DDR3-SDRAM: Mühsam zum Mainstream

Volker Rißka
60 Kommentare

Von Intel wird der neue Arbeitsspeicher seit geraumer Zeit bereits eingesetzt, AMD setzt seit diesem Jahr darauf, erwartet den Durchbruch aber erst im kommenden Jahr: die Rede ist von DDR3-SDRAM. Wie mühsam die Entwicklung zum Mainstream voran geht, zeigt sich auch in diesem Jahr wieder. Doch jetzt dürfte es wirklich langsam werden.

Die dazu interessanten Preise und Zahlen kommen erneut von der Speicherbörse DRAMeXchange aus Asien. Dort ist Arbeitsspeicher in der Variante DDR3 erstmals auch offiziell günstiger als DDR2, eine Entwicklung, die im Handel bereits seit dem Sommer zu beobachten ist. Schuld daran sind in erster Linie die Speicherhersteller, welche die Produktion für DDR3-Chips massiv hochfahren. Von Elpida liegen DigiTimes Zahlen vor, die besagen, dass man seit September 75.000 Wafer mit DDR3-Speicherchips pro Monat produzieren will. Zuvor lag die Zahl noch bei 20.000 bis 30.000 Wafer pro Monat. Auch bei Samsung soll die Produktion an den besagten neuen Speicherchips seit dem September massiv hochgefahren worden sein, konkrete Zahlen liegen dort aber nicht vor.

Gegenüber Ende September haben die Speicherchips beider Parteien im Preis an der Börse nochmals zugelegt. Vor 14 Tagen waren dort Preise von knapp 2 US-Dollar pro Gigabit-Chip zu zahlen, heute sind wir bei etwa 2,30 US-Dollar. Wie große der Unterschied dies Jahr in dem Bereich doch war, zeigt der Blick zurück. Nachdem Ende 2008/Anfang 2009 mit 60 Cent pro Speicherchip der historische Tiefpunkt erreicht war, stiegen die Preise Anfang Juni für die beiden Speicherarten mit einem Verhältnis von 1,50 (DDR3) zu 1,10 US-Dollar (DDR2) bereits leicht an, lagen aber weit entfernt vom heutigen Niveau. Mit genau 2,26 US-Dollar (DDR3) zu 2,34 US-Dollar (DDR2) ist offiziell der Wendepunkt erreicht – DDR3-Speicher ist günstiger. Im Handel hierzulande zeigt diese Entwicklung binnen weniger Tage aber noch keine Wirkung. Mit etwa 15 Euro pro Gigabyte DDR3-1333-Speicher muss man aktuell rechnen, wenn man die Anschaffung ordentlichen Speichers für ein AMD- oder Intel-System in Größe von 4 GByte plant. Für 4 GByte DDR2-1066 mit guten Timings und nicht all zu hohen Spannungen zahlt man ebenfalls mindestens knapp 14 Euro pro Gigabyte. Diese Preise sind seit einigen Wochen nahezu stabil, obwohl insgesamt doch ein leichter Trend zu höheren Preisen zu erkennen ist.

AMDs Vorhersage gegenüber ComputerBase im Rahmen der CES Anfang Januar dieses Jahres scheint sich schlussendlich zu bewahrheiten. Erreichen die großen Mengen neu hergestellter DDR3-Chips den Handel, ist mit einem leichten Fall der Preise und ebenfalls mit einer weiteren Streuung der Produktpalette zu rechnen. Dies alles dürfte natürlich dem geneigten (Neu-)Kunden zu Gute kommen. Für DDR2-Speicher heißt dies allerdings weniger Gutes. Die Angebotsvielfalt dürfte im Laufe der Zeit verknappt werden, steigende Preise sind dann die zumeist logische Folge. Da dies jedoch nicht von heute auf morgen passiert, besteht in diesem Jahr sicher noch kein Grund zu Panikkäufen. Das Jahr 2010 soll und wird es aller Voraussicht für den neuen Speicherstandard richten.