Intel demonstriert Montecito-System

Pierre Wisnia
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Gemeinsam mit Hewlett Packard hat der Prozessorhersteller Intel auf der diesjährigen ISC 2005 (Internationale Supercomputer-Konferenz) zum ersten Mal ein lauffähiges Itanium Dual-Core-System basierend auf dem Montecito-Kern der Öffentlichkeit präsentiert.

Neben der Vorführung der mit 1,6 GHz getakteten Itanium Prozessoren, stellte man auch gleich einen neuen Weltrekord für 4-Wege Systeme in Sachen Rechenleistung auf. Das gezeigte System mit vier Montecito-Kernen – sprich insgesamt 8 Cores, erreichte im Linpack-Benchmark, welcher als Basis für die Top500-Liste der Supercomputer dient, einen Durchsatz von satten 45,8 GFLOP pro Sekunde und ist damit unter den multiskalaren CPUs an erster Stelle. Ein (soweit möglich) vergleichbares 4-Wege Dual-Core Opteron System schafft in dieser Disziplin lediglich rund 30 GFLOP/s.

Der Montecito-Kern stellt mit rund 1.700 Mio Transistoren ein wahres Silizium-Monster dar und soll gegenüber dem Vorgänger Itanium 2 besonders an Integer-Leistung hinzugewonnen haben, die öfters bemängelt wurde. Trotz der horrenden Anzahl an Transistoren beträgt die Verlustleistung nach eigenen Angaben nur ca. 100 Watt. Dies ist sogar etwas weniger als die aktuellen High-End-Desktop-Prozessoren. Zum Vergleich verbraucht ein Pentium Extreme Edition mit 3,2 GHz satte 130 Watt (TDP). Auch AMDs Pendant unter den Dual-Core-Prozessoren, der Athlon 64 X2 4800+ knackt mit 110 Watt maximaler Verlustleistung die 100 Watt-Marke.

Bis zum offiziellen Launch des neuen Itaniums, der noch in diesem Jahr erwartet wird, soll die Taktfrequenz bis auf 1,8 GHz ansteigen – bestätigt ist diese Zahl jedoch noch nicht. Erste Systeme werden nach Aussagen von HP im Frühjahr 2006 am Markt verfügbar sein.

Unser Dank geht an Simon Knappe für das Einsenden dieser News.