Wie genau sichern sich Lebensmittelverkäufer ab?

Peter_2498

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Es werden ja sehr viele Lebensmittel importiert und auch sehr viel aus Ländern bei welchen man davon ausgehen kann, dass dort die Regelungen für Lebensmittelsicherheit weitaus weniger streng sind im Vergleich zu Deutschland.

Soweit ich das richtig verstanden habe, muss laut Gesetz der Importeur der Waren dafür sorgen, dass die Ware den deutschen Gesetzen zur Lebensmittelsicherheit genügt.

Wie kann ich mir das vorstellen? Muss jeder Supermarkt- oder Online-Shop-Inhaber bei jeglichen Lebensmittel in regelmäßigen Abständen Tests machen? Also beispielsweise jeden Monat von allen Lebensmitteln eine kleine Menge zu einem Lebensmittellabor schicken zur Prüfung?
 
Der Laden vor Ort wird kaum der Importeur sein
 
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Oder dessen Lieferant
 
Micha- schrieb:
Oder dessen Lieferant
Ja, einer wird der Importeur sein. Wie genau prüft er seine Ware auf Sicherheit?
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areiland schrieb:
Dafür gibts das MHD - nicht gewusst?
Ich meine nicht das MHD. Ein Beispiel: Ich kaufe Datteln. Die kommen irgendwo aus dem nahen Osten und vielleicht sprühen die Leute dort irgendwas sehr gesundheitsschädliches auf die Dattel, was in Deutschland verboten ist. Wie sichert sich der Importeur ab? Ich nehme mal an, dass er regelmäßig eine Stichprobe an ein Lebensmittellabor schickt.
 
Stichproben, die regelmässig genommen werden? Wir haben in der EU und in Deutschland schon recht restriktive Einfuhrbestimmungen. Was macht Dir also wirklich Angst? Auf Datteln und Co kann man auch erfolgreich verzichten, indem man sie einfach nicht kauft.

Ein erfolgreich verkauftes First World Problem!
 
Der macht das genauso wie du sicherstellst, dass das Auto was du gekauft hast wirklich 50PS hat.
Du hast einen Kaufvertrag in dem der Rahmen geregelt ist.
Wenn du (oder der Tüv) feststellen sollte, dass das nicht stimmt gibt es Vertragsstrafen und Haftbarkeit.

Der Großhändler informiert also seine ausländischen Lieferanten über die für seinen Import notwendigen Reglementierungen und lässt sich diese vertraglich zusichern.

Kontrollieren kann er das eh nicht wirklich. Bei Kontrollen durch die Lebensmittelbehörden hat er bei schweren Verstößen ein Problem, sein Lieferant aber noch ein größeres, denn der wird nicht nur eine saftige Vertragsstrafe bekommen, auch dessen Abnehmer ist weg. Und mit der Rufschädigung wird es schwer neue zu finden.
Vertrauen zwischen Geschäftspartnern ist wichtig und wird durch Verträge zementiert.
 
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Soweit die Theorie. In der Praxis reicht es nicht aus den Lippenbekenntnissen eines Lieferanten zu vertrauen. Neben diversen anderen lebensmittelrechtlichen Regularien müssen (je nach Art) Stichproben vor Ort (Wareneingangskontrolle) und auch Stichproben bei Lieferanten (Audits) stattfinden.

Ob der Dattelbauer in einem Unrechtsstaat einer Vertragsstrafe zustimmt, diese vor meinem oder seinem Gericht wirksam ist und ich diese dann auch noch durchsetzen kann, hängt von diversen Faktoren ab. Wer am längeren Hebel sitzt ebenso. Wer hohe Vertragsstrafen möchte, und nicht nur grundsätzlich lächerliche 5%, muss zuerst einmal auf deutsches Recht verzichten, um aus AGB-Klauseln heraus zu kommen.

Wie bereits die Lebensmittelskandale innerhalb Deutschlands, eines stark regulierten Staates mit funktionalem Rechtsstaat, zeigen, gibt es immer Wege drum herum: Entweder regulatorische Lücken oder halt schlicht Beschiss.


Wer einen Lebensmittelimport aufmachen möchte braucht erstmal gute Rechtsberatung. Und wer als Konsument solche Fragen stellt, der will keine Antworten, sonst wird das Leben nicht mehr so unbeschwert sein.
 
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Die kommen irgendwo aus dem nahen Osten und vielleicht sprühen die Leute dort irgendwas sehr gesundheitsschädliches auf die Dattel, was in Deutschland verboten i

Die meisten großen Ketten (Aldi/Lidl...) verlangen von Ihren Lieferanten bestimmte Zertfizierungen tlw. sogar mit einem Mindestniveau. Beispiele hier wären IFS, BRC usw. Diese Zertfikate verlangen das man neben den üblichen HACCP Konzepten auch ein QS System hat und das schließt auch bestimmte Zusatzstoffe aus.

Diese Zertfikate kosten ein Heiden Geld und die Auditioren kommen tlw. jährlich und nehmen alles auseinander.
Dann gibt es noch andere Label wie MSC, beim Fisch usw.

Zu den ganzen Zeug gehört auch das man Proben an unabhängige Labore schicken muss und entsprechende Meldesysteme.

