Windows Server 2019 Lizenzfragen

larshamm

Lt. Junior Grade
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Guten Abend,

ich versuche mich gerade noch durchzuwühlen aber genau steige ich nicht durch.

Es geht um die Lizenzen
Windows Server 2019 Standard sowie Server 2019 Essentials.

Bisher war es ja so das ich für den Essentials keine CALS benötige für eine Gewisse Anzahl an Rechnern.
Ich konnte aber auch einen Standard oder Enterprise Server einsetzen und dort die "Essentials Rolle" wählen.
Geht dies in Windows Server 2019 auch? Habe ich dann auch die entsprechenden Cals inkludiert -mit und ohne aktivierte Essentials Rolle-?
Oder hat man immer diese 50 Geräte / Mitarbeiter inkludiert egal welcher Lizenztyp? Ich hatte mal eine Umgebung da lief dies ohne Probleme obwohl es keine Cals gab (10 User und Clients bei Server 2016 Standard)

Enthält der Essentials Server Hyper V? Ich meine das ich bei Server 2016 auch bei Essentials Hyper V nutzen konnte?
 
Neozone schrieb:
Der Server Standard wird wird über die Cores Lizenziert. Zusätzlich darf man pro Lizenz 2 HyperV Maschinen machen.
Cals sind nur bei Exchange oder Terminal Server notwendig.

Client-CALs müssen auch lizenziert werden.

[1]CALs sind für alle Benutzer oder Geräte erforderlich, die auf einen Server zugreifen. Ausführliche Informationen finden Sie in den Produktnutzungsrechten.
 
also immer z.b. für AD und Zugriff auf Netzwerklaufwerke bzw Freigaben auf dem Server, korrekt?
Gab es da Toleranzen oder wieso ist es damals nicht zu Problemen gekommen? Hätte gedacht das dann halt keine Verbindung bzw kein Login am Client mehr möglich ist.
 
Jeder der irgendeinen Dienst des Server 2019 benutzt benötigt eine CAL. Diese sind aber nur Papierlizenzen, muss man also nicht irgendwo eintragen. Bedenke aber bei Einsatz von Serversoftware MS gerne Lizenzprüfungen vornimmt, also schwindel hier nicht.
 
Neozone schrieb:
Zusätzlich darf man pro Lizenz 2 HyperV Maschinen machen.
Cals sind nur bei Exchange oder Terminal Server notwendig.
Das ist falsch.

Entweder darfst du die Lizenz einmal auf sich selbst mit der Hyper-V-Rolle virtualisieren.

ODER

Du darfst zwei virtuelle Maschinen mit einer Standard-Lizenz laufen lassen, der Host braucht dann jedoch eine andere Lizenz.

Die entscheidende Aussage dazu ist
Windows Server Standard Edition-Lizenz umfasst Genehmigung für zwei OSE oder VMs

OSE sind Operating System Environments im MS-Sprech. Also Installationen dieser Lizenz, egal ob virtuell oder auf dem Blech selbst.

Installierst du die Lizenz auf dem Server selbst und machst dann zwei virtuelle Maschinen in der Hyper-V Rolle damit verwendest du drei OSE und nicht zwei.

Darüber Hinaus benötigt man eine Windows Server 2019 Zugriffslizenz (CAL) für jeden Benutzer, der auf Dienste, die auf einen (oder mehreren) solcher Windows Server 2019 Version (oder niedrigere Server-Versionen) laufen, zugreift.

Willst du also für 50 User drei physikalische Server mit jeweils 20 CPU Cores mit Windows Server 2019 Standard aufsetzen brauchst du:
50 * User CAL Windows Server 2019
3 * Windows Server 2019 Standard Lizenzen (bis 16 Cores)
3 * Windows Server 2019 "four additional CPU Core" Lizenzen

Virtualisieren darfst du dann auf der jeweiligen Maschine selbst einmal die Lizenz, die für diese Maschine genutzt wurde. Diese virtuelle Maschine darf dann aber (auch im Störungsfall) nirgends woanders betrieben werden. Weswegen ich diese Art der Nutzung auch ziemlich bescheuert finde.
 
Es hilft ein Blick in die Product Terms. Ich hab die von Juli hier vorliegen. Darin heißt es:
Standard Edition:

Die Standard Edition berechtigt zur Nutzung der Serversoftware in zwei OSEs auf dem Lizenzierten Server.

Die Standard Edition berechtigt zur Nutzung einer Ausgeführten Instanz der Serversoftware in der Physischen OSE auf dem Lizenzierten Server (zusätzlich zu zwei Virtuellen OSEs), sofern die Physische OSE nur zum Hosten und Verwalten der Virtuellen OSEs genutzt wird.

Für OEM/DSP/SystemBuilder-Versionen gilt es analog. Dort heißt es:
d. Ausführen von Instanzen der Serversoftware

Windows Server Standard


i. Für jeden Server, dem Sie die erforderliche Anzahl von Corelizenzen gemäß Abschnitt 3.b zugewiesen haben, sind Sie berechtigt, jeweils Folgendes auszuführen:

· eine physische Betriebssystemumgebung,

· bis zu zwei virtuelle Betriebssystemumgebungen und

· eine beliebige Anzahl von Betriebssystemumgebungen, die als Windows Server Container ohne Hyper-V-Isolierung instanziiert sind.

ii. Wenn Sie alle erlaubten Instanzen gleichzeitig ausführen, darf die in der physischen Betriebssystemumgebung ausgeführte Instanz der Serversoftware nur verwendet werden, um

· Hardware-Virtualisierungssoftware auszuführen,

· Hardware-Virtualisierungsdienste bereitzustellen,

· Software zum Verwalten und Warten von Betriebssystemumgebungen auf dem lizenzierten Server auszuführen.

Unter bestimmten Voraussetzungen dürfen also wie gehabt drei OSEs installiert werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zwei Virtuelle Maschinen gehen so aber ausschließlich, wenn auf dem lizensierten physikalischen Host nur und einzig die Hyper-V Rolle (und nichts anderes) verwendet wird und dann kann man sich auch gleich den kostenfreien Windows Hyper-V Server 2019 laden und damit virtualisieren. Der ist dann dank der Core Installation auch einigermaßen schlank.

Will man den physischen Server auch für was anderes benutzen (Fileserver, AD, ...) darf man nur noch eine weitere Maschine mit dieser Lizenz auf dem Host virtualisieren.

Über den Sinn oder Unsinn auf einem VM-Host selber umfangreiche weitere Aufgaben wie einen Fileserver (oder richtig krank: AD + Fileserver + Datenbankserver (MS SQL-Server verweigert da schon die Installation auf normalen Weg) + Exchange + Hyper-V Rolle mit einer VM...) kann man sich dann ja auch noch unterhalten. Bei sehr kleinen Umgebungen mag das ja alles noch halbwegs laufen aber ab 10 Usern wird das schon gruselig langsam.
 
Den kostenlosen Hyper-V-Server ohne bereits bestehende Domäne zu verwalten ist ein Krampf vom allerfeinsten. Daher habe ich immer da, wo ich die Möglichkeit hatte, die Installation von Server Standard nur mit der Hyper-V-Rolle vorgezogen.

Im Übrigen ging es mir nicht um das technisch Machbare, sondern das lizenzrechtlich Erlaubte.
 
E-Lex hat recht, auch wier benutzen hier einen Server 2016 mit der HyperV-Rolle und 2 VMs zusammen, das ist von MS Lizenzrechtlich so abgesegnet und auch best Practise auf einem DC nichts zusätzlich laufen zu lassen.
 
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