Unraid vs. TrueNAS Core / Scale

[AlphaRC]Eraser

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Servus,

Ich plane demnächst die Hardware meines DIY NAS (Ubuntu 20.xx) zu erneuern und möchte auch direkt das OS wechseln.

Allerdings blicke ich bei den Unterschieden zwischen den beiden (bzw. drei) Alternativen nicht durch.

Geplanter use case:
  • ZRaid1 mit 3-4 3,5” HDDs; voll verschlüsselt
  • 1x NVME SSD für OS und Readcache (2 logische LW)
  • 2,5 GBit LAN (passende lese & schreibperformance)

Anwendungen:
  • Bereitstellung Netzlaufwerk für 4-6 Clients, Win&Mac, mobile, Desktop, Laptops
  • Nextcloud Host für die Familie
  • Plex (kein transkodieren)
  • PiHole/adguard home oder vergleichbarer Service
  • Homeassistant / Smart Home spielerei
  • dient als backup “zentrale” (alle clients sichern auf das NAS; von dort separate lokale und Remote Backups)

Soweit so gut. Aber welche OS Platform ist dafür die richtige? Unraid, TrueNAS Core oder scale?
Ich sehe unterschiedliche Nuancen, aber kein richtiges killer feature.
Mir “gefällt” ZFS als Dateisystem, aber das gibts ja auch bei Unraid. TrueNAS scale basiert auf Debian, ist also nah an meinem jetzigen Ubuntu. Aber scale klingt eher nach enterprise Umgebung?!

Was meint ihr, was ist in Bezug auf usability, performance und Robustheit die bessere Wahl?

Ich möchte vermeiden, dass ich die Kiste aufsetze und dann später in der config Phase feststelle dass zB automatisierte Backups auf Remote drives nicht gehen; oder nextcloud und pihole/advised auf der gleichen Kiste nicht laufen, oder …

Danke vorab! Oder gibts neben den 2/3 doch noch eine ganz andere Alternative die ich übersehen habe
 
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Hatte ein Jahr lang TrueNAS Core und habe auf Scale migriert, weil dort Docker besser integriert ist. Habe diverse Docker (pi-hole, wireguard, Plex, ...) und eine VM (HomeAssistant Core OS) - läuft alles wie geschmiert.
 
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Danke! Genau solchen Input nehme ich gerne mit :-)
 
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Bin von Core zu Scale und jetzt auf Scale als VM. Wenn du neben dem NAS noch einzelne VMs & Docker laufen lassen willst, wäre vlt auch Proxmox eine Möglichkeit und dann einfach alles als eigene VM zu realisieren. Bei den oben genannten Diensten sollte Truenas im Zweifel aber reichen als Host.

Ich persönlich finde Truenas definitiv ansprechender als Unraid, das sind aber persönliche Präferenzen
 
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Sowohl Proxmox als auch TrueNAS sind kostenlos und UnRAID gibt es als 30 Tage Testversion.
Daher würde ich die einfach mal in einer VM Testen. Die so ähnlich einrichte wie der Server mal aussehen wird, und dann kannst du das installieren, einrichten und administrieren schon mal anschauen.

Ich bin so bei UnRAID hängen geblieben, fande in intuitiver als TrueNAS, aber wie @washieiko schon schreibt, das ist am Ende eher eine persönliche Präferenz. Ich habe allerdings auch nicht die Vorteile von ZFS genutzt und nutze XFS unter Unraid.
 
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Ich würde auch mal Openmediavault in den Ring werfen. Debian basiert - somit auch gewissermaßen in der Ubuntu Verwandtschaft. Und ich empfand Truenas immer ziemlich aufgeblasen. Theoretisch gibts auch ein ZFS Plugin, wobei das bei mir nicht so gut funktioniert hat und ich dann auf BTRFS umgestiegen bin.
Docker läuft problemlos und die Energieverwaltung (automatisches runterfahren nachts und wieder aufwachen) find ich auch ziemlich gut.
 
