XMP Profil und Speicherfehler

martinr8

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Hallo zusammen, ich hab folgende Frage an diejenigen mit etwas mehr Erfahrung auf diesem Gebiet als ich: Ich hab einen relativ neuen Rechner (i7-10700K, 32 GB, ASUS Prime Z490-P, GTX 1070Ti, Win 10) und dabei den Speicher seit dem Kauf mit Standardtakt betrieben. Der Speicher ist ein CORSAIR Vengeance LPX schwarz DIMM Kit 32GB, DDR4-3200, also habe ich diesen nachdem das System bisher gut lief nach ein paar Wochen auf XMP 1 mit 3200 MHz umgestellt. Das ging gut, der PC bootete problemlos und lief stabil.
Ca. 1-2 Wochen nach der Umstellung auf XMP kam es vermehrt zu scheinbar willkürlichen Abstürzen und Bluescreens mit anschließenden Dateifehlern auf den Festplatten. Jedoch nicht reproduzierbar, aber besonders bei speicherintenvisen Anwendungen spürbar. Normaler Windows-Betrieb ging meist recht gut, jedoch kam es auch hier sporadisch zu Freezes und Reboots.
Ich habe daraufhin das XMP-Profil im Bios wieder zurückgesetzt, am Tag darauf jedoch wieder Abstürze selbst beim normalen Takt von 2133 MHz. Ein Speichertest (Windows) lief aber fehlerfrei durch.
Danach habe ich das Bios vollständig auf Standardwerte zurückgesetzt und auch die Speicherriegel mal von den Plätzen 2 und 4 auf 1 und 3 versetzt.
Heute dann stundenlang erfolgreich Memtest über den ganzen Speicher laufen lassen und noch ein paar weitere CPU- und GPU-intensive Benchmarks, um das Gesamtsystem zu testen. Es sieht alles wieder sehr stabil aus, keine Crashes.
Was kann hier passiert sein - Software oder Hardwareproblem?
Vor allem, dass das XMP Profil ja 1-2 Wochen gut lief bevor die Probleme auftraten wundert micht sehr, ebenso dass es nach Rücksetzen der Takterhöhung doch noch zu weiteren Fehlern der selben Art kam.
Könnt ihr mir hier mit euren Erfahrungen weiterhelfen?
Danke
 
Danke für die Hiweise!
Bios Version 0605, Release Date 04/13/2020.
Memtest86 werd ich morgen mal laufen lassen.
 
martinr8 schrieb:
Ich habe daraufhin das XMP-Profil im Bios wieder zurückgesetzt, am Tag darauf jedoch wieder Abstürze selbst beim normalen Takt von 2133 MHz. Ein Speichertest (Windows) lief aber fehlerfrei durch.
Danach habe ich das Bios vollständig auf Standardwerte zurückgesetzt und auch die Speicherriegel mal von den Plätzen 2 und 4 auf 1 und 3 versetzt.
Ich könnte mir vorstellen, dass du beim zurückstellen lediglich den Takt, aber nicht die restlichen Werte (sog. "subtimings") geändert hast?
xmp bedeutet ja mehr, als nur von 2133 auf 3200MHz zu stellen.
Würde dir empfehlen, die Einstellungen im Bios abzufotografieren und auch in Windows mit zb Cpu-Z noch mal auszulesen, was genau für Werte anliegen. Also die, die funktionieren (wenn du zB alles auf "auto" hast) und dann noch mal wenn du anfängst mit übertakten. XMP kann ein guter Anfang sein, aber häufig, je nach Board und Bios und Ram und Wetter (scherz, aber es gibt verrückte konstellationen) wirst du Spannung oder Takt oder Timings noch leicht ändern müssen.
 
Bei instabilem RAM kann es halt auch Dateien die geschrieben werden verhauen.

Solche Fehler bei einem Windows Update oder bei einer anderen Anwendung und schon hat du auch mit stabilem RAM weiter Probleme.
 
Ich habe eigentlich nur im BIOS Menü "AI Tweaker" die Settings zwischen "Auto" und "XMP1" umgestellt. Damit sollte ja das Profil mit dem TAKT und den passenden Timings geändert werden. Evtl. ist dabei was schiefgegangen...
 
Bei Ram gibt es mehr einzustellen, als Takt/Haupt-Timings/Spannung.
Es müssen Einstellungen für die Signaqualität und Signalstärken gemacht werden.
Und von den vielen Timings werden auch nur eine Hand voll vom XMP Profil vorgegeben, und den Rest wählt das Bios selbst.

Und dabei kann es dazu kommen, dass das Bios hier irgendwo Fehler macht....oder zumindest nicht perfekt wählt.

