Unterschied UDIMM, FB-DIMM, LR-DIMM und R-DIMM

HummelBommel

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Wenn man vor der Entscheidung steht, welcher Arbeitsspeicher für den Heim-PC am besten geeignet ist, und sich bei Geizhals umsieht, dann fallen einem sofort die Begriffe UDIMM, FB-DIMM, LR-DIMM und R-DIMM auf.

Da ich nicht nur die Komponenten kaufen, sondern auch die Technik verstehen möchte, habe ich mich mit der Frage auseinander gesetzt, worin sich diese verschiedenen DIMMs konkret unterscheiden.

In vielen Quellen ist die Rede von einem Zusatz-Chip, der sich zwischen Speichercontroller und DRAM-Modul befindet und die elektrische Last am Speichercontroller absenkt, wodurch im Vergleich zu Systemen ohne Zusatz-Chip mehr Module stabil in einem einzelnen System betrieben werden können. (Lehrbuch-Definition Berufsschule)

Kann jemand diese Definition übersetzen? Ist das ein Vorteil oder ein Nachteil?
 
Regulär nutzt man UDIMM. UDIMM = Unbuffered

FB = Fully Buffered
R-DIMM = Registered
LR-DIMM = Load Reduced

Die 3 sind eher was für Workstation / Server.

DIMM= Dual Inline Memory Module

Im Pirnzip geht es dabei um Ausfallsicherheit bzw. Fehlerkorrektur. Die Load Reduced Speicher sind quasi die 2. Generation von Registered Speichern die weniger Last auf den Speichercontroller erzeugen und entsprechend mehr Speicher im System möglich machen bzw. mehr Taktrate. Wie das genau funktioniert weiß ich auch nicht. Aber es sind zusätzliche Module drauf die quasi als zwischenspeicher fungieren und daher Speicherfehler reduzieren.

Aber, die sind generell langsamer als UDIMM, auch bei gleicher Taktrate wegen eben dem Zwischenspeicher der die Latenz erhöht.
 
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du brauchst udimm, non-ecc, unregistered
fbdimm = Fully Buffered DIMMs , nur server
R-dimm = Registered DIMM , dasselbe wie oben, anderer name
LR-dimm: dasselbe wie r-dimm, aber in einer low power(voltage) variante.

und wennst jetzt noch deine hardware schreibst, kann man dir auch eine empfehlung geben.
 
Bei Servern und Workstations willst du meist sehr viel RAM verbauen, das können gerne mal 12 Module pro Sockel sein, und das geht eben nur als Buffered oder Registered.
Im Heimbereich sind meistens nur zwei oder maximal vier Module in Benutzung, also sind dort günstige UDIMMs etabliert.
So oder so müssen die Module immer zum Speichercontroller passen, du hast also in der Praxis sowieso keine Wahl, sondern verwendest das was jeweils vom System unterstützt wird: Beim Server je nach Kapazität R-DIMM oder LR-DIMM, beim Desktop UDIMM.
 
Der normale Arbeitsspeicher, für normale Consumer-PCs, ist U-DIMM, Unbuffered.
Daneben gibt es FB-DIMM, Fully Buffered.

Dann gibt es noch sogenannten ECC-RAM, also mit aktiver Fehlerkorrektur. Diese unterscheidet man in verschiedenen Varianten:
Unregistered
Registered, R-DIMM
Load-Reduced, LR-DIMM, dass ist Registered RAM, der zusätzlich weniger Spannung benötigt.

Dann gibt es noch SO-DIMM, Small Outline, die haben eine kleinere Bauform z.B. für Laptops/Notebooks.
Und ganz exotisch, NV-DIMM, Non-Volatile, also nichtflüchtig.

ECC = Error Correction Code
DIMM = Dual Inline Memory Module
DDR = Double Data Rate
SDRAM = Synchronous Dynamic Random Access Memory
 
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HummelBommel schrieb:
Wenn man vor der Entscheidung steht, welcher Arbeitsspeicher für den Heim-PC am besten geeignet ist
Der normale Heim-PC unterstützt eh nur eine Sorte. Also stellt sich die Frage eigentlich gar nicht. Und welche Sorte steht im Handbuch.
 
