Synology oder lieber Selbstbau

Avenger84

Lt. Commander
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Hallo,
ich rätsel schon den ganzen Tag was für mich am besten wäre.

ich administriere zwei Synology NAS, DS118 & 218. Beim 218er habe ich eine VM am laufen, die seit über einem Jahr den RPi ersetzt (Wireguard, PiHole, NodeRed, Influx, Grafana, TS Server).

Zuhause steht die DS118, die kein VM kann, die soll woanders hin und für Zuhause was neues her.
Desweiteren habe ich diverse RPi am laufen, und würde gern einiges von diesen in eine VM schieben.

Zuerst war ich bei der DS224, dann habe ich ein wenig nach Selbstbau NAS geschaut und bin bei Promox und Unraid hängen geblieben.

Unraid sieht ganz nett aus, könnte mir gefallen, 59€ finde ich auch völlig ok.

Als Hardware tendiere ich zu einem Intel Nuc mit 2x 2TB NVMe SSD - also keine HDD mehr, das Nuc hat 2,5GBit/s - falls ich später mal mein Netzwerk aufrüste, wäre das im Gegensatz zur Synology schon mal schneller.

Bei Unraid lese ich immer nur "das nutzt keine Hardware", das läuft nur im Ram und einem USB-Stick. Hä?
Unterstützt Unraid dann überhaupt ein Intel Nuc z.B. das BNUC11TNHI30000.

Ich weiß von Windows, dass die Treiber sehr wichtig sind, denn nur so kann z.B. die CPU in den Stromsparmodi gehen "Package C8 State" z.B.
Wenn ein Treiber fehlt oder ein Laufwerk die Modi nicht unterstützt, gehen nur C2 oder C3 und die Kiste braucht mehr Strom.
Woher weiß ich dass das bei Unraid läuft? In Linux kann man das mit "powertop" nachschauen.

Ziel:
Würde gern ein Datengrab erstellen, am besten mit verschiedenen Freigaben/Nutzern inkl. DNLA für Musik/Fotos/Videos und dann VM/Docker nutzen für Dienste wie NodeRed, Wireguard, PiHole, Influx, Grafana, TS Server uvm.

Das ganze 24/7, leise, sparsam im Leerlauf und bei Bedarf mit ordentlich Rechenleistung.

Quasi die DS118 + Rasbperry ersetzen.


P.S. habe mal einen Lenovo ThinkCentre M900 Tiny (Core i5 6500T 2,5 GHz (250 GB SSD / 8GB RAM)) Windows 10 gemessen: im Leerlauf mit Maus + Tastatur = 5,0W (Package C8).

So in etwa stelle ich mir das vor, wegen der 2. NVMe dann von mir aus 8W. Die DS118 zieht auch um die 8W mit einer HDD.

MfG
 
So schön Synology auch sind .. so teuer sind se halt.

Hatte mich dann gegen entschieden, mit passender HW ein Unraid aufgesetzt und bin sehr zufrieden.
Gerade der Aspekt das es kein Raid ist aber die Daten gleichzeitig trotzdem Save sind, hat mir angetan.

Würde jetzt auch nicht mehr zurück wechseln und hab auch meine alten fertig NAS-Systeme ausgewechselt.

Avenger84 schrieb:
Bei Unraid lese ich immer nur "das nutzt keine Hardware", das läuft nur im Ram und einem USB-Stick. Hä?
Unterstützt Unraid dann überhaupt ein Intel Nuc z.B. das BNUC11TNHI30000.

Was das mit der HW sein soll .. versteh ich nicht.
Das Betriebssystem wird von nem USB Stick gebootet und läuft im RAM - joar.
Das wars aber auch schon.

Dein Beispiel Nuc sollte gehen .. hast aber nur 3 interne M2 Slots .. würde auch mit Unraid gehen.
 
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Das Unraid läuft also immer im Ram? Es nutzt keine SSD, nur den USB Stick.

Kann ich denn 2x NVMe als Raid 1 einstellen ? Die 100€ wären es mir wert.
 
Das Unraid Betriebssystem läd sich in den RAM und läuft da.
SSDs/HDDs sind für den Speicher der Daten da.

Raid gibt es bei Unraid nicht ;)

1 NVMe wäre die Parität und die andere dann normal Daten.
Beim schreiben wird geschaut, dass die Bits gleich sind.

(hier in dem Beispiel ist noch nen Cache Pool mit davor)
Cache-pool-450c7d3f273b54b368f043b57c5c27af.gif


Gibt auch nen guten deutschen Bereich im Forum.
Da werden auch HW Empfehlungen mit gemacht.
https://forums.unraid.net/forum/76-deutsch/
 
Sykehouse schrieb:
Und mit welcher Magie sichert Unraid denn die Daten?
Die Parität.

