Silverstone SST-LC10B-M im Test: Der perfekte Home-Theater-PC

 2/4
Arne Müller
19 Kommentare

Ausstattung außen

Die Front aus gebürstetem Aluminium und der Korpus aus Stahl sind sehr gut verarbeitet und matt schwarz lackiert, Kunststoffteile sucht man an diesem Gehäuse fast vergeblich. Nur der Übergang von der Frontblende zur U-förmigen Haube besteht aus Kunststoff, der aber als solcher nicht auf den ersten Blick erkennbar ist. Dementsprechend ist das Gehäuse sehr stabil. Es ist kein Problem, einen schweren Monitor, oder, was dem Konzept der La Scala-Reihe eher entsprechen würde, HiFi-Geräte in einem Rack darauf zu stellen. Die Frontblende enthält den An/Aus-Taster, den Reset-Taster, zwei blaue Leuchtdioden zur Anzeige des Betriebszustandes und Festplattenaktivität, die Öffnung für die Schublade eines optischen Laufwerks, vier USB-Anschlüsse und zu guter Letzt das Display mit Infrarot-Empfänger, das durch eine transparente Kunststoffabdeckung geschützt ist. In der linken oberen Ecke hat ein „Silverstone“-Schriftzug samt Logo Platz gefunden. Zwecks Montage eines 5 1/4"-Laufwerks lässt sich der mit zwei Schrauben gesicherte rechte Teil der Frontblende abnehmen.

Front
Front
Rückseite
Rückseite
SST-LC10B-M
SST-LC10B-M
Standfuß und Lüftungsschlitze
Standfuß und Lüftungsschlitze

Die komplett abnehmbare Haube bietet außer Belüftungslöchern an beiden Seiten nichts Besonderes. Auch die Rückseite bietet von Desktop-Gehäusen altbewährtes: Links befindet sich die Öffnung für das auf der Seite liegende Netzteil, rechts daneben finden sich die ATX-Blende des Mainboards, die beiden Gitter für die 60-mm-Lüfter sowie die sieben Slots für Erweiterungssteckkarten. An der Unterseite sind verchromte Standfüße angebracht, wie man sie von HiFi-Komponenten her kennt.

Ausstattung innen

Auch im Inneren bietet sich ein Bild, wie man es schon seit Jahren von Desktop-Gehäusen gewohnt ist. Hinter der Frontblende befinden sich rechts die beiden festen 5 ¼“-Slots, von denen allerdings nur der untere nach außen geführt ist. Es ist folgerichtig nur der Einbau eines einzigen optischen Laufwerks möglich, der andere Schacht kann nur für entkoppelte Festplatten oder ähnliches verwendet werden. Unter diesen Schächten hängt ein kleiner Käfig für eine Festplatte, den man zur Montage herausnehmen kann. Ein weiterer, komplett herausnehmbarer Käfig für drei weitere 3 ½“-Laufwerke befindet sich zentral hinter der Front, leider sind alle drei auch nur für Festplatten zu verwenden, da sie nicht nach außen geführt sind.

Ganz links befindet sich der 80-mm-Gehäuselüfter, der von einem Kunststoffrahmen in Position gehalten wird und über einen 4-poligen Netzteilanschluss mit Strom versorgt werden kann. Darunter werden sämliche Kabel der Bedienelemente und des Portkits in den Innenraum geführt. Sie sind alle lang genug, um jede denkbare Position der dazugehörigen Anschlüsse zu erreichen. Das USB-Kabel des Displays ist sogar lang genug, um an einen der hinteren externen USB-Ports angeschlossen zu werden, falls die internen Header für das Portkit benutzt werden sollen.

Innenraum vorne
Innenraum vorne
Innenraum hinten
Innenraum hinten
Innenraum
Innenraum

Auf dem Gehäuseboden sind die entsprechenden Bohrungen vorhanden, die benötigt werden, um mittels Abstandshaltern normale ATX-, aber auch Micro-ATX-Mainboards zu verbauen. Die sieben Slots für Erweiterungskarten sind durch spiegelblanke Blenden verschlossen, die beim Einbau einer Karte nur abgeschraubt und nicht wie bei vielen Billigheimern herausgebrochen werden müssen. Über der ATX-Blende befinden sich, sehr vorbildlich mit Schutzgittern versehen, zwei 60-mm-Lüfter, die mittels 3-Pin-Anschluss mit Drehzahlüberwachung an das Mainboard angeschlossen werden können und zusammen mit dem Netzteil die gesamte rückwärtige Gehäuseventilation übernehmen. Lüftungstechnisch sinnvollerweise ist das Netzteil so untergebracht, dass ein eventuell vorhandener – und bei diesem Gehäuse ausdrücklich zu empfehlender – Lüfter an der Unterseite direkt die heiße Abluft des Prozessorkühlers absaugen kann.

Leider ist in diesem Gehäuse nicht eine einzige Komponente ohne Werkzeug zu befestigen, denn ganz klassisch wurde überall auf Schrauben gesetzt. Bei der für Desktop-Gehäuse normalen Enge ist dies den Silverstone-Ingenieuren jedoch sicher zu verzeihen.

Modding

Die beiden Begriffe „Desktop-Gehäuse“ und „Modding“ schließen sich beinahe gegenseitig aus – Es wäre eine Sünde, an einem Gehäuse mit solch edlem Finish, es das Silverstone La Scala LC10B-M besitzt, herumzusägen, zumal in dieser Hinsicht auch nicht wirklich viel machbar ist. Eine Unterbodenbeleuchtung oder auch ein Acrylglasfenster im Deckel – viel mehr ist einfach nicht drin, da man in einem HiFi-Rack, dem Lieblingsort dieses Gehäuses, außer der Front nicht mehr viel sieht und im Innern sowieso nicht viel Platz für extravagante Spielereien bleibt.

Wer mit dem Gedanken spielt, in das Gehäuse ob der doch eher mittelmäßigen Belüftung eine Wasserkühlung einzubauen, der wird um externe Modelle wie den Zalman Reserator nicht herum kommen – Eine komplett interne Wasserkühlung ist als nahezu unmöglich zu betrachten.