Yahoo lässt Microsoft-Ultimatum verstreichen

Andreas Frischholz
19 Kommentare

Im Übernahmekampf zwischen Microsoft und Yahoo hat der Redmonder Softwareriese dem Internet-Konzern ein Ultimatum bis zum 27. April gestellt, um der Übernahme zuzustimmen. Das ist nun ohne eine Stellungnahme von einem der beiden Unternehmen verstrichen.

Damit könnte sich die Lage weiter zuspitzen. Microsoft hatte im Vorfeld bereits angekündigt, notfalls eine feindliche Übernahme einzuleiten, sollte Yahoo dem Angebot in Höhe von 45 Milliarden US-Dollar nicht zustimmen. Das Management von Yahoo empfand die Summe allerdings als zu niedrig. Sollte Microsoft die Ankündigung einer feindlichen Übernahme nun in die Tat umsetzen, wird sich der Konzern direkt an die Aktionäre von Yahoo wenden.

Allerdings verkündeten die Redmonder in der letzten Woche, dass man nicht zwangsweise auf eine Übernahme von Yahoo angewiesen sei und gegebenenfalls das Angebot zurückziehen werde. Ob es sich bei diesen Verlautbarungen jedoch um taktische Manöver oder ernsthafte Überlegungen handelt, ist derweil unklar.

Mit der Übernahme von Yahoo will Microsoft insbesondere im Online-Werbemarkt die eigene Position gegenüber dem großen Konkurrenten Google stärken. Nach Angaben der Marktforscher von eMarketer erreicht Google bei den Umsätzen in diesem Segment einen Marktanteil von 30 Prozent, während Yahoo auf zwölf Prozent und Microsoft auf sieben kommt. Selbst zusammen würden beide Unternehmen also noch hinter Google liegen, könnten aber zumindest ihre Position in dem hart umkämpften Markt deutlich stärken.