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Wenn du VMs haben willst, solltest du entweder TrueNAS Scale oder Unraind nutzen. Bei TrueNAS Core kommt meines Wissens nach Jails zum Einsatz und damit gehen z.B. keine Windows VMs, also sofern ich mich nicht irre. TrueNAS Scale und Unraid dagegen nutzen KVM. Enterprise sollte TrueNAS Core dann auch sein, wenn du Scale mit Enterprise gleich setzt. Core wird nämlich auch im Enterprise Bereich vertrieben. Du kannst nämlich bei TrueNAS selber Hardware sowohl mit Core (Mini Family & R Serie) als auch mit Scale (Mini X+/XL+, R-Series, M-Series) kaufen. Robust sollten alle 3 sein. Zumindest las ich sowohl beim Unraid reddit als auch beim TrueNAS reddit viele Kommentare, dass die Leute Ihre Systeme bereits 7+ Jahre einsetzen, manche sogar im 2-stelligen Bereich.

Persönliche Erfahrungen kann ich aber nicht nennen. Ich habe zwar 2 Unraid Lizenzen, aber da meine QNAP TS419P+ seit 11 Jahren problemlos läuft und meine Synology DS1817 seit letztes Jahr läuft, hatte ich noch kein Bedürfnis die Unraid Lizenzen zu nutzen.

Ich würde daher dazu raten, einfach mal beide zu installieren und zu testen. Verkehrt machen tust du mit beiden vermutlich nichts. Du könntest z.B. erst TrueNAS Core testen und dann davon ein Upgrade zu TrueNAS Scale machen. Umgekehrt geht es, soweit ich weiß, nicht so einfach, sprich ein Downgrade von Scale zu Core ist möglich, sofern die Voraussetzungen stimmen (Beim Upgrade darf der Pool nicht auf die Version von Scale angehoben werden, damit man von Scale wieder zurück nach Core kann). Das könnte also beim umgekehrten Weg (erst Scale installieren und dann versuchen auf Core zu gehen) zum Problem werden.
 
Ich schiele auch schon eine ganze Weile auf TrueNAS Scale, aber im Moment bleibe ich noch bei Core.
Wenn man sich was umschaut ist Scale nicht ganz problemlos, Leute beschweren sich das die Dokus sporadisch sind(waren?). Die offiziellen Charts sind teilweise "verbuggt" (Nextclouds Datenbank war's z.B. mal).
Den Community-Charts passiert das genauso, und die Maintainer sind manchmal genauso drauf wie das TrueNAS Forum.

Die ganze "HyperConvergence" von Scale ist für mich eher Spielerei, primär ist mein NAS ein NAS.
SMB, Nextcloud, Plex und Adguard gibts in Core, nur Home Assistant gibt es (offiziell) nicht (mehr), dafür muss man eine VM nutzen.

Wenn Docker, VM & NAS auf einer Kiste laufen sollen würde ich aktuell eher direkt zu Proxmox greifen.
Da kann man immernoch TrueNAS Core für die NAS-Aufgaben nutzen, für VMs & Container hat man dann aber mit Proxmox die reifere Software.

Das ist nur meine Meinung vom Hörensagen, wie gesagt selbst noch nicht auf Scale gewechselt sondern einfach nur das Internet/Youtube durchstöbert.
Vielleicht verzerrt die laute Minderheit das Bild etwas, Leute melden sich ja nur bei Problemen.
 
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alright. VMs brauche ich nicht per se. Docker zum spielen bzw als Container für die obigen Anwendungen.
Das klingt für mich nach einem relativ schmalen use case und daher fand ich die TrueNAS bzw. unraid Lösung als sehr effizient. Ich mags simple und effizient :-)
 
BrollyLSSJ schrieb:
also sofern ich mich nicht irre
Ja und nein. Core nutzt Jails aber bringt auch einen Hypervisor mit, bhyve in dem Fall und damit gehen auch Win-VMs.

Joshinator schrieb:
Wenn Docker, VM & NAS auf einer Kiste laufen sollen würde ich aktuell eher direkt zu Proxmox greifen.
Da kann man immernoch TrueNAS Core für die NAS-Aufgaben nutzen, für VMs & Container hat man dann aber mit Proxmox die reifere Software.
Zeige doch Mal bitte die Release Notes oder Doku von Proxmox wo Docker beschrieben ist.
Ach ja richtig, gibt's nicht. Proxmox selbst empfiehlt eine VM zu nutzen und da drin dann Docker weil es eben selbst kein Docker mitbringt/anbietet.

Warum Leute ihre Ahnungslosigkeit und Halbwahrheiten immer von sich geben müssen bleibt mir aber nach wie vor ein Rätsel.

