Was tun? Bleiben oder nicht?

[DarkInterceptor]

Hallo Leute,

ich stehe vor einem Dilemma.
Meinem aktuellen Arbeitgeber habe ich gestern mündlich mein ausscheiden mitgeteilt. Heute geb ich die Kündigung in Schriftform ab.
Jetzt hat mich die Chefetage zu einem Gespräch zitiert und mir eine Lohnerhöhung auf das Niveau des neuen Jobs sowie mehr Urlaubstage geboten.
Der jetzige Job ist in einem 3 Mann Betrieb als kaufmännischer Mitarbeiter und immer wieder zwischendurch als Mechaniker (was ich eigentlich gelernt habe).
Im neuen Job wäre es als Mechaniker bei der Polizei. Wie alle wissen, kümmert sich der Staat ja recht gut um seine Mitarbeiter. Großstadtzulage und Altersvorsorge um nur mal das zu nennen.

Ich komme grundsätzlich sehr gut mit den anderen aus aber die Gründe der Kündigung sind Primär das Geld und der Urlaub.

Was wäre eure Meinung? Würdet ihr das durchziehen und wechseln oder beim aktuellen Job bleiben?

Danke für eure Meinungen.

Dark

 

[_killy_]

Wichtige Fragen, wo siehst du dich in 5 Jahren - wo in 10 Jahren? Warum schafft es dein aktueller erst bei deiner Kündigung ein entsprechendes Angebot zu machen? Hattest du vorher schon mal nach einer Anpassung gefragt?

Ich hätte bspw. ein Problem, dass der Arbeitgeber sich erst nach einer Kündigung entsprechend sich um mich bemüht.

 

[nciht]

Kommt imho darauf an, wie gut dir deine aktuelle Arbeitsumgebung/ -Klima und die Kollegen dort gefallen. Würde nicht wechseln, wennd as alles passt und das Geld dann am Ende auch stimmt.

 

[Grennie]

Moin,

Wie lange warst du in dem "alten" Betrieb? Hast du aktuell geregelte Arbeitszeiten? Aus dem bauch heraus würde ich vermuten, dass die Arbeit als Mechaniker bei der Polizei sehr geregelt ist und sich da niemand "kaputt" macht, was für mich positiv zu werten ist.
Für mich persönlich ist auch der Arbeitsweg sehr entscheident. Wenn man z.B. in Summe eine Stunde am tag durch Fahrzeit einspart, ist das eine Menge wert.

 

[Blende Up]

wechseln.... Ausser du bist 55+

 

[pitu]

Im neuen Job wäre es als Mechaniker bei der Polizei.

1-2-3 Polizei! Hört sich für mich vernünftig an.

 

[Atomflunder]

[...] die Gründe der Kündigung sind Primär das Geld und der Urlaub.

Ich nehme doch stark an, dass du bei der Polizei automatisch im öffentlichen Dienst bist, oder?

Im öD steigt dein Gehalt automatisch (Tarifvertrag, Erfahrungsstufen usw.); sprich, in ein paar Jahren wirst du dieses Gespräch erneut mit deiner jetzigen Führungsetage führen. Bei der Polizei kannst du dich "zurücklehnen" und erhältst die Erhöhungen automatisch.

 

[DekWizArt]

Ich bin damals, nach über 10 Jahren freie Wirtschaft, nicht ohne Grund in den öD gewechselt. Man mag vielleicht nicht ganz so viel verdienen, aber sicherer geht es eigentlich nicht.

 

[Grennie]

ich schätz das

"zurücklehnen"

wird im öffentlichen Dienst häufiger der Fall sein, als in einem drei-Mann Betrieb. Ob das jemand will oder nicht ist letztendlich eine persönliche Sache...
Ich finde auf jeden Fall, dass sich das neue Jobangebot gut anhört.

 

[DarkInterceptor]

Warum schafft es dein aktueller erst bei deiner Kündigung ein entsprechendes Angebot zu machen? Hattest du vorher schon mal nach einer Anpassung gefragt?

Das ist eine gute Frage. Habe ich mir so auch schon gestellt. Ja habe mich schon diverse male nach einer Lohnerhöhung erkundigt. "Wäre nicht drin" war die Antwort

Kommt imho darauf an, wie gut dir deine aktuelle Arbeitsumgebung/ -Klima und die Kollegen dort gefallen. Würde nicht wechseln, wennd as alles passt und das Geld dann am Ende auch stimmt.

