Details zu AMD „Deneb“, „Propus“ und „Heka“

Volker Rißka
72 Kommentare

Im Zuge der neuen Roadmaps für die aktuellen in wenigen Monaten erscheinenden Desktop-CPUs sind auch weitere, tiefergehende Details zu dem kommenden Phenom FX und dessen Nachfolger ans Tageslicht gekommen. Die ersten 45-nm-Kerne mit den Codenamen „Deneb“, „Propus“ und „Heka“ werden im vierten Quartal erscheinen.

Nachdem der Phenom FX kürzlich erst für das zweite Quartal prophezeit wurde, manifestieren neue Informationen, die uns zur Verfügung stehen, ein Erscheinen Anfang des dritten Quartals. Diese Verschiebung geht jedoch einher mit dem Phenom 9950, das 2,6 GHz schnelle Flaggschiff, welches ebenfalls ins dritte Quartal wandert. Ob dabei ein neues Stepping, das höhere Taktfrequenzen zulässt (2,8 GHz werden gemunkelt), eine Rolle spielt, bleibt abzuwarten. Vor einigen Wochen gab es bereits Gerüchte zu diesen Thema, die von einem schnelleren B4-Stepping sprachen.

Komplette Übersicht
Komplette Übersicht

All dies wird im vierten Quartal jedoch nicht mehr die Hauptrolle spielen. Denn dann sollen die neuen Prozessor-Kerne der „Stars“-Familie mit den Codenamen „Deneb“, „Propus“ und „Heka“ im Rahmen der „Leo“-Plattform erscheinen, die die aktuelle „Spider“-Familie ersetzen wird. Größte Neuerung ist natürlich der Umstieg auf die 45-nm-Fertigung und die erstmalige Unterstützung von DDR3-Speicher. Diese erlaubt es, dass die Prozessoren der Propus-Serie, welche wohl unter dem Namen Phenom weiterlaufen werden, eine TDP von maximal 65 Watt aufbieten (auch wenn das letzte Bild 95 Watt aufzeigt). Jenes Vorhaben war AMD mit den aktuellen Modellen bisher nur beim 1,8 GHz schnellen Phenom 9100e/9150e gelungen. Der Propus wird dabei genau an der Stelle weitermachen, wo der aktuelle Agena aufhört. Dazu wird der Vier-Kern-Prozessor ebenfalls mit 2 MB L2-Cache ausgerüstet. Der Deneb hingegen wird zusätzlich bis zu 6 MB L3-Cache besitzen und höchstwahrscheinlich noch einige Wochen vor dem Propus erscheinen. Seine TDP ist derzeit bei 95 Watt zementiert. Angaben zum Takt gibt es natürlich noch nicht. Einige Zeit später wird ein „Deneb FX“ folgen, der wie der kommende Phenom FX auf Basis des „Agena FX“ eine kleine Art Sonderstellung besitzt, die die schnellsten Prozessoren erhalten.

Während im Mittelfeld der Propus für Aufsehen sorgen soll, wird das Portfolio nach unten mit dem „Heka“, der die Fortsetzung des „Toliman“-Triple-Core-Prozessors darstellt, abgerundet. Ihm unterstellt wird noch ein neuer Dual-Core-Prozessor mit dem Codenamen „Regor“, der erstmals auch DDR3-Speicher in diesen Bereich bei AMD führen wird. Dieser Prozessor wird auf einer extra Roadmap aufgeführt, die für den Consumer-Markt gedacht ist, welche ähnlich der für den Mainstream-Markt ist und nur um einige Monate verschoben wurde. Dort werden jene Prozessoren und deren zugehörige Bauteile unter der „Kodiak“-Plattform zusammengefasst. Selbst die dort aufgeführte „Perseus“-Plattform, welche die ersten Triple- und Dual-Core-Prozessoren der neuen Baureihe beinhaltet, ist aktuell noch gar nicht (komplett) auf dem Markt. Dies dürfte sich aber bereits in den nächsten Wochen ändern.

geplante Produktion
geplante Produktion

Der Fahrplan für die neuen Prozessoren steht fest. Jetzt bleibt es abzuwarten, wie genau AMD diesen umsetzen kann. Da dieser mehrere Monate voraus greift, kann es natürlich jederzeit zu Änderungen kommen – was man natürlich nicht hoffen will. Die Gerüchteküche verheißt zudem gute Neuigkeiten: Demnach sollen die 45-nm-Prozessoren wieder die 3-GHz-Marke knacken – ein Ziel, das die aktuellen Phenom-Prozessoren in diesem Jahr leider nicht offiziell schaffen werden. Ob all die neuen Prozessoren aber wirklich als Phenom 9xxx auf den Markt kommen bleibt ebenfalls abzuwarten, denn wirklich viel Platz ist dort kaum mehr. Höchstens AMD übernimmt das Prozedere der Athlon-Prozessoren, bei dem neue Kerne unter altem Label fortgeführt werden. Doch dies sind aktuell nur Vermutungen.