Was tun? Bleiben oder nicht?

pitu schrieb:
In einem 3 Mann Betrieb vernachlässigt man vielleicht schneller seine eigene Gesundheit um auf seine Kollegen Rücksicht zu nehmen
Ist leider wahr. Ich bin schon mit Schleimbeutelentzündung im Knie, Tennisarm (zieht sich schon seit ca 3/4 Jahr) und Nierenbeckenentzündung in die Arbeit gelaufen weil man ja "blöd" ist. Von den Ganzen Rückenschmerzen usw. ganz zu schweigen.
 
Ich war 2013 in einer ähnlichen Siutation, in einem mittelständischen Unternehmen.
Arbeit hat eigentlich Spaß gemacht, wobei die Work/Life-Balance sehr stark in Richtung Work zeigte.

Hat aber wie gesagt Spaß gemacht und war auch sehr produktiv. Leider wollte man mir, trotz sehr guter Wirtschaftlage, nicht mit dem Gehalt entgegenkommen.
Nach diversen, erfolglosen Gehaltsverhandlungen mit Leistungsheft und Zielvereinbarungen habe ich mich dann von einem Headhunter abwerben lassen.

Am Tag meiner Kündigung war dann von jetzt auf gleich eine spürbare Gehaltserhöhung möglich, jedoch mit dem Nebensatz: "Dann ist aber erstmal die nächsten Jahre Ruhe , sowohl monetär wie aber auch mit Seminarwünschen"

In der neuen Firma bot man mir mehr Gehalt, Weiterentwicklungsmöglichkeiten und bessere Work/Life-Balance......einziger Wermutstropfen....großer Konzern mit immensen bürokratischen Strukturen und Verfahren.

Ich habe gewechselt für Familie, berufliche Weiterentwicklung und Geldbörse.......manchmal bereue ich es (wenn die Bürokratie mal wieder die Produktivität aufzehrt) aber grundsätzlich bin ich mit dem Wechsel gut gefahren.

Ich an Deiner Stelle würde wechseln, der aktuelle Chef könnte das jetzt auch als eine Art Vertrauensbruch sehen und nachtragend sein.
 
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@Gurnison habe aber schon wieder ein Gespräch mit den Chefs gehabt. Die wollen nicht das ich gehe. Selbst wenn ich gehe, kann ich wiederkehren mit den besseren Konditionen.
Aber ich denke das ich den Schritt in eine andere Firma machen werde. Täte mich immer ärgern wenn ichs nicht mache. Hatte damals auch schon einmal die Möglichkeit noch mit den alten Verträgen bei Straßenbahn anzufangen. Vitamin B wegen Papa. Hätte ich auch mal tun sollen.
 
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Moin @DarkInterceptor

Ich hab das gerade akut am laufen, in ähnlicher Form.
Anderer Bereich etc. aber ähnliche Konstellation: "du gehst ? Lass uns was schnüren das du bleibst."
Problem daran ist: man lässt sich weich kochen.
Und man muss dem neuen AG gegenüber auch sein Gesicht waren...bei mir in der IT noch wichtiger.

Wenn man bequem ist, hat man vorerst Ruhe mit den Extras nach abgewendeter Kündigung, klar.
Aber die nächste Verhandlung wird dann deutlich zäher, und mitunter geht man leer aus.
ich würde den Wechsel machen. Alleine um der Erfahrung willen.

Stell ganz sachlich deinem aktuellen AG vor warum du den Schritt dennoch (abseits von der Kohle) machen willst, und trenne dich im Guten.

Die Welt ist klein :)
 
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DarkInterceptor schrieb:
@Gurnison habe aber schon wieder ein Gespräch mit den Chefs gehabt. Die wollen nicht das ich gehe. Selbst wenn ich gehe, kann ich wiederkehren mit den besseren Konditionen.
Tja, hätten sie das mal früher gemacht und auf Deine Bitten reagiert.
 
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@minimii da ich gerade eben das Telefonat mit dem Personaler bei der Polizei geführt habe, einen Termin für Freitag zur Vertragsunterzeichnung ausgemacht habe, werde ich definitiv kündigen.
Da meine Chefs mich nicht gehen lassen wollen, hätte ich sogar wieder, bei nicht gefallen, die Option zurückzukehren mit dem Gehalt und Urlaubstagen von der Polizei.
Jedenfalls werd ich den Umschwung wagen obwohl es schwer fällt.
 
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DarkInterceptor schrieb:
Aber ich denke das ich den Schritt in eine andere Firma machen werde. Täte mich immer ärgern wenn ichs nicht mache.
Genau das ist es, dann fragst Du Dich ewig, was wäre wenn...