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was auf jeden Fall gesagt werden sollte:
du kannst NUR die Speicher Module (Technik) verwenden, die dein Bord auch tatsächlich unterstützt!!!

auch wenn jetzt jemand sagen sollte, dass z.B. LR-DIMM die "beste" Technik sei, das nutzt dir gar nichts, weil dein Desktop Board damit mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keinen Mucks von sich gibt!
 
Naja, dass stimmt so ganz nicht. Häufig werden auch ECC unregistered oder registered unterstützt im normalen Desktop. Kommt bissel auf die Kombination der Hardware an.
 
Von der technischen Seite sind LR-DIMMs die "besten" bzw. aufwändigsten.

Das hilft aber alles nichts: Denn es kommt darauf an welche Sorte Arbeitsspeicher das Mainboard und die CPU unterstützt!
Auf kein normales Mainboard für einen normalen Intel (z.B. Sockel 1200) oder AMD (z.B. Sockel AM4) würde LR-DIMM passen.

Wenn ECC Arbeitsspeicher auf einer Consumer-Plattform unterstützt wird, dann oft nur Unregistered.
Weil der "einfache" Speichercontroller dort mit dem Register-Chip nichts anfangen kann.

Für "zu Hause", wenn nicht gerade ein spezialgelagerter Sonderfall vorliegt, braucht man solchen Arbeitsspeicher:
https://geizhals.de/?cat=ramddr3&xf...03_ohneREG~15903_ohnepuff&sort=p#gh_filterbox
 
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Bully|Ossi schrieb:
Naja, dass stimmt so ganz nicht. Häufig werden auch ECC unregistered oder registered unterstützt im normalen Desktop. Kommt bissel auf die Kombination der Hardware an.
natürlich kommt es auf die genaue Definition an!
wenn ich von "Desktop" rede, dann meine ich einen "normalen Desktop". Wenn der ECC (davon war im Ausgangspost gar keine Rede) nutzt, dann ist das üblicherweise eine "Workstation" und kein "normaler Desktop" mehr ;)

ich habe hier selber eine ESXi VMware Maschine mit ECC Speicher und z.B. auch einem BMC für die Fernwartung am Laufen, das ist aber eben nicht unbedingt "normal" für einen "Desktop"...
 
Vielen ank für die hilfreichen Antworten. Anfangs habe ich aus meiner Schullektüre geschlussfolgert, dass UDIMM schlechter sei. Das geht aus dem Wortlaut meines Erachtens sinngemäß hervor. Die anderen Module werden nämlich aufgrund ihrer Ausfallsicherheit besonders hervorgehoben. Letztendlich kommt es aber auf das Mainboard und nicht auf den Prozessor an?
 
auf beides.
das mainboard muß die leitungen haben, der speichercontroller sitzt jedoch in der cpu.
 
Der Speichercontroller sitzt in der CPU.
 
HummelBommel schrieb:
Ist das ein Vorteil oder ein Nachteil?

Die Kosten der jeweiligen Technologie spielen auch eine Rolle - ECC oder Registered Module sind in der Produktion teurer, die Technologie ist komplizierter (Fehlercodes) und ist nicht notwendig in bestimmten Einsatzszenarien, weil die Fehler dort selten oder gar nicht auftreten : Fehler durch "zu großem Speicherbus" (sehr viel RAM) bzw. ECC Fehler durch zufällige Strahlung oder EMI.
Außerdem sind die entsprechend teureren registed , lr-dimm usw. Module vermutlich unterschiedlich validiert / getestet / selektiert.
 
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@Iokon sehr interessant, danke!
Ergänzung ()

Wenn man sich allerdings die Speicherspezifikationen des Intel i-9 10980XE anschaut sucht man vergeblich irgendwelche Informationen über die unterstützten DIMMs. Gibt es für solche Informationen speziellere Datenblätter?
 
