hast und vergleiche! Denn auch die Systemhäuser wollen Geld verdienen...
 
Domi83 schrieb:
Wenn ich dann schon sehen, dass deine Software (denke mal das sind die Voraussetzungen) 8 - 12 GB RAM haben möchte, würde ich nicht unter 16 GB gucken...

SQL Anywhere will 4 - 8 GB und insgesamt dann 8 - 12 wenn keine weiteren Programme installiert werden. So wurde mir das gesagt
 
Selbstbau: Du hast nach ca 3 Jahren ggf. Probleme an Ersatzteile heran zu kommen, aber was Anfangsinvest angeht die billigste Lösung. JA, billigste, nicht günstigste.

Fertigsystem von HPE, Dell, Fujitsu, IBM, Supermicro, Thomas-Krenn, $random-Hersteller, zusammengestellt z.B. von einem Systemhaus in eurer Nähe oder direkt vom Hersteller: Vermutlich teuer, je nach Anforderung steht bei einem Defekt innerhalb von 4h ein Techniker mit Ersatzteil auf der Türschwelle.

Hosted Lösung: Ihr mietet einen (virtuellen) Server bei einem passenden Anbieter: Hardware nicht mehr euer Problem, keinen Anfangsinvest, dafür monatliche Kosten.

Installation, Patchmanagement, Backups, Disaster Recovery, Absicherung etc musst dich so oder so darum kümmern.

Dann gibt es noch Varianten von der dritten Lösung, sprich jemand anderes kümmert sich gemäß zu vereinbarender Rahmenbedingungen um Verfügbarkeit, Updates, Backups etc und ihr nutzt die Datenbank nur noch aber keine Ahnung ob es sowas wie sql-anywhere/sybase-as-a-service gibt. Grundsätzlich gilt: Je mehr jemand anderes machen soll und je weniger du/ihr, desto höher natürlich die monatlichen Kosten.


Bei deinen Anforderungen tun es vermutlich die jeweiligen Einsteigermodelle der o.g. Anbieter mit einem Sockel, einem 8-Kerner (+HT), 32 GB RAM und 2 SSDs im Raid 1 oder 4 10k rpm sas HDDs im Raid 10 sollte genug Performance liefern für eure DB. OS + Backup etc je nachdem was ihr bereits einsetzt. Wenn ihr Support wollt von irgendwem: Immer nur brav einsetzen, was auf der jeweiligen HCL steht. Also SQL Anywhere > checken welches OS und ggf. Hardware als ok genannt wird und anhand dessen sich umsehen. Alternativ von jeweiligen Herstellern versichern lassen, dass es so passt. Klingt zwar lächerlich aber ist leider so im Geschäftsumfeld.
 
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Man kann solche Systeme auch selbst bauen wenn man weiß welche Komponenten dafür sinnvoll sind und man sich damit entsprechend auskennt. Die kleineren OEMs wie z.B. Terra Wortmann oder Tarox nutzen auch nur Hardware die du selbst auch so kaufen zu zusammenschrauben könntest.
Da du aber selbst sagst das du damit keine Erfahrung hast würde ich den Server auf jeden Fall fertig kaufen.

Ansonsten gilt alles was snaxilian gesagt hat.
 
selber bauen ist je nach ansprüchen bei kleinen unternehmen schon möglich und ggf. wirtschaftlich sinnvoll. ich würde aber empfehlen zwei baugleiche mainboards zu kaufen und eins auf halde zu legen falls nach einigen jahren das in gebrauch befindliche mal die grätsche macht. beim server empfiehtl sich ein ordentliches mittelklassebrett. nicht das billigste, aber an ausstattung wird auch nicht viel benötigt. ausreichend anschlüsse und raid-unterstützung und mindestens vier rambänke, von denen aber erstmal zwei besetzt werden sollten, die anderen für späteres ram upgrade freihalten.

zu wann ist der neue server geplant? ryzen 2 scheint sich hier mit hoher energieeffizienz anzubieten. aktuell wäre hier der 2700X (1x8 kerne statt 2x4, ggf. HT deaktivieren, falls eure software damit nicht gut klarkommt) wohl meine wahl, alternativ auch TR 1920X, je nach einsatzzweck und budget.
intel geht natürlich auch, aber auf dem anwendungssektor ist imho aktuell amd tendentiell besser.
 
