VoIP mit DECT Telefonen - WLAN-Bridge und vielen Telefonen. Tipps gesucht.

Sendaba

Lt. Junior Grade
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Guten Tag zusammen,

mein alter Herr hat mich gefragt, ob seine Telefonanlage noch zu retten ist.

Die Ausgangssituation:

Aktuell hängt das ganze System an einer ISDN Leitung mit ca. 6-10 Telefonnummern. Daran hängen mehrer DECT-Telefone mit jeweils einer Basisstation. Das ist auf Dauer der Zustand, der abgeändert werden soll.

Einige der Telefone befinden sich im oberen Stockwerk und haben eine sehr schlechte Verbindung zu Basis im Untergeschoss. Es ist aktuell nicht möglich eine Leitung in das obere Stockwerk zu ziehen. Auch nicht, wenn jemand sagt dies würde alle Probleme lösen. Es ist nicht möglich.

Da das Thema VoIP nicht mehr wegzudenken ist und ich gerne die Telefonanlage und die Internet-Hardware als Einzelkomponenten hätte (ist im Schadensfall günstiger zu tauschen. Ebenso wird ein Teilupgrade möglich.) und ich noch nicht ganz durch das Thema durchgestiegen bin, wollte ich hier einfach mal Fragen ob jemand meinen Plan beurteilen kann. Ist es prinzipiell möglich, oder gibt es vielleicht eine viel einfachere Methode.


Die Überlegung:

Im Untergeschoss ist der Übergabepunkt Internet. Dieser erhält einen Router (Router-Internet) mit WLAN.
An Router-I kann eine Richtfunk- und mindestens eine Raumstrahlantenne angeschlossen werden. Des weitern wird an Router-I eine Ethernettaugliche VoIP Basisstation mit DECT angeschlossen. Hier werden n Telefonnummern an m Telefone verteilt. Diese Basisstation muss also das DECT-Signal in ein VoIP-Signal umsetzten können und dieses über eine Ethernet-Kabelverbindung zum Provider weiter reichen können.

Ins Obergeschoss kommt ein Bridge-Router (Router-Obergeschoss). Dieser Router stellt eine Richtfunkverbindung zu Router-I her. An Router-O kann eine Richtfunk- und mindestens eine Raumstrahlantenne angeschlossen werden. An Router-O wird ebenfalls eine Ethernettaugliche VoIP Basisstation mit DECT angeschlossen. Hier werden ebenfalls n Telefonnummern an m Telefone verteilt. Hier kann es zu Überschneidungen der Rufnummern mit denen im Untergeschoss kommen. Dies ist nötig und gewünscht. Das DECT-Signal aus dem Obergeschoss soll dann in ein VoIP-Signal verwandelt und über das Kupfer durch die Wlan-Bridge zum Provider vermittelt werden.

Die Fragen:

Von meinem Verständnis her, ist ein VoIP-Signal ein Datenpaket, welchem es völlig egal ist mit was ich es verschicke.(?) Daher sollte die Vermittlung über die WLAN-Bridge funktionieren.
Kann eine VoIP-Basisstation mit DECT-Telefonen mehrer Rufnummern an mehrer Telefone verteilen? Manche Nummern sollen auf mehreren Telefonen ankommen, andere Nummern nur auf einem speziellen Endgerät. Hier gehe ich davon aus, es es eine passende Basisstation gibt.
Und! Mehrer Basisstationen funktionieren in einem Netzwerk, d.h. die Anrufe werden an "alle" gewünschten Endgeräte ob an Station A oder B weiter geleitet und wo auch immer abgehoben wird, wird die Verbindung hergestellt.

So, das war jetzt jede Menge Text, aber ich hoffe ich konnte mein Vorhaben und meine Sorgen einigermaßen darstellen.

Würde das funktionieren oder gibt es eine einfachere Lösung?
Hat sowas schon mal einer gemacht? Welche Geräte wurden verwendet? Wer würde ein Gerät empfehlen?

Die Grüße:
Grüße, S3.
 
Schon mal an Dlan gedacht? Das Zeug sollte man wenigstens probieren; es kann funktionieren, muss es aber nicht.
Und übrigens: für ein Kabel gibt es IMMER eine Möglichkeit.
 
Dlan war schon drin, hat aber leider nicht funktioniert. Der gute alte Altbau mit den hohen Decken...
Ja, der Meinung war ich auch, aber es stimmt tatsächlich hier kann kein Kabel gelegt werden (Nicht zu vernünftigen Konditionen.).
Eine stabile Richtfunkstrecke sollte sich jedoch realisieren lassen.

Aber selbst wenn ein Kabel läge, wäre die Frage nach den multiplen Basisstationen und der Nummernverteilung noch nicht geklärt.
 
WLAN ist nicht wirklich für VoIP geeignet. VoIP setzt hochstabile Verbindungen voraus und kleinste Unterbrechungen - zB Paketverluste durch WLAN - können zum Gesprächsabbruch führen. Du kannst es natürlich ausprobieren und solange das WLAN weitestgehend ungestört ist, wird es vermutlich auch klappen. Ssobald aber irgendwelche Störungen auftauchen und das WLAN sporadisch mit Paketverlusten bzw. hohen Pings zu kämpfen hat, kannst du VoIP vergessen.

