Was tun? Bleiben oder nicht?

Hier haben ja viele schon ihre ähnlichen Situationen beschrieben und das sie dann immer gewechselt haben.
Deswegen hier eine Geschichte bei der geblieben wurde.

Mein Cousin hatte eine ähnliche Situation, nur das kein öffentlicher Dienst sondern ein großer Konzern gewunken hat. Er war in einem mittleren Unternehmen und hatte viel Verantwortung, das Klima war grundsätzlich gut nur Gehalt und der zukünftige Chef (der alte war in Begriff das Unternehmen zu übergeben) war ein Problem. Dann bot sich eine Stelle in einem großen Konzern an, ein alter Kollege wollte ihn in seinem Team haben.
Eigentlich wollte er wechseln, aber der alte Chef mit dem man sich sehr gut verstand und die Gehaltserhöhung + einmal Bonus bewegten dann doch zu bleiben.

Jedenfalls kam es wie es kommen musste, der neue Chef übernahm das Ruder und das Arbeitsklima war nicht mehr toll. Letztendlich hat er ca. 1 Jahr später gekündigt und wechselte in einen anderen Betrieb - wiedermal wurde bei der Kündigung gebettelt zu bleiben, aber dieses Mal war klar was wieder passieren würde.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich würde die neue Stelle nehmen.
 
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@hallo7 nette Geschichte.
Meine Intension ist definitiv zu wechseln. Ich habe keine Ahnung was passieren würde wenn ich nach der Kündigung wieder dort anfange bzw. dort bleiben würde. Das Vertrauen ist da doch beidseitig verletzt.
 
DarkInterceptor schrieb:
@minimii als AN hast du nach §622 BGB eine Frist von 4 Wochen zum nächsten 1. oder 15.
Der AG hat je nach Zugehörigkeit mehr bis wesentlich mehr.
Das kommt auf Deinen Vertrag drauf an, und ggf auf bestehende BVs.... Sollte man seinen Anwalt für AR prüfen lassen.
 
Ja, da würde ich auch unbedingt nochmal einen Blick in den Vertrag werfen, bei mir waren es bisher immer mehr als 4 Wochen.
 
Die gesetzliche kündigungsfrist ist einzuhalten, siehe link Ges. Kündigungsfristen
Im Vertrag können andere vereinbart sein, allerdings nie kürzer. Ok, können kürzer drin stehen, sind dann aber nicht rechtens. Meist werden längere über die Gewerkschaften vereinbart. Aber bei einem 3 Mann Betrieb...
Du kannst doch die neue Stelle erst antreten, wenn dein Alter Vertrag ausgelaufen ist, nicht vorher. Oder ihr macht einen Aufhebungsvertrag.

Viel Glück und guten Start im neuen Job.
 
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Aufhebungsvertrag ist das vernüntigste bringt ja nichts wenn man sonst krank wird in seiner Frist :p
 
Müssen halt beide zustimmen und ist auch nicht immer ganz einfach.

Ich hatte eine ähnliche Situation:

War seit 2010 im selben Unternehmen, hab dort auch 2010 meine (zweite) technsiche Ausbildung begonnen und diese 2014 beendet und wurde übernommen, für 10,50€/h (in Bayern in einer großen Metropolregion), bei 40h/Woche, und 24 Tagen Urlaub. Kein Urlaubsgeld und im ersten Jahr 50€ Weihnachtsgeld.
Dazu deutschlandweiter Außendienst gemischt mit Innendienst..
Da mir die Tätigkeit grundsätzlich Spaß gemacht hat und die Kollegen auch gut waren bin ich erst mal geblieben..

Hab dann 6 Monate nach der Abschlußprüfung gekündigt und plötzlich bot man mir Geld an, hab mich dann daruf eingelassen, weil es mir ja gefallen hat. War dann bei 12,50€/h. In den letzten 7 Jahren habe ich es immerhin in den Innendienst geschafft. Aber Anfang 2020 wollte man davon nix mehr wissen und ich musste wieder rausfahen (ich hasse rausfahren und AD). Lohmässig war ich bei 13,50€h angekommen, allerdings gab es Coronabedingt 2020 keine Lohnerhöung und 2021 auch keine dafür 30 Tage Urlaub.


(Man muss sagen das ich durch meine Kündigung in Ungnade gefallen bin und meine Lohnerhöhungen sich im Bereich von 10 bis 15ct bewegten)....

Da dann andere bevorzugt wurden und ich mittlerweile einen Meister hatte, habe ich mich anderweitig beworben und eine Stelle in einem Staatskonzern angenommen:
-deutlich mehr Geld
  • sicherer Job
  • 34 Tage Urlaub
  • Homeoffice
  • Gleitzeit

Leider wurde auch hier beim VG ein wenig geflunkert und es ist Außendienst im Rahmen einer Prüf und Abnahmetätigkeit dabei. Allerdings nur 1 bis 2 mal in der Woche und dazu maximal 80km einfach und nicht mehr deutschland oder gar Bayernweit..

Das rumfahren stört mich allerdings schon und ich bereue den Wechsel schon manchmal..

Als ich ging hat man mir auch wieder mehr Geld geboten und gesagt, ich hätte halt fürher kommen sollen..
Hab ich auch gemacht hat nix gebracht..

Manchmal wünsche ich mir den alten Job schon zurück, weil zumindest meine 3 Kollegen super waren..
Ich hoffe hier nun auf einen interen Wechsel oder suche nebenbei..

An die neue Tätigkeit werde ich mcih denke ich nie gewöhnen. dennoch war der Wechsel auch aufgrund von Mieterhöhungen usw wohl nötig..
 
12,50€/h ist schon knallhart. Das ist ja ein Hilfsarbeiterlohn.
 
Nur der Meister macht nicht automatisch mehr Geld.
 