@[AlphaRC]Eraser
Proxmox eher wenn VMs und LXCs im Vordergrund stehen, irgendein Linux deiner Wahl dann für Freigaben wenn du willst.
TN Scale bringt ZFS, NAS-Features, VMs und Docker direkt mit und die Möglichkeit Docker Images auf dem vorhandenen k3s laufen zu lassen mit, exposed ports der Container können aber nur >9000 liegen und es gibt noch die ein oder andere Einschränkung/Bugs, siehe weiter unten im Thread.
TN Core hat ZFS, NAS-Features und VMs. Docker musst über eine VM lösen.
Unraid soll laut Doku ab 6.12 nativ ZFS mitbringen und ein oberflächlicher Blick zeigt weniger Einschränkungen im Bereich Ports bei Docker aber irgendwelche Einschränkungen bzw Voraussetzungen im Storage. Musst dich da selbst einlesen, nutze ich nicht nur halt gerade kurz Doku überflogen.

Vermutlich dürfte Unraid (ab 6.12) am einfachsten alle deine Anforderungen erfüllen.

edit: Gestrichener und kursiver Text nachträglich ergänzt nach Hinweis auf Fehler und Ungenauigkeiten.
 
Zuletzt bearbeitet:
snaxilian schrieb:
Warum Leute ihre Ahnungslosigkeit und Halbwahrheiten immer von sich geben müssen bleibt mir aber nach wie vor ein Rätsel.
Wer ist dir denn auf den Fuß getreten?

Ich habe nicht behauptet das direkt auf Proxmox Docker läuft, selbstverständlich ist damit eine Linux VM in Proxmox gemeint.
Wenn wir Semantik diskutieren wollen, dann läuft auch auf TrueNAS Scale kein Docker, sondern k3s.

Und als ahnungloser ITler schlage ich mich lieber mit einer stumpfen Debian VM rum als mit TrueNAS Scale & k3s wenn ich einfach Container starten will.
Wenn es eine (funktionierende) TrueChart für die einsatzzwecke gibt, klar dann ist Scale toll, paar Klicks und fertig. Aber dann gibt es so banale dinge wie Env Vars die nicht akzeptiert werden, von Docker-Compose Projekten mal ganz zu schweigen.
Es ist einfacher einen Docker-Befehl aus ner Readme.md in die VM zu pasten (oder die docker-compose Datei) als sich mit den Eigenheiten von Scale und Kubernetes auseinanderzusetzen.

Deshalb meine Aussage, TrueNAS Core erfüllt die NAS Aufgaben wunderbar.
Wenn man von vorn hinein schon weiß das man auch Docker & VMs braucht, dann direkt per Proxmox (die HDDs kann man recht einfach an eine Core VM durchschleifen).
Denn die wenigsten brauchen aufm NAS Kubernetes, dafür ist es einfach viel zu Komplex, und die Vorteile in dem Kontext sind wirklich begrenzt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin,

ich würde mich der Frage des TE direkt mal anschließen, weil mein Usecase ein ganz ähnlicher ist. Ich komme von einer uralten Buffalo Linkstation und möchte im Grunde einen zentralen Datenspeicher für alle Medien im Haus schaffen inkl. Sicherung von Handybildern und -videos und Abspielen von Medien am Fernseher/PC. Aktuell schwanke ich zwischen TrueNAS und OMV.
[AlphaRC]Eraser schrieb:
Was meint ihr, was ist in Bezug auf usability, performance und Robustheit die bessere Wahl?
Das wäre auch meine zentrale Frage, da auch "Nicht-ITler" im Haushalt sind, die eine zuverlässige Handhabung schätzen.
 
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Joshinator schrieb:
Ich habe nicht behauptet das direkt auf Proxmox Docker läuft, selbstverständlich ist damit eine Linux VM in Proxmox gemeint.
Mag für dich selbstverständlich sein, für den TE oder andere hier Mitlesende vermutlich nicht selbstverständlich, dass man da eine extra VM für braucht. Du weißt das, ich weiß das aber es ist nicht selbstverständlich.
Joshinator schrieb:
dann läuft auch auf TrueNAS Scale kein Docker, sondern k3s.
Danke für den Hinweis, ich werde meinen Beitrag entsprechend korrigieren. Auf TN Scale läuft korrekterweise kein reiner Docker oder containerd Daemon sondern k3s wie du schreibst. Damit ist es möglich, Docker Images auf TN Scale laufen zu lassen, mit den bereits genannten Einschränkungen: https://www.truenas.com/docs/scale/scaletutorials/apps/docker/

