Silverstone Temjin TJ09 im Test: Frischer Wind für die Erweiterungskarten

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Arne Müller
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Ausstattung innen

Während sich das TJ09 von außen noch nicht allzusehr von anderen Gehäusen dieser Preisklasse abhebt, offenbart es in seinem Innenraum einige Unterschiede. Als erstes wäre da der herausnehmbare Mainboardschlitten zu nennen, der leider immer noch nur bei wenigen Gehäusen zu finden ist, den Ein- und Ausbau der Hardware aber teilweise deutlich erleichtert – vor allem, wenn man eine etwas größere als unsere MicroATX-Testplatine verwenden möchte. Befestigt wird dieser von außen an der Rückseite des Gehäuses mit mehreren Rändelschrauben. Ebenfalls ungewöhnlich ist die Einbauposition des Netzteils hinten unten im Gehäuse statt oben. Dies bringt unserer Erfahrung nach kaum Nachteile mit sich und kann durch die andere Führung der Kabel die Platzverhältnisse im Gehäuse deutlich entspannen. Hinzu kommt, dass das Netzteil durch ein Lochblech im Boden Frischluft ansaugen kann, also nur sich selbst und nicht noch andere Komponenten Kühlen muss, was wiederum bei vielen temperaturgesteuerten Netzteilen zu einem langsamer drehenden Lüfter führt; allerdings eine zusätzliche Kühlung des Systems notwendig macht. Neben der Montage von Standard-ATX-Netzteilen ist auch die Verwendung von redundanten PS/2-Netzteilen möglich, was in Hinblick auf die Ausrichtung des Gehäuses als mögliche Workstation-Basis nur konsequent ist.

Innenraum vorn
Innenraum vorn
Innenraum
Innenraum
Innenraum hinten
Innenraum hinten

Kommen wir zum Luftkanal, dem hervorstechenden Feature beim TJ09. Er befindet sich recht zentral im Gehäuse zwischen Mainboardschlitten und dem Bereich der Festplatten und fällt beim Öffnen des Gehäuses sofort auf. Die Luft wird von dem verbauten 120-mm-Lüfter nicht wie üblich durch die Front, die Festplatten umströmend, ins Gehäuse geleitet, sondern direkt von den beiden Lufteinlässen an den Seiten angesaugt und auf die Erweiterungskarten geleitet, was vor allem der Grafikhardware, wieviele Karten dies auch immer sein mögen, zu Gute kommt. Dank eines Abstandes von etwa 33 Zentimetern zwischen Luftkanal und Slotblech können hier sämtliche am Markt befindliche Grafikkarten einschließlich der langen und heißen Geforce 8800 GTX (28 cm) verbaut werden, ohne irgendwelche Platzprobleme zu bekommen. Durch die hinten angebrachte Aluminiumstrebe, die der Stabilität des Gehäuses dienlich ist, ist für die nachträgliche Montage von Steckkarten ein sehr langer Schraubendreher notwendig, Rändelschrauben gibt es an dieser Stelle leider nicht.

Lüfterhalterungen im Deckel
Lüfterhalterungen im Deckel
Steckkartenbereich
Steckkartenbereich

Vor dem Luftkanal ist der Schacht für die Festplatten verbaut, in dem sich zwei herausnehmbare Käfige für je drei Festplatten befinden. Diese sind seitlich mit Schaumstoffpolstern versehen, um Vibrationen zu dämpfen. Die Festplatten werden mit dem Käfig verschraubt, dieser anschließend ins Gehäuse geschoben und je nach Sicherheitsanspruch mit einer Rändelschraube von der rechten Gehäuseseite aus fixiert. Oder eben auch nicht, denn die Plastikgriffe der Käfige rasten bei der Montage ein und halten den Käfig ohne Schraube in Position. Zwischen den beiden Käfigen befindet sich ein ebenfalls mit einer Schraube befestigter Rahmen für einen 120-mm-Lüfter, in den der Lüfter einfach eingeklickt wird. Zum Lüftereinbau muss dessen Rahmen allerdings erst einmal aus dem Gehäuse entfernt werden. Belüftet werden die Festplatten dann mit Luft, die von unten durch ein Lochblech angesaugt und durch die Seitenwände wieder abgeben wird.

Innenraum
Innenraum
Mainboardschlitten
Mainboardschlitten
Festplattenkäfige
Festplattenkäfige
Luftkanal
Luftkanal
Laufwerksschächte
Laufwerksschächte
Festplattenschacht
Festplattenschacht

Ebenfalls verschraubt werden müssen die 5,25"-Laufwerke, für die vier Schächte vorhanden sind. Auf eine schraubenlose Montage hat Silverstone hier unverständlicherweise verzichtet. Einen kleinen Vorteil hat das allerdings: Lüftersteuerungen, die wie das von uns genutzte Modell nur die frontseitigen Befestigungslöcher nutzen, können hier besser befestigt werden als bei den meisten Gehäusen mit schraubenloser Montage. Den Nachteil, hier bei jedem Laufwerk auf beiden Seiten den Schraubendreher schwingen zu müssen, halten wir allerdings für gravierender.

Im „Dach“ des Gehäuses finden sich noch zwei etwas auseinanderliegende Halterungen für 120-mm-Ventilatoren, die durch ein großflächiges Lochblech Luft ansaugen oder ausblasen können. Die Lochbleche am TJ09 sind mit sehr kleinen Löchern versehen, die sehr dicht beieinander liegen. Damit wurde ein guter Kompromiss zwischen Luftduchlässigkeit und Design gefunden. Sprich: Undurchsichtigkeit.