DarkInterceptor schrieb:
Es steht drin das §622 BGB bindend für AN und AG ist.
Dann würde ich vermuten, dass auch für Dich die längeren Kündigungsfristen gelten.
Habt ihr einen BR? Wenn ja, deren Anwalt geben lassen, Anrufen fragen. Bezahl, wenn nicht Arbeitsrechtschutz besteht, selber bezahlen. Das ist i.a. nicht viel. Und der Anwalt sollte bereits alle BVs des BRs kennen. Ansonsten gelbe Seiten. Versuch das nicht selbst heraus zu bekommen! Es können auch noch Formfehler und gegen geltendes Recht verstoßende Passagen enthalten sein.. .

Ich bin seit 15 Jahren im BR und kann Dir nur sagen, es ist komplizierter als Du denkst. Und der Anwalt kostet Dich nichts gegen den Tatbestand dass Du bei irgendeiner Seite vertragsbrüchig wirst...

Grüüße
Ergänzung ()

HyperSnap schrieb:
Aufhebungsvertrag ist das vernüntigste bringt ja nichts wenn man sonst krank wird in seiner Fris
Wenn der alte Chef schon sagte, er sei unabkömmlich, dann wird er ihn sicherlich nicht vor Fristende gehen lassen. Und der Chef wird mit ziemlicher Sicherheit einen Anwalt hinzuziehen um die Fristen zu ermitteln.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube nicht das es in einem 3 Mann Betrieb einen BR gibt. Wäre zwar möglich, aber vermutlich sehr selten.

Die längeren Kündigungsfristen gelten doch so gut immer nur für den AG, der AN "darf" in der Regel immer früher gehen.
Die längeren Fristen gelten nur für eine Kündigung durch den AG wie es ja auch im Gesetz steht. Und es klingt hier nicht so, als ob ein TV greift oder eine Betriebsvereinbarung aktiv ist.

Und der Anwalt sollte bereits alle BVs des BRs kennen.

Woher soller die denn kennen?


Wie gesagt es ist ein 3 Mann Betrieb.. Zumindest hat man sich Gedanken gemacht und den 622 aufgenommen.

Und sollten längere Fristen über eine BV bekannt sein, so müßte ihm das ja bekannt sein.
 
brettler schrieb:
Ich glaube nicht das es in einem 3 Mann Betrieb
😂😂😂
Sorry, überlesen, nee, ganz sicher nicht. Mindestgröße nicht erreicht. Aber auch diese geringe MA Zahl kann Auswirkungen haben, da der Weggang die Existenz des Betriebes gefährden kann.

brettler schrieb:
Woher soller die denn kennen?
Weil der (nicht vorhandene) BR hoffentlich alle seine BVs mit seinem Anwalt bespricht, bzw. zu Prüfung vorlegt. Und Vorschlag war ja, diesen Anwalt zu fragen/zu beauftragen.

Ich würde pers. das Risiko ohne Rechtsbeistand zu kündigen, auch nach all den BR Jahren, nicht eingehen. Es kostet wenig, und bringt ein deutliches Sicherheitsplus.
 
Blende Up schrieb:
Wenn der alte Chef schon sagte, er sei unabkömmlich, dann wird er ihn sicherlich nicht vor Fristende gehen lassen.
Das ist ein Argument. Kommt halt drauf an wie du dich verstehst mit dem usw... er kann aber auf die Kündigungsfrist bestehen.

brettler schrieb:
Wie gesagt es ist ein 3 Mann Betrieb.. Zumindest hat man sich Gedanken gemacht und den 622 aufgenommen.
Ob das mit drin steht oder nicht ist im Fall der Kündigung irrelevant, das ist ja das schöne in D, das was im Gesetz steht stimmt, selbst dann, wenn im Vertrag was falsches steht, das wird dann nämlich irrelevant. Solche Sachen müssen dann aber über Anwälte und Arbeitsgerichte geregelt werden.

Am einfachsten ist für @DarkInterceptor die Kündigunsfrist einzuhalten, so wie man es halt macht, wenn man kündigt und in eine neue Stelle wechselt. Man hat ja auch noch evtl. Überstunden und Urlaube die abgebaut werden müssen.
 
Jeder ist ersetzbar.

Aber nicht jeder sofort. Gerade Führungskräfte haben viel Wissen "im Kopf", da muss sich erstmal jemand rein fuchsen, sofern keine umfangreiche Übergabe vorgenommen wird.
 
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Oft ist es halt eine Frage des Geldes..

Selbst in meinem alten Job. Auch wenn die Tätigkeit eher einfach war, brauchte man minmium 1 Jahr um alles effiktiv arbeiten zu können,da Service Techniker oft ein reines Erfahrunggeschäft ist. Zudem hatte ich einige Zerifizierungen, die wir haben mussten (um überhaupt Ersatzteile und Geräte kaufen zu dürfen) um das alles zu leisten müsste man alleine für die Zertifikate mehrere 1000 Euro ausgeben..

Nun versucht man für viel Geld einen Referenztechniker vom Hersteller abzuwerben..
 
"Als Mann der Tat ist man beim Chef gut angeschrieben
Da machte ich mich an die Sekretärin ran
Ich tat mein Möglichstes und hab wohl übertrieben
Denn im Betrieb da ist der Chef der erste Mann
Er bat mich zu sich und er sagte, Sie versteh'n wohl
Es wäre schrecklich, wenn wir Sie bei uns verlier'n
Ich weiß auch nicht wie's ohne Sie hier weiter geh'n soll
Doch woll'n wir das ab nächsten ersten mal probier'n"


Liedtext "Vielen Dank für die Blumen", Udo Jürgens

Die "Unersetzlichsten" schlagen beim Absturz oft die größten Löcher.
 
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