Zusätzlich haben die meisten großen Ketten noch eine eigene QS.

Weiterhin gibt es die staatliche Überwachung, über Lebensmittekontrolle/Vertrinäramt/Gewerbeaufsicht, die ebenso Proben aus dem Handel nimmt, entweder routinemäßig oder auf konkrete Meldungen hin.

Das ganze reicht eigentlich meist aus für die großen Ketten um sich abzu sichern. Ansonsten steht auf dem Lebensmittel auch immer ein Inverkehrbringer der letztendlich haftet.

Es funktioniert auh meist recht gut. Vor Jahren wurden bei den Fruchtzubereitungen von Zenits für Fruchtjoghurt auf den Plantagen irgendwo in Indien Dioxine verwendet, das kam relativ schnell raus.

Wenn ein Lebensmittelprodukt längere Zeit aus dem Handel kommt und dann mit "neuer Verpackung" kommt hat es of solche Probleme geben.

Das die Systeme nicht funktionieren zeigen genug Skandle alleine in D. Von daher kann man nur von Milchprodukten abraten, dort geht es am schlimmsten zu.
 
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@Peter_2498

Du kannst mehrere Stellen haben, an den die Qualität kontrolliert wird:
-> beim Absender
--> werden Qualitätsmängel dann beim Empfänger festgestellt, haftet hierfür der Transpoteur

-> beim Zoll/Grenzeintritt
--> hier finden ebenfalls Stichproben statt
--> teils um korrekte Zölle zu erheben
--> teils um nicht Sachen zu importieren die illegal sind (gibt ja auch diverse Lebensmittel die nicht eingeführt werden dürfen)
--> teils durch den Großhändler

-> bei der Industrie/Verarbeitenden Gewerbe
--> lokale Qualitätssicherung, damit nicht neu hinzugefügte Ware die Ware aus dem Lager "verseucht" ...

-> im Einzelhandel
--> Sichtkontrolle, sind die Waren schon schlecht/vergammelt werden sie direkt wieder zurück zum Großhändler gesendet

Und ich hab bestimmt so einige Stationen noch vergessen. Es gibt mittlerweile diverse Prüfstationen und Schritte. Am Ende geht es ja auch um den Warenwert - wenn die Ware nicht mehr verkäuflich ist - dann hat meist der den Schaden, der es "zu spät" bemerkt hat.

Ja es gibt weiterhin mal schlechte Ware oder auch Skandale. Mein prüft ja nur Stichproben und nicht die gesamte Ware. Weiterhin kann man mittels krimineller Energie ja auch Prüfungen umgehen. Das sind aber eher die Ausnahmen als die Regel. Ne?
 
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beim Zoll/Grenzeintritt

Dem Zoll sind aber Zusatzstoffe usw. egal sofern keiner vom Vertinäramt dabei ist.

Ich würde mir eher in D. mehr Sorgen machen als um Lebensmittel aus dem Ausland.
 
Zuletzt bearbeitet:
brettler schrieb:
Die meisten großen Ketten (Aldi/Lidl...) verlangen von Ihren Lieferanten bestimmte Zertfizierungen tlw. sogar mit einem Mindestniveau. Beispiele hier wären IFS, BRC usw. Diese Zertfikate verlangen das man neben den üblichen HACCP Konzepten auch ein QS System hat und das schließt auch bestimmte Zusatzstoffe aus.

Diese Zertfikate kosten ein Heiden Geld und die Auditioren kommen tlw. jährlich und nehmen alles auseinander.
Dann gibt es noch andere Label wie MSC, beim Fisch usw.
Und nicht nur das diese Zertifikate ein Heiden Geld kosten, die Auditoren stehen auch unangemeldet vor der Tür, damit die Hersteller nicht Sachen vorher verschwinden lassen können und dann wird mal zwei Tage lang geprüft (z.B. bei IFS)
 
Naja ungemeldet ist relativ^^ Zumindest bei uns war das relativ bekannt, aber das war auch schon 2009 zuletzt.. Ist ja nund vielleicht anders..

ich meine wir wussten zumindest den Monat.

Man kann über Lidl/Aldi sagen was man will aber bei sowas sind die dahinter. Lidl hat auch öfter "Spione" geschickt die versucht haben irgendwie in die Produktion reinzukommen oder ähnliches..
 
die deutschen und ihre Lebensmittel.

nirgendwo sonst in Europa stopfen sich die Menschen so einen billigen Schund rein (ich schließe mich da selbst nicht aus) und nirgendwo sonst ist der Aufschrei so groß wenn dann etwas nicht stimmt...
 
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Naja Listerien sind nicht so lustig und kommen auch bei "Premium" vor.
 
ja, aber wehe es ist pferd in der lasagne zum kilopreis von 2,99€ (gut das war vor über 10 jahren)
 
Mickey Cohen schrieb:
pferd in der lasagne
Was kein Problem wäre, stände es auf der Inhaltsstoffliste. Aber das Zeug war vergammelt und stand nicht drauf. Das war mit das eigentliche Problem.
 
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kilopreis von 2,99€ (

Ein gringer Preis bedeutet nicht automatisch das gleich Gift verarbeit wird und ein hoher Preis nicht, das man davor sicher wäre.
 

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