Die Parität ist die größte Platte im Array.
Im Endeffekt wird beim Schreiben auf alle Platten geschaut, wie das einzelne Bit beschrieben wird.
Damit rechnet Unraid dann aus, welches Bit auf die Parität muss.

Fällt eine Platte aus, kann man darüber zurück rechnen, was für ein Bit auf der fehlenden Platte hin muss.

Hier mal ohne Cache:
unraid-parity-write-data.gif


Und bei der Parity passiert dann das:
2023-09-23 18_45_23-What is Unraid_ _ Unraid Docs – Opera.png

(hier zeigt sich auch der Vorteil, die anderen Platten dürfen ohne Probleme kleiner sein als die Parity)

Und wenn jetzt eine Platte ausfällt:
2023-09-23 18_45_33-What is Unraid_ _ Unraid Docs – Opera.png


Kann man über die Rechnung einfach das fehlende Bit wiederherstellen.
 
@Sykehouse
https://en.wikipedia.org/wiki/Non-standard_RAID_levels#Unraid
Es ist kompliziert und bescheiden Dokumentiert :/. Klingt aber im Grunde wie Raid 3/4

Avenger84 schrieb:
Bei Unraid lese ich immer nur "das nutzt keine Hardware", das läuft nur im Ram und einem USB-Stick. Hä?
Unraid nutzt als Basis Linux. Der Linuxkernel hat einen fixen Kern und dann sehr viele optionale Module die auch als Teil des Kernels gelten. Ein Linuxkernel der nur die Module enthält um Storage, Netzwerk, VM Host bereitzustellen ist sehr klein und erzeugt nahezu keine CPU-Last und braucht fast kein RAM. Wenn man es geschickt macht, kann man so ein System bauen, dass nur beim Boot vom Festspeicher lesen muss, alles in Ram packt und danach auf das Bootmedium nicht mehr zugreifen braucht.
Avenger84 schrieb:
Ich weiß von Windows, dass die Treiber sehr wichtig sind, denn nur so kann z.B. die CPU in den Stromsparmodi gehen "Package C8 State" z.B.
Wenn ein Treiber fehlt oder ein Laufwerk die Modi nicht unterstützt, gehen nur C2 oder C3 und die Kiste braucht mehr Strom.
Treiber sind bei Linux im Kernel. Das aktuelle Unraid scheint Kernel 5.9 zu nutzen, was für TigerLake ausreichen sollte.

Blutomen schrieb:
Kann man über die Rechnung einfach das fehlende Bit wiederherstellen.
Naja einfach würde ich das nicht nennen. Tendenziell ist mit dem Ausfall einer Platte tendenziell auch die Parität für alle anderen Platten gefährdet. So richtig deutlich besser als herkömmliches Raid5/6 ist das nicht.
 
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Piktogramm schrieb:
Naja einfach würde ich das nicht nennen. Tendenziell ist mit dem Ausfall einer Platte tendenziell auch die Parität für alle anderen Platten gefährdet. So richtig deutlich besser als herkömmliches Raid5/6 ist das nicht.
Naja wenn man sich noch mehr Gedanken macht, könnte man auch die ne 2. Parität mit ins Array stecken.

Der Vorteil ist halt, dass man verschiedene Platten mischen kann, ohne irgendwo nen nicht nutzbaren Overhead zu haben. Zudem müssen nur die Platten laufen, die man gerade wirklich braucht.

Auch ist es dem Unraid - sofern man nen Cache davor hat - egal welche Platten man reinbastelt.
Günstige SMR Platte .. kein Ding, dem System ist es ja egal, wie lang nun das verschieben vom Cache auf die Platte braucht.

Auch schön - man kann im Notfall eine Platte einfach raus nehmen, per USB am Rechner anstecken und kommt an die Files ran. (sofern man das Array nicht verschlüsselt hat).

Nachteil:
  • Schreibgeschwindigkeit ohne SSD-Cache ist halt so schnell, wie die HDDs können. (entfällt wenn man nur SSDs nutzt)
  • Lesegeschwindigkeit ist nicht schneller als die HDD(o. SSD) kann.
Edit:
Unraid ist aktuell beim Kernel 6.1.49
 
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Überleg dir vorher wie du ein Backup machen möchtest. Das geht bei UnRaid nur mit Skripten. Bin nach Monaten mit UnRaid wieder zurück zu Synology.
 
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Funktioniert also nach den Prinzipien eines RAIDs, nennt sich aber nicht so und ist drum keins. Kann man wohl so sehen, wenn man will. 🤷‍♂️

Ich persönlich sehe da nur mehr Flexibilität in der Anwendung, kein Datensicherheitsgewinn. Ein Backup bleibt also Pflicht.
 
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Der Vorteil ist, das die Parity unabhängig geschrieben wird. Bei HDDs ist der Vorteil noch größer, weil jede HDD unabhängig von den anderen in den Standby gehen kann. Nur die, auf die du da gerade Datenmäßig zugreifst fährt hoch.
Oder es liegt halt tagsüber alles auf den SSDs und wird Abends auf die HDDs verschoben.
 