Es gibt unglaublich viele Stellschrauben und Stellen die Probleme machen können....viele davon mache so gut wie nie Probleme, aber irgendjemand hat halt Pech:

Der Speicherkontroler der CPU kann mit der Frequenz überfordert sein.
Die Timings können für die aktuelle Frequenz zu scharf sein.
Die Ramfrequenz kann für die Ramriegel zu hoch sein.
Die Chiptemperatur kann zu hoch sein.
Die Temperatur des Speicherkontrollers kann zu hoch sein.
Die Temperatur kann auch zu niedrig sein.
Die Signastärke kann falsch sein.
Die Widertände können zu hoch oder zu niedrig sein.
Die Abschirmung der Datenleitungen oder die Spannungsversorgung auf dem Mainboard können unzureichend sein.
Der Nutzer kann bei einem Daisy Chain Mainboard die falschen Slots wählen.
Die Spannungen können falsch sein.
Die Bios Versionen können sich anders verhalten.
...und sicherlich vergesse ich noch was. ;)

Echte Inkompatibiltäten gibt es mit gängigem Ram eigentlich nicht.....aber eben viele Möglichkeiten, wie die Einstellungen unpassend sein können...sowie Limitierungen durch CPU/Mainboard-Hardware.

XMP ist keine Garantie, dass es auch funktioniert....3200MHz sollten für Intel aber eigentlich kein Problem sein.
martinr8 schrieb:
Danach habe ich das Bios vollständig auf Standardwerte zurückgesetzt und auch die Speicherriegel mal von den Plätzen 2 und 4 auf 1 und 3 versetzt.
2 und 4 sollten die richtige Wahl sein...das solltest du wieder zurück bauen.
 
Danke für die zahlreichen Antworten und Hinweise.
Hab die Speicherriegel wieder auf 2/4 umgesteckt und den empfohlenen memtest86 stundenlang durchlaufen lassen, alles ohne Auffälligkeiten mit dem Standardprofil ohne XMP.
Weiters habe ich den system file check in Windows laufen lassen, der hat Beschädigungen an den Systemdateien gefunden. Auch hier hattet ihr Recht, und das würde wohl die Abstürze selbst ohne XMP Profil erklären.
Speicherübertakten scheint echt nicht ganz so unproblematisch zu sein :)
Jedenfalls nochmals besten Dank!
 
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Es ist bestimmt möglich, den Ram auf seine XMP Profil Geschwindigkeit zu bringen. 3200MHz sind ordentlich aber eigentlich selten kritisch.

Dafür müsstest du aber vermutlich mal mit der Ram-OC COmmunity für Intel in Kontakt treten. Ich bin da nur bei AMD bewandert.

Oft reicht es auch, XMP einzustellen, aber dann leicht mehr Spannung oder 166MHz weniger anzupassen.
Wenn es nur selten Probleme gab, war der Ram ja nicht völlig falsch eingestellt, sondern nur leicht instabil.
So hast du mit wenig Aufwand fast die gewünschte Leistung.

Bei der GPU ist es ja ein Spielerechner, und in PC Spielen hilft schnellerer Ram durchaus öfter....Wunder vollbringt das nicht, aber man muss auch nicht unnötig Leistung verschenken indem man gleich auf 2133MHz runter geht. ;)
 
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Versuche die Spannung für dein DDR RAM Kit im UEFI etwas zu erhöhen. Automatisch sollte bei dir da 1.35 V eingestellt sein, du kannst versuchen für 3200 die Spannung auf 1.36 V zu setzen was so gut wie kein Unterschied bei Hitzeentwicklung zu 1.35 ist und testen ob es dann stabiler läuft.

An sich sollte XMP bei einem guten Asus Board (Prime ist mWn eins davon) überhaupt kein Problem sein, vor allem für 3200, wie Baal sagte. Bei mir z.B. läuft auf einem Z390 Strix MB ein DDR4 Kit mit 3600 absolut stabil, ungeachtet ob ich jetzt in UEFI XMP I einstelle, welches das optimierte Profil von Asus ist oder das Kit mit XMP II betreibe, welches vom Speicherhersteller konfiguriert ist.

Baal Netbeck schrieb:
Oft reicht es auch, XMP einzustellen, aber dann leicht mehr Spannung oder 166MHz weniger anzupassen.
Wenn es nur selten Probleme gab, war der Ram ja nicht völlig falsch eingestellt, sondern nur leicht instabil.
So hast du mit wenig Aufwand fast die gewünschte Leistung.

Bei der GPU ist es ja ein Spielerechner, und in PC Spielen hilft schnellerer Ram durchaus öfter....Wunder vollbringt das nicht, aber man muss auch nicht unnötig Leistung verschenken indem man gleich auf 2133MHz runter geht. ;)
Stimme in allem zu, aber RAM OC kann bei einem Intel System tatsächlich Wunder vollbringen (falls das Kit dazu geeignet ist ofc). So kannst mit RAM OC mit einem 10600K mit hohem RAM Takt von 4000, dazu die geeigneten Timings und extra eingestelltem Ring ratio in Spielen einen 10900K schlagen, ohne RAM OC bei dem letzteren, was auch min FPS betrifft. Da würde ich wahrlich Leistung nicht verschenken wollen.
 
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Danke für die Hinweise, da werd ich mich noch etwas in das Thema Timings und Spannungen einlesen und dann die Tipps umsetzen. Die Hoffnung, dass es mit dem reinen Umstellen auf ein XMP Profil getan ist, war wohl verfrüht.
Spiele-PC, naja... Der PC wird einerseits für Berechnungen genutzt, daher eine halbwegs flotte CPU und ausreichend Speicher. Andererseits für Flugsimulation, daher auch die GPU. Unsereins hört das Wort Spiel dafür aber nicht so gern :D:D, schneller Speicher ist jedenfalls keinesfalls hinderlich!
 
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