Intel gegen VIA: Verkauf von Mainboards verboten?

Jan-Frederik Timm
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Letzten Sommer hatte ein Thema auf nationalen und internationalen Hardwareseiten Hochkonjunktur: Der Rechtstreit zwischen Intel und VIA. Nun wurde zumindest in Deutschland, so will es Bloomberg erfahren haben, ein Urteil gefällt - Mit brisanten Konsequenzen.

Rückblick: Anlaß für einen Rechtstreit gab 2001 die Ankündigung VIAs, einen P4-Chipsatz ohne erworbene Lizenzen auf die Beine zu stellen. Da man kurz zuvor mit dem Grafikkartenhersteller S3 auch ein Abkommen über einen uneingeschränkten Technologietausch mit Intel erworben hatte, hielt man eine Lizenzierung der Technologien für nicht notwendig. Intel sah dies anders und drohte mit Unterlassungsklagen. Und schon die bloße Drohung bewirkte auf dem Markt wahre Wunder, denn praktisch kein Hersteller wollte den P4X400 unter dem Risiko eines Verkaufsverbotes in sein Produktportfolio aufnehmen.

Nun, so berichtet Bloomberg, hat das Düsseldorfer Oberlandesgericht zumindest in Deutschland den Import und den Verkauf von Produkten mit VIA-P4-Chipsatz verboten. Boards wie das eben erst von uns getestete P4PB400-FL dürften somit ab sofort nicht mehr im Handel erhältlich sein.

Josie Taylor, Pressesprecherin Intel Hong Kong: "The Dusseldorf District Court has decided to prohibit the importation or sale of Via chipsets that work with Intel Pentium IV processors."

Es bleibt abzuwarten, ob sich die Meldung tatsächlich als wahrheitsgemäß heraus stellt und inwiefern ein solche Urteil als Referenz in anderen Ländern zur Geltung kommen könnte.