Wenn etwas wirklich gut für einen ist, kehrt das auch wieder zurück. Daher ist doch gut, wenn Dir die Chefs die Rückkehr ermöglichen, da hast Du kein Risiko.
 
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PHuV schrieb:
Tja, hätten sie das mal früher gemacht und auf Deine Bitten reagiert.
Der Witz ist ja das einer der Chefs gerade gestern die Geschichte vom Sohn, der Lohnerhöhung und der Kündigung erzählt hat.
Manche lernen es nur auf die harte Tour.
PHuV schrieb:
Genau das ist es, dann fragst Du Dich ewig, was wäre wenn...
Diese Frage stellte ich mir schon sehr oft und eigentlich war es sogar so das mein Lehrherr mich schon nicht gehen lassen wollte. Wäre in dem Fall aber nicht bei meinem 2. AG gelandet bei dem ich sehr gut Englisch lernen konnte und auch dann nicht beim 3. wo ich viel über Hydraulikanlagen gelernt und den Staplerschein bekommen hätte. Auch dieser Job lehrte mich vieles. Es ist nicht alles schlecht. Muss auch gesagt sein.
 
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Servus an alle,
am 01.11.1982 habe ich im Staatsdienst angefangen und hab es bis zum heutigen Tage nicht bereuht :-)
Als ich am 01.07.1990 in ein Bayerisches Staatsministerium geholt wurde, wurde mir ehrlich gesagt Angst und Bang :-( Da gab es so viele Minister, Ministerialdirigenten, Leitende Ministerialräte, Regierungsdirektoren usw. die alle ganz oben an der obersten Stufe der Spitze standen und man musste die alle mit ihren Titeln ansprechen.
Ich dachte damals, wo bin ich da nur gelandet :-( ich hatte echt Angst, dass ich das packen werde.
Damals hab ich meine Freundinen noch alle beneidet, weil die alle einiges mehr verdient haben als ich. Aber dann ging es los, bei BMW Kündigungen, bei Siemens Kündigungen, bei MAN Kündigungen. Einige von meinen Freundinnen standen auf der Straße. Da war ich wieder glücklich über meinen Job im Ministerium und hab lieber ein paar (damals noch Mark) heute Euro weniger in der Tasche gehabt, aber ich hatte einen bombensicheren Job in der Tasche. Und die Wertschätzung war immer gegeben auch von oben nach unten :-)
Viele Jahre hab ich mich hochgearbeitet bis in ein Vorzimmer :-) und durfte sehr oft sehr viel WERTSCHÄTZUNG erfahren.
Heute nach fast 40 Jahren, bekomme ich nach wie vor "WERTSCHÄTZUNG" vom allerfeinsten. Viele der "großen" kommen zu mir und fragen mich kleines Würstl fast ganz unten, um meinen Rat und um mein Urteil. Das ist WERTSCHÄTZUNG!!!
Ich kann Anfang 2023 in Rente gehen und habe jetzt schon die Anfrage von meinem Chef, ob ich mir nicht überlegen könnte, noch ein bisschen länger zu arbeiten, weil ich mit meinem Bauchgefühl für Arbeit und Menschen fast unersätzlich sei. Das ist WERTSCHÄTZUNG!!!!
Und die meisten meiner Vorgesetzten haben mir das "du" angeboten. Das ist WERTSCHÄTZUNG!!!!
Dauerte viele Jahre, aber die WERTSCHÄTZUNG kann mir keiner mehr wegnehmen. Darauf kann ich Stolz sein.

Und noch was, im öffentlichen Dienst brauchst du dich nie wieder um irgendetwas kümmern, weder um Gehaltserhöhungen oder Höherstufung in einen besseren TV-L, das geht alles von alleine (dauert halt nur ein paar Jahre), Jobticket, du hast den Personalrat immer im Rücken, wenn Probleme auftauchen gehst du zu deinem Chef und, was auch noch ganz wichtig ist, es gibt im öffentlichen Dienst sogenannte Personalgespräche, die jedes Jahr mit dem Chef durchgeführt werden, bei denen man seinen evtl. Unmut auch ohne Probleme loswerden kann, ohne dass man Angst haben muss eine auf die Nuß zu bekommen.

Also Junge ran an den Speck bei deinem neuen Job.
Dein Bauchgefühl wird dich nicht im Stich lassen und hast das RICHTIGE für dich entschieden.
Glückwunsch
 
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Staatsdienst ist aber nicht für jeden was, das muß man auch sagen. Für mich ist das nichts. Ich bin froh, daß ich bei vielen Behörden und ÖD nur externer Dienstleister bin, die Beamtenmentalität, Formalien ist doch an vielen Stellen .... anstrengend. Wer wirklich kreativ und innovativ wie flexibel arbeiten möchte, ist da leider fehl am Platze. Klar, es hat durchaus auch seine Vorteile.
 