Mal so, mal so. Ändert sich teils gewaltig. Aber im Grunde wäre das Verhältnis zu den beiden Chefs nicht schlecht.

Wie lange warst du in dem "alten" Betrieb? Hast du aktuell geregelte Arbeitszeiten? Aus dem bauch heraus würde ich vermuten, dass die Arbeit als Mechaniker bei der Polizei sehr geregelt ist und sich da niemand "kaputt" macht, was für mich positiv zu werten ist.
Für mich persönlich ist auch der Arbeitsweg sehr entscheident. Wenn man z.B. in Summe eine Stunde am tag durch Fahrzeit einspart, ist das eine Menge wert.

Bin aktuell seit Mitte 2014 hier. Ich muss mich hier nicht unbedingt sehr krumm machen. Bei der Polizei sicherlich auch nicht. Wäre also alles geregelt.
Mein aktueller Weg zur Arbeit? 10 Minuten zu Fuß. Mein zukünftiger 30 Minuten mit Mischung aus Fußweg und U-Bahn. Allerdings nicht mehr 10h am Tag sondern nur noch 8 zzgl. Pause.

wechseln.... Ausser du bist 55+

42 und das ist nicht die Antwort auf alles.

öffentlich Dienst

Ja ist es. Also zurücklehnen und auf Lohnerhöhungen warten.

aber sicherer geht es eigentlich nicht.

DAS ist einer der Punkte warum ich wechseln wollen würde.

wird im öffentlichen Dienst häufiger der Fall sein, als in einem drei-Mann Betrieb. Ob das jemand will oder nicht ist letztendlich eine persönliche Sache...

Naja die akute Langeweile in 5-6 Monaten pro Jahr ist für mich schon ein Grund zu wechseln. Ich kann ja schlecht dauernd beim Chef abhängen zum plaudern.


So wie ich das von euch so höre, würden die meisten den neuen Job antreten.
Auf jeden Fall lasse ich eure Meinungen in meine Überlegung einfließen.

 

[PHuV]

Ich komme grundsätzlich sehr gut mit den anderen aus aber die Gründe der Kündigung sind Primär das Geld und der Urlaub.

Wenn Du mal eh was "anderes" machen möchtest, wechseln. Behörde und ÖD tickt wieder etwas anders, und ist für einem aus der freien Wirtschaft eher "ungewohnt".

Wenn das Geld ist, würde ich dann eher auch mit dem Cheffe vereinbaren, das regelmäßig das Gehalt erhöht wird.

Ergänzung (31. August 2021)

Das ist eine gute Frage. Habe ich mir so auch schon gestellt. Ja habe mich schon diverse male nach einer Lohnerhöhung erkundigt. "Wäre nicht drin" war die Antwort

Dann würde ich wechseln. Das bedeutet, er hat Deine Arbeit eh nicht wertgeschätzt, und jetzt wo es wirklich konkret wird, geht ihm der Arsch auf Grundeis, weil Du doch wichtig bist. Und erst jetzt läßt er mit sich reden? Nö, da würde ich sofort gehen.

Ergänzung (31. August 2021)

So wie ich das von euch so höre, würden die meisten den neuen Job antreten.
Auf jeden Fall lasse ich eure Meinungen in meine Überlegung einfließen.

Und Du kommst wieder mal in eine neue Umgebung, das ist doch auch mal was wert.

 

[Grennie]

Allerdings nicht mehr 10h am Tag sondern nur noch 8 zzgl. Pause.

Mal so, mal so.

Zwei Gründe, wieso du bei der Polizei anfangen solltest.

 

[DarkInterceptor]

was "anderes" machen möchtest

Ich MUSS was anders machen. Teilweise merk ich das mir das nicht gut tut was ich mache. Von den Vorfällen mag ich nicht berichten.

das regelmäßig das Gehalt erhöht wird.

Da kann ich mir sicher sein das ich so einen Deal nicht hinbekomme.

Dann würde ich wechseln. Das bedeutet, er hat Deine Arbeit eh nicht wertgeschätzt, und jetzt wo es wirklich konkret wird, geht ihm der Arsch auf Grundeis, weil Du doch wichtig bist. Und erst jetzt läßt er mit sich reden? Nö, da würde ich sofort gehen.

Da bin ich deiner Meinung. Wurde bis jetzt schon mehrfach drauf angesprochen das ich doch nicht wechseln soll und das ich das Gesicht der Firma bin usw.

neue Umgebung

Der Mensch ist zwar ein Gewohnheitstier aber ich hatte bisher nie einen Job länger als 9,5 Jahre. Ich werde in 4 Wochen 42 und langsam aber sicher muss ich mich auf das Alter beziehen und mir Gedanken für die Rente machen.