Möglichkeit von Docker (anstatt k3s/k8s only) scheint der Kompromiss zu sein zwischen der reinen B2B Welt und den Enthusiasten und Nerds, die TN privat verwenden. Ich halte das Konstrukt von TN Scale auch für nicht sinnvoll und würde es nicht weiter empfehlen.
Für eine vollwertige HCI Umgebung fehlt mir vieles im Bereich Netzwerk und VM Management. Man merkt einfach, dass iXsystems aus der Storage Ecke kommt.^^

Meinen Füßen geht's übrigens wunderbar, ist aber nett von dir, dass du dir darüber Gedanken machst. :)

Boimler schrieb:
Aktuell schwanke ich zwischen TrueNAS und OMV.
Hast du denn Anforderungen, die nur einen Selbstbau in Frage kommen lassen oder was spricht gegen eine Synology, QNAP o.ä.? Dürften bei den genannten Anforderungen günstiger in Anschaffung und Unterhalt sein als Selbstbau.
Wenn du TrueNAS Core meinst, musst bisschen auf die Hardware achten, muss halt mit FreeBSD klar kommen. TrueNAS Scale und OMV basieren beide auf Debian, da ist die Unterstützung von Hardware etwas breiter meiner Meinung nach.
Mit TrueNAS bist halt direkt bei ZFS, bei OMV hast die Wahl des Dateisystems. Sind dir die Vor- und vor allem auch Nachteile von ZFS bewusst?
TrueNAS richtet sich halt eher an größere/komplexere Storagesysteme und gewisse Komfortfunktionen, die ein 0815 Privatanwender ggf. als "selbstverständlich" ansieht und voraussetzt, gibt es nicht mal eben out of the box, also Dinge wie eine gute sparsame Energieverwaltung oder so Dinge wie ein einfach einzurichtendes Backup to (USB) Disk fehlen bei TrueNAS weil das einfach nicht die Zielgruppe ist.

Boimler schrieb:
da auch "Nicht-ITler" im Haushalt sind, die eine zuverlässige Handhabung schätzen.
Naja die Einbindung eines Netzlaufwerks ist gleich, egal ob das von einer Synology, TrueNAS oder NetApp kommt und bei Nutzung irgendwelcher Apps für Zusatzfunktionalität musst bei egal welcher Lösung den anderen Nutzern das erklären/zeigen....
Die Systeme unterscheiden sich wenn dann in der Administration, die ja an dir hängen bleibt.
 
@snaxilian Danke für die Antworten, das hilft mir tatsächlich schon sehr weiter. Ich will meinen alten Arbeitsrechner (Athlon 3000G, s. Signatur) zum NAS umbauen. Da ich nur neue größere Platten brauche und es nicht 24/7 laufen soll, lohnt sich die Mehrausgabe für eine Synology bei mir nicht wirklich.

Das mit den Dateisystemen ist schon ein guter Hinweis. Ich habe keine Erfahrung mit ZFS und muss mich da noch einlesen. Insgesamt erscheint mir OMV etwas zugänglicher, zumal ich außer Daten sichern im RAID1, Backups über USB und Medien abspielen nicht viel vom Gerät verlangen werde.
 
snaxilian schrieb:
Mag für dich selbstverständlich sein, für den TE oder andere hier Mitlesende vermutlich nicht selbstverständlich, dass man da eine extra VM für braucht. Du weißt das, ich weiß das aber es ist nicht selbstverständlich.
Zugegeben, die delivery war fragwürdig. Aber ich schätze den Einwand sehr.
Ich wäre in der Tat davon ausgegangen dass die docker container nativ auf TN scale wuppen. Die Limitierung kann ich momentan nicht einschätzen und muss mich wohl dann doch tiefer einlesen.

Dass Unraid jetzt initial/rudimentär ZFS unterstützt habe ich gelesen. Konnte jetzt auf die Schnelle aber nix finden wann damit der vollständigen Unterstuetzung zu rechnen ist. Auch was genau jetzt fehlt ist mir unklar.

