Medal of Honor: Airborne im Test: Der 2. Weltkrieg geht in die nächste Runde

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Sasan Abdi
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MohA auf einen Blick

Der grundsätzliche Plot, der in Medal of Honor – Airborne entsponnen wird, gestaltet sich durchweg klassisch: Als Mitglied der legendären Luftlandeeinheit „Airborne“ begibt sich der Spieler als beinharter Fallschirmjäger zum Zeitpunkt der US-Invasion in der Normandie und in Italien (Operation Husky) auf die Schlachtfelder Europas, um die Deutschen zunächst aus dem besetzten Italien zu vertreiben und dann den gesamten Krieg zugunsten der Alliierten zu entscheiden.

Wirklich neu dabei ist der Umstand, dass der Kampf für das Gute in jedem Szenario nicht wie gehabt auf dem Boden, sondern in der Luft beginnt. Nach einer stets gut umgesetzten Vorbesprechung, bei der ein taktischer Offizier die Besatzung der C-47-Transportmaschine mit den Gefahren und Möglichkeiten der bevorstehenden Mission konfrontiert, beginnt eben jene an Bord des Flugzeugs, das zumeist bereits unter heftigem Beschuss der deutschen Luftabwehr steht. Sodann muss die Besatzung und damit auch der Spieler der Reihe nach den Absprung wagen. Nun hat man – und hier ist MohA wirklich innovativ – zahlreiche Möglichkeiten: Entweder, man springt gemeinsam mit seiner Einheit in die grün markierten Landezonen und kämpft sich zusammen durch; oder aber man sucht sich seinen eigenen Weg – landet zum Beispiel auf Türmen, Mauern oder Dächern und nimmt den Feind aus erhöhter Stellung unter Beschuss. Letztere Option bedeutet häufig, dass man zumindest die ersten Minuten der Mission auf sich allein gestellt ist.

MohA – Vorbesprechung
MohA – Vorbesprechung
MohA – Absprung
MohA – Absprung
MohA – Absprung
MohA – Absprung
MohA – Absprung
MohA – Absprung
MohA – Alliierte stürmen Haus
MohA – Alliierte stürmen Haus

Nach dem Absprung geht es dann jedoch stets klassisch weiter. Gemeinsam mit der Einheit oder eben alleine gilt es Aufgaben wie „Töte alle Offiziere“, „Sichere Haus X“ oder „Zerstöre die Luftabwehr in Stadt X“ zu lösen, was im Prinzip immer bedeutet, dass man sich Stück für Stück durch das von Deutschen und/oder Italienern nur so wimmelnde Gebiet kämpft, um abschließend ein paar Sprengsätze zu setzen, Offiziere zu erschießen oder Tanks und sonstige Infrastruktur zu zerstören. Anders als bei vergleichbaren Titeln muss der Spieler dabei aber häufig nicht zwingend einer bestimmten Reihenfolge bei der Lösung der Aufgaben nachgehen, sondern kann nicht zuletzt durch die gewählte Landeposition selbst bestimmen, wo er zuerst zuschlagen möchte.

Abgesehen von diesen nennenswerten neuen Möglichkeiten bietet Medal of Honor – Airborne aber leider ziemlich viel 0815-Geballer. So kommt es auch, dass am jähen Ende der Einzelspieler-Kampagne ein Gefühl der Enttäuschung aufkommt. Zum Einen ist die Einzelspieler-Kampagne viel zu kurz; zum Anderen könnte man aufgrund des abrupten Endes meinen, dass ein echter Klimax inklusive storytechnischem Höhepunkt fehlt. Dieses Gefühl entspricht jedoch nicht ganz der Wahrheit – der Höhepunkt wird nur viel zu schnell und wenig nachvollziehbar erreicht.

MohA – Ziel zerstört
MohA – Ziel zerstört

Insgesamt hat Medal of Honor – Airborne also auf den ersten Blick durchaus einige Vorteile und Innovationen zu bieten. Ob letztere ausreichen, um aus der Masse der WWII-Spiele herauszustechen, sei an dieser Stelle erst einmal dahingestellt – soll aber im Fazit endgültig geklärt werden. Doch auch erste Nachteile haben sich in den letzten Minuten offenbart.

Um zu einem handfesten Fazit zu kommen, soll auf den nächsten Seiten erst einmal auf einige Kernaspekte des Spiels näher eingegangen werden.