@Grennie wobei ich dazusagen muss das ich aktuell zwar 40h Wochenarbeit habe aber dafür Freitag Mittag um 12 nach Hause gehe. Bei der Polizei wären das 38,5h Wochenarbeit und Überstundenausgleich. Kommt bei täglicher Mehrarbeit von 1h aufs gleiche raus.
Aber ja das "mal so, mal so" ist nicht toll.

Ein Punkt fällt mir noch ein. Die Chefetage kann meinen Job nur minimal ausgleichen. Das was ich kann, kann in diesem Betrieb kein anderer. Eigentlich bin ich unabkömmlich. Daher müsste man so einen Mitarbeiter pfleglich behandeln.

 

[Grennie]

Ich werde in 4 Wochen 42 und langsam aber sicher muss ich mich auf das Alter beziehen und mir Gedanken für die Rente machen.

Genau da kommt doch dann das "Sicherheitsgefühl" des öffentlichen Dienstes zum tragen. Du bekommst Altersvorsorge und kennst deine Gehaltssteigerungen in den nächsten Jahren. Es gibt bestimmt in der freien Wirtschaft Jobs, die besser bezahlt sind, aber auch jede Menge, wo es weniger zu verdienen gibt. Laut deinen Aussagen, sehe ich nun gar keinen Grund mehr, wieso du bei deinem aktuellen AG bleiben solltest.

 

[DarkInterceptor]

Danke @Grennie. Du bestätigst nur das was ich eh schon fühle.

 

[Schlumpfbert]

Wechsle zur Polizei.

 

[ribooo]

Ich war 2018 in einer ähnlichen Situation.

6 Mann betrieb, sehr gutes Klima, Gehalt so lala, Fahrzeit 15 Min Auto bzw. 35 mit dem Fahrrad, Zukunftsperspektive in einem 6 Mann betrieb => nicht so toll. Ich war seit 2010 in der Firma.

Neues Angebot bekommen: Gehalt massiv verbessert, Fahrzeit 45 Minuten mit dem Auto, Sprache 100% Englisch, Perspektive auf einen EU-Beamten Job. Eigentlich massiv mehr stress als ich bisher hatte.

Ich habe mich entschlossen die Stelle anzunehmen. Am Tag meiner Kündigung kam vom ex Chef: wie viel Geld willst du???
Der erste Monat auf der neuen Stelle war hart => seitdem ist alles bestens, ich bin immer noch da und fühle mich sehr wohl. Ich habe mich super eingelebt und habe immer noch Spass an der Arbeit. Die Beamten Stelle
hätte ich ohne Corona schon gehabt. Nun verzögert sich leider alles ein wenig....

Du bist 42, ich würde den Schritt wagen!

 

[PHuV]

Ich MUSS was anders machen. Teilweise merk ich das mir das nicht gut tut was ich mache. Von den Vorfällen mag ich nicht berichten.
:

Es hat ja einen Grund, warum Du wechseln willst. Das alles, was Du da aufzählst, sagt doch eigentlich überdeutlich: "Ich will da weg!". Daher, nicht weiter bequatschen lassen, geh einfach, und Dein Chef soll sehen, wo er bleibt. Neu Arbeit, neue Herausforderung, und die brauchst Du jetzt wohl.

Bequemlichkeit und Trägheit ist kurz vor dem Tode angebracht. Solange man lebt, sollte man immer - so gut wie möglich - offen für neues sein.

 

[pitu]

42 und das ist nicht die Antwort auf alles.

Mit 42 zeigt der Körper auch so langsam die ersten Ermüdungserscheinungen 😉
Höchste Zeit zu einem Big Player zu wechseln. In einem 3 Mann Betrieb vernachlässigt man vielleicht schneller seine eigene Gesundheit um auf seine Kollegen Rücksicht zu nehmen - das kann ich mir zumindest vorstellen.

 

[blubberz]

Auf jeden Fall wechseln.

Das ist eine gute Frage. Habe ich mir so auch schon gestellt. Ja habe mich schon diverse male nach einer Lohnerhöhung erkundigt. "Wäre nicht drin" war die Antwort

Das sagt doch bereits alles. Du hast das einzig richtige gemacht: Dir einen neuen Job gesucht. Lohnerhöhung ist nicht drin? Dann tschüss.