@snaxilian: Du sprichst explizit die Nachteile von ZFS in diesem Kontext an. Kannst du da etwas expliziter werden? Welche Komfortfunktionen und Backupfunktionen vermisst du?
Ich bin bisher davon ausgegangen, dass die Backup Funktionalität (zB automatisierbarkeit, Lokal, Cloud, inkrementell) eher vom OS abhängt und weniger vom Dateisystem.

Die Automatisierung der Backups und ggf. Einfache Wiederherstellung liegen mir sehr am Herzen. Denn wenn ich mir da etwas selbst zusammenfrickeln muss, ist die Wahrscheinlichkeit regelmäßiger Backups und generelle Robustheit wahrscheinlich nicht gegeben.
Hatte meine Backup Strategie in nem anderen thread zur Diskussion gestellt und hoffe, dass sich das mit den hier diskutierten OS Varianten umsetzen lässt:
Roast my backup
 
[AlphaRC]Eraser schrieb:
Kannst du da etwas expliziter werden? Welche Komfortfunktionen und Backupfunktionen vermisst du?
Ich vermisse weder Komfort- oder Backupfunktionen aber ZFS hat halt gewisse Einschränkungen, die andere VolumeManager, Raid-Lösungen und Dateisysteme ggf. nicht haben. Diese haben dann auf der anderen Seite nicht alle Features, die ZFS so mit sich bringt. ZFS ist eine tolle Software aber nicht das Allheilmittel.

Probleme/Fehler über die Laien regelmäßig stolpern sind z.B. die Erweiterbarkeit von Pools, z.B. wenn durch Unwissen oder Ignoranz einzelne Laufwerke zu einem Pool hinzugefügt werden. Das kann man zwar machen aber entspricht dann einem Raid 0. Wenn man Backups hat und auf Restores steht und einem Checksummen egal sind kann man das so machen.
Auch liest man gerne nur oberflächlich, dass ZFS ja jetzt auch das Feature hat, dass man einzelne Laufwerke aus Pools wieder entfernen kann bis man es dann ausprobieren will und zum ersten Mal das Kleingedruckte bzw. die Doku liest.

Bei ZFS musst dir einfach VORHER mehr Gedanken machen wie dein Pool aufgebaut sein soll und hast danach weniger Flexibilität bzw. musst Daten sichern, Pool löschen, neu anlegen und Daten wieder zurück spielen. Wer ggf. die Flexibilität eines Synology SHR/SHR2 kennt und gewohnt ist, wird sich umgewöhnen müssen. Synology versteckt hier einfach viel Komplexität vor dem Anwender. Das kann man auch selbst komplett nachbauen, Synology hat hier das Rad ja nicht neu erfunden sondern einfach bestehende Technologien sehr clever kombiniert.

ZFS lässt auch keine Backupfunktionen vermissen, du musst hier klar unterscheiden zwischen ZFS und was dann irgendwelche Distris wie unraid, truenas scale/core, omv usw. daraus machen bzw. welche extra Features diese noch anbieten.
Du kannst problemlos mit ZFS Snapshots erstellen und diese woanders hin schieben. ZFS kommt aber eher aus einem Bereich wo man mit Datenmengen umgeht, die nicht mehr auf einzelne USB Disks passen. Daher gibt es bei TN Scale/Core eben keine Backup-to-USB Features aber eben unzählige andere Optionen wie man mit Bordmitteln seine Daten sichern und wieder herstellen kann.
Aber wie immer gilt: Viele Wege können zum Ziel führen. Du kannst völlig unabhängig vom Dateisystem die Daten per rsync woanders hin schicken.

Zu deinem anderen Thread: Die meiste berechtigte Kritik hast bereits bekommen. Was ich noch hinzufügen möchte: Du ziehst das Pferd von hinten auf. Du kommst direkt mit technischen Lösungen. Definiere zuerst was du willst, z.B. "Versionierte Backups an zweitem Ort mit automatischer Übertragung." Dann kannst dir Gedanken machen wie man das umsetzen könnte. Das kann z.B. mit ZFS funktionieren aber auch mit rsync wenn man es bisschen erweitert oder diversen anderen Produkten. Hat man sich für eins davon entschieden dann musst gucken welcher technische Unterbau das am besten unterstützt. Wenn du beispielsweise als harte Anforderung hast, dass Backups starten sollen sobald ne USB Disk dran ist, dann fliegen eigentlich TN und Unraid raus, bieten nämlich beide nicht von Haus aus an.
Dein Problem ist: Du hast dich schon auf 1-2 Lösungen eingeschossen und versucht jetzt mit der Brechstange irgendwie dein Konzept da rein zu quetschen. Das endet in Pfusch.
Wenn die zugrunde liegende Plattform aber schon vorgegeben ist, dann musst du eben gucken wie du mit Bordmitteln oder Zusatztools deine Anforderungen erfüllst.