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Wobei Unraid bei der Hardware – Lösung auch nur eine von vielen Möglichkeiten ist, von Linux nativ bis hin zu Windows kannst du alles einfach mal probieren. Truenas, Promox, Openmediavault (nutze ich z.B.), Xigmanas, …
 
Danke für die Infos.
Mit dem Cache, Pool, Array und Parity bin ich etwas verwirrt.

Was passiert nun wenn ich 2x SSD verwende im Intel Nuc mit meinen Daten.
Ist das ein Pool oder ein Array?

Sagen wir ich schiebe mein Urlaubsvideo da drauf.
Ist es dann auf beiden SSDs vorhanden oder nur auf der 2. und auf der 1. ist nur eine Prüfsumme?

Sagen wir Fall a) 1. SSD fällt aus und Fall b) 2. SSD fällt aus - was passiert / was ist vorhanden ?
 
Bei Unraid nutzt Array als Laufwerke + dazugehörigem Paritylaufwerk, Pool als SSD-Cache + Array.
Parity ist das Laufwerk bzw. die Daten, welches die Wiederherstellungsinformationen beinhält.
https://docs.unraid.net/unraid-os/manual/storage-management/#why-use-a-pool

Zwei SSDs werden ein Array. Eine SSD als Datenlaufwerk, eine als Parity(device).

Beim Ausfall vom Parity kannst du normal auf das Datenlaufwerk zugreifen. Beim Ausfall vom Datenlaufwerk muss aus der Prüfsumme die Daten zurückgerechnet werden. Was bei Paritätsdaten von nur einem Laufwerk recht flott gehen sollte.
 
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Mal anders gefragt: ist es überhaupt sinnvoll 2x die gleiche SSD zu nehmen ?
Mit der Prüfsumme und dem Zurückrechnen hab ich immer noch nicht ganz verstanden
 
Lohnt Parity bei den HDD & SSD Preisen überhaupt noch? Warum nicht gleich full Mirror?
 
Avenger84 schrieb:
Was passiert nun wenn ich 2x SSD verwende im Intel Nuc mit meinen Daten.
Ist das ein Pool oder ein Array?
Das wäre in dem Fall ein Array ... 1 SSD als Parity und 1 SSD für die Daten.
Falls du die Absicherung nicht brauchst, könntest du auch beide SSDs für Daten nutzen.

Du hast vorhin das BNUC11TNHI30000 als Beispiel genannt.
Das hat lt. Intel Seite 3 M.2 Slots.

Avenger84 schrieb:
Mit der Prüfsumme und dem Zurückrechnen hab ich immer noch nicht ganz verstanden
Damit musst du dich praktisch auch nicht beschäftigen.
Wichtig ist ja nur, dass falls eine der SSDs aussteigt, die Daten nicht verloren wären.
Das ist doch unterm Strich einfach nur das wichtige - dass die Daten soweit save sind.

Ja_Ge schrieb:
Lohnt Parity bei den HDD & SSD Preisen überhaupt noch? Warum nicht gleich full Mirror?
Wie immer: Kommt drauf an.

Hast du nur 2 Laufwerke isses fast egal.
Wobei Parity da den Vorteil hat, dass du nur eins der beiden Laufwerk groß nutzt.
Die Stärke ist natürlich eher darin, auch mehrere Platten und Platten in verschiedenen Größen abzudecken.



Edit:
Das hier soll aber auch kein - pro Unraid - Thread werden.
Ich bin nach meiner Reise einfach dort stehen geblieben.

Der Rat von @Ja_Ge ist auch nicht verkehrt - also mal testen.
Wenn das System eher so klein bleibt .. spielt Unraid nicht unbedingt die Stärken aus.
Wenn du später planst größer zu werden - schon - weil dann brauchst nur den Stick + die Laufwerke ins neue größere System stecken und machst weiter.
 
In den Anforderungen von Unraid steht "Zwei Festplatten - um den Schutz deiner Dateien mit einer Paritätsfestplatte zu gewährleisten".
Jetzt lese ich auch es würde nur 1 gehen.

Blutomen schrieb:
Falls du die Absicherung nicht brauchst, könntest du auch beide SSDs für Daten nutzen.
Das ist dann kein Array sondern ein Pool ? Dafür dann 2+2TB?

Das BNUC11TNHI30000 hatte ich gefunden, aber bin mir gar nicht mehr sicher ob da wirklich 2 NVMe SSD rein gehen, finde leider nirgends ein Foto vom Inneren.
Ein Netzteil ist auch nicht mal dabei. Wäre dann mit 2x SSD + Ram + Netzteil doch recht kostspielig.
In die Lenovo ThinkCentre gehen aber generell keine 2 SSD rein, die kriegt man mit Netzeil und Ram relativ günstig.
 
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