Reg TP verbietet 400.000 Dialer

Tobias Huber
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Die deutsche Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post, Reg TP, hat das neue Gesetz zum ersten Mal angewendet und in ihrem Kampf gegen den Missbrauch von Mehrwertdiensterufnummern nun wirklich Ernst gemacht - 400.000 Dialern eines großen deutschen Anbieters wurde rückwirkend die Registrierung entzogen.

Die Reg TP hat die Abschaltung einiger Nummern angeordnet. Sollte der Betreiber dieser Aufforderung nicht nachkommen, so muss er ein Zwangsgeld zahlen.

Wir wenden mit dieser Maßnahme erstmals die Untersagungsbefugnisse des Rufnummernmissbrauchs gesetzlich an und machen deutlich, dass wir nicht hinnehmen werden, dass mittels mangelhafter Einwahlprogramme die Belange von Kunden beeinträchtigt werden", sagte Reg TP-Präsident Matthias Kurth.

Laut Schätzungen von Verbraucherschützern werden die Internetsurfer pro Jahr um einen zweistelligen Millionenbetrag von zwielichtigen Anbietern geprellt. Diesen soll nun mit dem Gesetz zur Bekämpfung des Missbrauchs von (0)190er/(0)900er Mehrwertdiensterufnummern, welches seit dem 15. August in Kraft getreten ist, zu Leibe gerückt werden.

Demnach müssen Dialer bestimmte Mindestanforderungen erfüllen. So müssen die Nutzer solche Programme sowohl erkennen als auch eindeutig bestimmten Angeboten zuordnen können. Darüber hinaus muss der User dem Bezug eines Dialers, dessen Aktivierung und der Verbindungsherstellung explizit zustimmen. Neben der Schaffung von Mindestanforderungen legt das Gesetz Preisobergrenzen von zwei Euro pro Minute und die automatische Trennung nach einer Stunde bzw. 30 Euro bei Blocktarifen fest.