Call of Juarez 2 im Test: Dieser Western-Shooter macht Spaß

 4/4
Sasan Abdi
45 Kommentare

Fazit

Mit Superlativen sollte man eigentlich sparsam umgehen, doch gibt es Momente, in denen die Verwendung durchaus angebracht erscheint. Die abschließende Bewertung in diesem Test ist ein solcher Moment, weswegen hier die Behauptung aufgestellt werden soll, dass auch „Call of Juarez 2“ aktuell das beste Spiel mit einem Western-Szenario darstellt. Allerdings muss mit Blick auf das Vorwort einschränkend hinzugefügt werden, dass das besagte Segment nicht gerade viel Konkurrenz aufweist und der wirklich große Fisch – Red Dead Redemption – erst noch ansteht.

Für den Moment konnte „Call of Juarez 2“ aber über weite Strecken ohne größere Abstriche überzeugen. Die Basis hierfür bildet eine in sich stimmige, gut in Szene gesetzte Handlung, die vor allem von stilsicher präsentierten Charakteren lebt und dadurch die nicht unbedingt innovativen Zutaten, aus denen der Plot zubereitet wird, vergessen macht. Auch das Missionsdesign weiß unter bestimmten Voraussetzungen mit einiger Abwechslung weitgehend zu überzeugen und zwar dann, wenn man sich mit Schlauchleveln anfreunden und über die unglücklich gestalteten zwei „Open World“-Abschnitte hinwegsehen kann. Letztere kann man zwar ohne Weiteres ignorieren – dies bedeutet aber auch, dass dann spätestens nach sechs Stunden Spielzeit der Abspann über den Monitor flimmert, was heutzutage zwar leider nicht ungewöhnlich, aber trotzdem kritikwürdig ist.

Call of Juarez 2 im Test

Auch aus einem technischen Blickwinkel betrachtet liefert Techland einen Titel ab, der sich auf der Höhe der Zeit bewegt, einen geringen Bug-Anteil aufweist und dabei auch noch systemverträglich läuft, was dieser Tage zusammengenommen traurigerweise längst nicht dem gängigen Standard entspricht. Einzig der Multiplayer-Part gibt Anlass zu uneingeschränkter Kritik: Hier wird großes Potential aufgrund von vermeidbaren Fehlern verschwendet, weswegen man nur auf einen zeitnahen, klärenden Patch hoffen kann.

Insofern fällt die abschließende Empfehlung recht einfach aus: Während Freunde des Settings und des ersten Teils ohne Bedenken zugreifen können, sollten andere potentielle Käufer den Preis von rund 40 Euro gegen die kurze Spielzeit und den (noch) anfälligen Mehrspieler-Modus individuell abwägen.

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