Intel Atom für Nettops im Test: ECS 945GCT-D und Sparkle 8500 GT

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Sebastian Pesdicek
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Technik im Detail

Übersicht: Nettop '08

Wie kann man sich einen so genannten Nettop nun konkret vorstellen? Im Endeffekt verfolgt Intel mit Nettop den Ansatz, die grundlegenden Merkmale eines normalen PCs mit kleinen Formfaktoren und geringer Leistungsaufnahme zu kombinieren. Konnektivität und Leistung sollen dabei einfachen Anwendungen wie dem Hören von Musik, der Darstellung von Fotos und Videos, Kommunikation wie Voice over IP, Instant Messaging und E-Mail sowie Internet-Surfen und dem Spielen von einfachen Onlinespielen genügen.

Nettop '08
Nettop '08

Die im Juni dieses Jahres vorgestellte Plattform Nettop '08 zeichnet sich so durch eine niedrige TDP aus, sodass prinzipiell auch Systeme ohne Lüfter denkbar sind. Der Nutzer erhält eine CPU (Atom 230), einen Chipsatz (i945GC und ICH7) mit integrierter DX9-Grafik (GMA 950), sowie HD-Audio und USB-Anschlüssen. Die Systeme können mit bis zu zwei RAM-Bänken ausgestattet sein, welche je einen 512 oder 1024 MB großen, mit bis zu DDR2-667 spezifizierten RAM-Riegel aufnehmen können. Die Speicheranbindung erfolgt allerdings selbst mit zwei Bänken im „Dual-Channel Asynchronous Mode“, also Single-Channel. Je nach Speicherausstattung unterstützt Nettop '08 gängige Distributionen von Linux sowie die Microsoft-Betriebssysteme Windows XP und Vista Basic. Unsere Tests haben wir mit 2 GB RAM unter Windows Vista Ultimate mit Aero Glass ohne Probleme durchgeführt.

Nettop '08 (exemplarisch: 3-Liter-PC von ECS)
Nettop '08 (exemplarisch: 3-Liter-PC von ECS)

Das abgebildete System stellt mit dem 3-Liter-PC von ECS einen Nettop exemplarisch dar. Dessen Mainboard, das ECS Elitegroup 945GCT-D, ist Gegenstand dieses Artikels – also nicht der komplette 3-Liter-PC. Vorläufigen Informationen zufolge soll der 3-Liter-PC mit einer 160 GB großen Festplatte, 2 GB RAM und einem DVD-Brenner ausgeliefert werden. Der 3-Liter-PC wird voraussichtlich im Laufe des Sommers zu einem Preis von 199 Euro in den Handel kommen. Sein Mainboard wird eigenständig nicht im Einzelhandel erhältlich sein.

Formfaktor: Mini-DTX & Mini-ITX

In Sachen Formfaktor erfindet Intel das Rad nicht neu, sondern überlässt den Herstellern die Wahl aus etablierten Standards. Allen voran bietet sich hier Mini-ITX mit kompakten Abmessungen von 170 mm x 170 mm an. Die einzig relevante Alternative in diesem Segment stellt Mini-DTX mit 200 mm x 170 mm dar. Ironischer Weise wurde DTX vor über zwei Jahren vom Konkurrenten AMD etabliert. ECS hat mit dem 945GCT-D also ein Mainboard konstruiert, welches nach einem AMD-Standard konfektioniert und mit Intel-Technik bestückt ist.

Bildvergleich: Formfaktor Formfaktor

ECS verschafft sich durch Mini-DTX genügend Platz, um zwei PCI-Slots und auch zwei RAM-Bänke auf der Platine unterzubringen. Da das ECS 945GCT-D nur im 3-Liter-PC in den Handel gelangen wird, muss es auch nicht mit dem Schwachpunkt von Mini-DTX kämpfen, nämlich der mageren Auswahl an passenden Gehäusen. Hier genießt Mini-ITX nicht zuletzt aufgrund des Engagements von VIA in diesem Segment eine gewisse Lobby. So gibt es eine relativ große Auswahl an Gehäusen für Mini-ITX, nicht aber für Mini-DTX. Wer ein Mini-DTX-Mainboard verbauen möchte, muss in Sachen Gehäusewahl oft auf µATX, den nächst größeren Standard mit Abmessungen von 245 mm x 245 mm, ausweichen.