PHuV schrieb:
Staatsdienst ist aber nicht für jeden was, das muß man auch sagen.
Als ich U40 war, hab ich das auch gedacht, mit ü50 hab ich gedacht, hätt ich man, und mit ü60 bin ich froh dass ich hier bald raus bin. IT Umfeld, Zulieferer Fahrzeughersteller. Mittlerweile gehören wir den Chinesen...
 
DarkInterceptor schrieb:
@minimii da ich gerade eben das Telefonat mit dem Personaler bei der Polizei geführt habe, einen Termin für Freitag zur Vertragsunterzeichnung ausgemacht habe, werde ich definitiv kündigen.(...)
Generell sollte man ein Arbeitsverhältnis erst kündigen, wenn die Tinte unter dem neuen Arbeitsvertrag trocken ist. Es gibt Zufälle die mag man kaum glauben, stell Dir vor am 01.09.21 wird bei der Polizei eine große Umstrukturierung angekündigt und alle Einstellungen auf Eis gelegt. Ist erfunden, keine Angst, soll nur das Prinzip verdeutlichen.

Aus dieser Regel leitet sich dann noch etwas anderes ab: "Ein Mann, ein Wort!"

Wenn man sich für einen neuen AG entschieden und dort zugesagt hat, dann steht man zu seinem Wort.

Das Angebot des bisherigen AGs auf einmal den Geldbeutel aufzumachen und vorher alles abzublocken, zeichnet diesen m. E. nicht gerade aus.
 
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auch im ÖD ist es wie bei anderen stellen auch-wenn eine zwiderwurzn dabei ist, taugt die beste stelle nichts.
 
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_killy_ schrieb:
Ich hätte bspw. ein Problem, dass der Arbeitgeber sich erst nach einer Kündigung entsprechend sich um mich bemüht.
Vor allem, was macht er, wenn du die Kündigung zurück ziehst? Vergisst er dann sein Angebot?

@DarkInterceptor : meine Frau hat den Schritt gewagt und nicht bereut.
Ich dagegen hatte bei der neuen Firma Anfangs sogar weniger Gehalt, sah aber bessere Zukunftschancen und wurde nicht enttäuscht.
 
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DarkInterceptor schrieb:
Das was ich kann, kann in diesem Betrieb kein anderer. Eigentlich bin ich unabkömmlich.
Wie Du richtig schreibst, bist Du "eigentlich" unabkömmlich. Allerdings ist bei der Weltbevölkerung von derzeit ca. 7,89 Milliarden Menschen jeder Mensch jederzeit ersetzbar. Welche "Lücke" bei Deinem Weggang temporär aufgerissen wird und wie sie geschlossen werden kann, ist Sache des Chefs; das Problem ist aber keinesfalls unlösbar.
 
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Binalog schrieb:
Generell sollte man ein Arbeitsverhältnis erst kündigen, wenn die Tinte unter dem neuen Arbeitsvertrag trocken ist
Damit hast du recht. Ich bin einmal schon reingefallen aber nachdem der Herr Personaler mir gesagt hat das ich eingestellt werde und der Betriebsrat das nur noch aus Formalität abnicken muss, ich aber auch noch die Frist zum kündigen einhalten muss, dachte ich, nach Rücksprache mit Freunden und Familie, das machste nun.
Binalog schrieb:
Aus dieser Regel leitet sich dann noch etwas anderes ab: "Ein Mann, ein Wort!"
Handschlag zählt teils heute noch als Vertrag. Daher finde ich auch mündliche Zusagen bindend.
Binalog schrieb:
Wenn man sich für einen neuen AG entschieden und dort zugesagt hat, dann steht man zu seinem Wort.
Absolut richtig. Dies zeichnet auch die eigene Integrität aus.
Binalog schrieb:
Das Angebot des bisherigen AGs auf einmal den Geldbeutel aufzumachen und vorher alles abzublocken, zeichnet diesen m. E. nicht gerade aus.
Und wieder hast du recht. Von daher habe ich mich entschieden auch den neuen Job anzutreten. Auch aus dem Grund weil ich mehrfach mit dem Personaler telefonierte und ich mehrfach mitteilte mich auf den Job schon zu freuen und diesen auch möchte.
omavoss schrieb:
Wie Du richtig schreibst, bist Du "eigentlich" unabkömmlich
Absolut niemand ist unersetzlich. Das wissen wir alle. Nur der Mix aus Können und Persönlichkeit macht uns "unabkömmlich".
 
Wann fängst du denn deinen neuen Job an?
 
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