Wie omavoss schon sagte, Kabel ist immer möglich. Wenn jemand das so schreibt wie du, heißt es unterm Strich nichts anderes als "Kabel ist unerwünscht" - aus welchen Gründen auch immer. Oft findet sich irgendein Lüftungsschacht oder ein inaktiver Kamin oder oder oder, in dem man ein Kabel auch in andere Stockwerke legen kann. Durch die Decke bohren ist sicherlich kein Spaß, das gebe ich zu. Zur Not gibt's noch das Treppenhaus.

Naja, wie auch immer. Wenn kein Kabel möglich/erwünscht ist, kann ich auch nur nochmal auf PowerLAN verweisen. Bei PowerLAN sollte man nicht gleich beim ersten Versuch verzweifeln, weil die verschiedenen Hersteller mit unterschiedlichen örtlichen Gegebenheiten anders umgehen. D.h., dass du evtl. TP-Link erfolglos getestet hast, devolo aber vielleicht trotzdem funktioniert.

Ist die Verbindung vom EG ins OG geklärt - sei es Kabel, PowerLAN oder WLAN - kann man auch im OG VoIP-Telefone anklemmen (zB Gigaset C430A GO IP @ 59€). Alternativ kann man zB auch eine Fritzbox anklemmen, VoIP konfigurieren und die bestehenden DECT-Telefone bei der Fritzbox anmelden oder die jeweilige Basis an einen TAE Port.

Inwiefern man mehrere Telefone in denselben VoIP einloggen kann hängt auch etwas vom Anbieter ab. Meine Eltern haben genau wie ich Telekom. Im Gegensatz zu mir (ISDN Basis mit 3 Mobilteilen @ Speedport) haben meine Eltern jedoch ein VoIP-Telefon (besagtes Gigaset C430A). Wenn nun das Telefon selbst und der Speedport via VoIP eingeloggt sind - auch wenn am Speedport kein Telefon angeklemmt ist - , bricht das Gespräch am Gigaset sporadisch nach 1-5 Minuten einfach ab. Nehme ich den Login aus dem Speedport raus, ist nur noch das Gigaset selbst eingeloggt und man kann stundenlang telefonieren. Ich weiß nicht ob das am VoIP im Allgemeinen oder an der Telekom bzw. dem Speedport im Speziellen liegt, aber das Problem ist 100% reproduzierbar. Scheinbar mag die Telekom doppelte Logins nicht :-/
 
Vielen Dank für diese Erklärung.
Ja das leidige Thema Kabel geht in diesem Fall tatsächlich nicht. Nicht weil ich es nicht möchte, sondern weil zwischen dem Untergeschoss und dem Obergeschoss umbauter Raum ist, welcher uns nicht gehört.
Das ist, als wenn zwischen zwei Grundstücken ein öffentlicher Weg durchführt, der gehört der Stadt. Wenn man hier nun versucht einen Graben für ein Kabel auszuheben, greift das Baurecht. Möglich wäre es schon, aber eben nicht mit einem vertretbaren Aufwand.

Wie dem auch sei, vielen Dank für die Aufklärung. Das mit dem packet loss war mir in dieser Form nicht bekannt. Ich werde darauf achten.
Und besonderen Dank für den Hinweis mit dem Provider, hier muss ich wohl im Vorfeld noch viele Stunden mit der geballten Kompetenz des Providers telefonieren. Ich hoffe einfach bei 5 Anrufen, 5 mal die selbe Antwort zu bekommen. Und ich hoffe das diese positiv ausfällt. ;)
 
Wenn du es mit Richtfunk versuchst, dann mach es aber bitte mit adäquater Hardware. Also nicht einfach einen 08/15 WLAN-Router kaufen, als AP konfigurieren und eine 08/15 unidirektionale WLAN-Antenne anstöpseln. Wie erwähnt kann VoIP sehr empfindlich sein, wenn die Verbindung instabil ist und dann sollte man auch explizit Geräte einsetzen, die für den Zweck einer Richtfunkverbindung gedacht sind.

Ein Beispiel für Richtfunk wäre zB ein Nanobeam von Ubiquiti.

Man kann an geeigneter Stelle auch Kabel außen am Haus entlang führen. Natürlich muss man sich dabei Gedanken um Einflüsse von Witterung und nicht zuletzt auch Blitzeinschlag Gedanken machen. Möglich ist es aber und der Aufwand hält sich in Grenzen. Wobei man irgendwoe von außen nach innen bzw. andersherum kommen muss. Entweder man geht durch die Wand oder zB durch einen Fensterrahmen. Sowohl als auch muss aber fachmännisch gemacht werden damit die Isolierung möglichst gut erhalten bleibt.
 
eigentlich braucht man bei IP und guten Router keine Exta VoIP-Basisstation mehr macht alles der Router und in diesem weißt man auch die Rufnummern zu für Telefon 1 bis Telefon 6 ,
ist so auch einfacher als wenn man noch mal Extra eine Basisstation anschließt,
ich habe hier ein Siemens Giga Go DEC an einer Fitzbox laufen sehe keine Nachteile ganz ohne Extra Basisstation es ist auch einfacher im Router Nummern zu Sperren (z.b. 0900) als mit so einer Basisstation
 
Zuletzt bearbeitet:
@diemaus: Wenn du den Thread aufmerksam gelesen hättest, wüsstest du, dass dein Kommentar am Thema vorbei geht. Eine einzelne DECT Basis - ob im Router oder als Standalone mit/ohne VoIP - kommt nicht von EG ins 2. OG. Darum geht es hier im Thread ja gerade, weil die Verbindung der DECT Mobilteile nicht ausreichend ist.
 
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