HummelBommel schrieb:
Anfangs habe ich aus meiner Schullektüre geschlussfolgert, dass UDIMM schlechter sei.
Schlechter ist hier ein falsche Wort. UDIMM - für seine Zwecke - einfacher gebaut, und damit günstiger. Die anderen Speicherarten sind wieder teurer und aufwendiger. Vor- und Nachteile ist als Beschreibung passender. Daher würde ich UDIMMs nicht als "schlechter" bezeichnen. Immerhin ist es die meist verbaute und bewährte Speicherart für Endgeräte.
HummelBommel schrieb:
Wenn man sich allerdings die Speicherspezifikationen des Intel i-9 10980XE anschaut sucht man vergeblich irgendwelche Informationen über die unterstützten DIMMs. Gibt es für solche Informationen speziellere Datenblätter?
Das findest Du üblicherweise bei den Mainboard-Herstellern, weil es von deren Bauweise und Spezifikation letztlich abhängt.
1603355736369.png


Jedoch ist diese Liste immer oft nicht aktuell und genau. Sie sagt eben nur aus, mit welchen RAMs von Hersteller getestet wurde.
 
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HummelBommel schrieb:
Gibt es für solche Informationen speziellere Datenblätter?

Ja - es gibt Datenblätter, den Details zB über integrierten Speichercontroller und welche Chiparten dieser mit welcher Spannung ansteuern kann.

Siehe bei Intel 8+9Gen S.19 "System Memory Interface" als Beispiel - andere Prozessor-Generationen haben auch solche Datenblätter.
Edit: Der Mainboardhersteller entscheidet dann wie/welche Anbindung er dann nutzt - weil zB auch die Bauform anders ist - da die Firmware (Bios/UEFI) diese Hardware auch unterschiedlich initialisieren muss.
 
klar stehts da:
https://ark.intel.com/content/www/u...-edition-processor-24-75m-cache-3-00-ghz.html

erstens: desktop, damit ist klar: kein ecc, bei intel können das nur xeons (es gibt ausnahmen, weil gewisse wichtige oem´s billige i3 für pseudo server ohne serverhhardware brauchen).

und dann zur bestätigung im klartext:
Memory Specifications
Max Memory Size (dependent on memory type) 256 GB

Memory Types : DDR4-2933

Max # of Memory Channels : 4

Max Memory Bandwidth : 94 GB/s

ECC Memory Supported : No

wennst was über einen intel prozessor wissen willst: suche nach prozessorbezeichnung in kombi mit "ark".
dann kriegst die ark.intel.com treffer zuoberst.
 
Intel Core i9-10980XE https://geizhals.de/intel-core-i9-10980xe-extreme-edition-bx8069510980xe-a2157290.html
Schau in den Link von @whats4.

Davon abgesehen das das Ding sinnfrei wäre, es braucht ein Mainboard mit Sockel 2066 und X299 Chipsatz.
Und wenn du dir da einfach mal irgendeines raussuchst, siehst du das diese lediglich den ganz normalen unbuffered non-ECC Arbeitsspeicher unterstützen.

Dann müsstest du auf so eine CPU gehen, z.B.
Intel Xeon Gold 6254 https://geizhals.de/intel-xeon-gold-6254-cd8069504194501-a2036767.html.
Die würde auf so ein Mainboard passen, z.B. https://geizhals.de/gigabyte-c621-su8-9mc621su8-00-10-a2140938.html. Da drauf kannst du LR-DIMM einsetzen,
z.B. 8 mal https://geizhals.de/kingston-server-premier-lrdimm-64gb-ksm29lq4-64hcm-a2071335.html.
 
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KnolleJupp schrieb:
Load-Reduced, LR-DIMM, dass ist Registered RAM, der zusätzlich weniger Spannung benötigt.
whats4 schrieb:
LR-dimm: dasselbe wie r-dimm, aber in einer low power(voltage) variante.

Das L steht hier nicht für Low Power und das R nicht für registered.
LR steht für Load Reduced und hat mit Reg nur bedingt zu tun, dass die Techniken aufeinander basieren. Das wars aber schon an Gemeinsamkeiten. Es ist eine völlig andere Buffertechnik.

Und nein, LRDIMM ist NICHT die beste Technik sondern eine "Notlösung" für extrem große Speicherausbauten.
Ohne triftigen Grund ist auch bei Servern immer RDIMM best-practice.
 
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