[AlphaRC]Eraser schrieb:
generelle Robustheit wahrscheinlich nicht gegeben.
Tut mir Leid dir den Zahn ziehen zu müssen aber auch haufenweise "fertige" bzw. "einfache" Lösungen haben in sehr vielen Fällen auch kein Fehlerhandling eingebaut sondern gehen einfach immer von Idealvoraussetzungen aus.
Relevant ist eine funktionierende Alarmierung/Info wenn es nicht läuft wie gewünscht und das klappt sowohl mit eigener als auch fertiger Lösung.
 
Zuletzt bearbeitet:
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snaxilian schrieb:
machen.
Auch liest man gerne nur oberflächlich, dass ZFS ja jetzt auch das Feature hat, dass man einzelne Laufwerke aus Pools wieder entfernen kann bis man es dann ausprobieren will und zum ersten Mal das Kleingedruckte bzw. die Doku liest.
Alles klar. Ich hab meine Arrays/Pools immer als statisch angesehen und für relativ lange Zeiträume aufgesetzt. Von daher passt das für mich bzw. War nicht mein Ziel mit der Pool Zusammensetzung zu spielen. Einfach 3-4 große disks in nem zraid1 that’s it.

Bzgl Backup: eingeschossen hab ich mich auf gar nix. Das kam vielleicht falsch rüber. Würde gern möglichst viel automatisieren. Die automatischen Starts wären einfach die Kirsche auf der Torte.
Bin eher an dem Punkt, dass ich den Hardware Unterbau anpassen muss. Im gleichen Zug stell ich halt generell die Backup Strategie, das passende OS und die richtige Hardware zur Disposition. Alles halt separat in eigenen threads um halbwegs den Überblick zu bewahren.

So wie ich die Diskussion jetzt verfolge, komme ich zum Schluss dass Unraid wahrscheinlich der beste Unterbau wäre. Muss jetzt eben nur mal die Doku wälzen und schauen was “initial ZFS Support” genau heißt ;-)
 
Warum versteifst du dich eigentlich auf ZFS als Dateisystem? Gibt es nen sachlichen Grund, warum du bspw. BtrFS nicht möchtest, oder hast du das nur nicht in Erwägung gezogen?
 
[AlphaRC]Eraser schrieb:
Dass Unraid jetzt initial/rudimentär ZFS unterstützt habe ich gelesen.
ZFS ist für v6.12 geplant. Aktuell ist ja v6.11.x, sprich die v6.12 ist noch nicht "stabil". Es gibt aktuell nur Release Candidates der v6.12 (Stand: reddit gestern oder vorgestern Abend). Für ZFS musst du daher aktuell (Unraid v6.11.x oder älter) per Plugin drauf zugreifen. Das Plugin soll allerdings sehr gut funktionieren dürfte dann mit v6.12 aber überflüssig werden. So zumindest mein Stand vom Unraid reddit. Im Zweifel kannst du aber auch sowohl im Unraid Reddit als auch im Unraid Forum Fragen stellen. Da kamen mir die Leute zumindest bisher immer sehr hilfreich vor.
 
SeppoE schrieb:
Warum versteifst du dich eigentlich auf ZFS als Dateisystem? Gibt es nen sachlichen Grund, warum du bspw. BtrFS nicht möchtest, oder hast du das nur nicht in Erwägung gezogen?
In der Tat einfach nicht in Erwägung gezogen 😝
Bin einfach “damals” über ZFS gestolpert und fand das für meinen anwendungsfall sehr passend. Da es für mich auch kein killerargument dagegen gab, ist’s dann eben ZFS geworden bei einem früheren Plattform Wechsel.

Was macht BTRFS besser?

Den UNRAID subreddit hatte ich heute auch bereits entdeckt und eigtl. schon zu viel Zeit mit lesen verbracht 😂
 
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