Macht doch nichts, wenn es nach dem einen oder anderen Vertriebler oder Foren User geht, sollten Server immer aktuell sein, aufgrund von Garantie etc. :D

Gruß, Domi

p.s. Wer den Sarkasmus jetzt nicht versteht, oben rechts über das X vom Browser geht es weiter.
 
Wenn man eine gute und funktionierende Backup & DisasterRecovery Strategie haben, kannst du auch alles in Raspis und Medion-PCs und was man noch so ggf. hat betreiben. Man muss eben abwägen: Wie gut verkraftet meine Umgebung den Ausfall eines kompletten Systems bzw wie lange benötige ich bis zur Neubeschaffung inkl. Restore und was kostet mich das als Unternehmer pro Stunde die Downtime.

Ich kenne Umgebungen, die betreiben ihren Kern ihrer vSphere oder Kubernetes Cluster auf festen Systemen und nutzen für Lastspitzen z.B. die Spot Instances bei AWS. Ja, die können jederzeit abgeschaltet werden wenn jemand anderes die Ressourcen benötigt aber bis dahin sind diese sehr günstig. Wenn man sein Deployment so hochgradig automatisiert hat, kann man so gut sparen aber die wenigsten KMUs haben dies.
Ergo kommt ggf. ein Servicevertrag mit x Stunden SLA günstiger. Ist eben eine Einzelfallentscheidung.
 
Masamune2 schrieb:
Vor allem empfiehlt sich hier kein Consumer Produkt zu nehmen, denn die sind in drei Jahren nicht mehr zu bekommen.
Naja Sockel S1150 B85 Boards von 2013 findet man heute auch noch. Mit etwas suchen selbst noch 1155er Boards.
Schwerwiegender finde ich eher, dass ECC nicht (voll) untersützt wird und die Boards eben nicht für den jahrelangen 24/7 Betrieb ausgelegt wurden. Das kann gut gehen, kann aber auch gut sein, dass man sich mit einer Bastellösung herumärgert.

Wenn es nicht gerade ein 5 Mann Startup geht die auf jeden Cent schauen müssen würde ich daher zumindest beim Server auf Ware von der Stange mit next-Businessday Austauschgarantie oder/und einen Vertrag mit einem lokalen Systemhaus setzen.

Bei den PC`s sehe ich das nicht so eng. Da stellt man sich Notfalls einen mehr in den Keller und tauscht den im Notfall aus. Im worst-Case fällt halt ein MA mal 1-2 Tage aus. Wenn der Server zickt steht je nach Branche und Bereich schnell die Firma und dann gehts ganz schnell richtig ins Geld.
 
Ein 5 Personen Startup nimmt eher diverse managed services aus irgendwelchen Clouds da eben kein hoher Anfangsinvest notwendig ist wo man nicht weiß, ob man dies bis zum Ende abschreiben kann und man eben besser skalieren kann.
Wenn ich heute mit 5 Menschen starte und meine Geschäftsidee fruchtet und ich schnell wachse, wächst meine IT nicht immer schnell genug mit oder wenn ich Händler bin oder eine technische Dienstleistung erbringe dann meine Server.
Entweder macht man es dann von Anfang an ordentlich oder es ist wirklich absehbar, dass das Unternehmen nicht schnelle Wachstüme oder Schrumpfkuren mitmachen muss und IT nur Mittel zum Zweck am Rande ist. Ja, dann kann man Ware von der Stange nehmen oder den PC vom Diskounter und ignoriert die damit verbundenen Risiken oder hat eben wirklich eine gute Backup und DR Strategie, sodass einem die Hardware darunter egal ist.
 
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