Google stellt Handy „Nexus One“ vor

Benjamin Beckmann
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Die Gerüchteküche hat Recht behalten: Mit dem heutigen Tag hat Google das erste hauseigene Handy, das „Nexus One“, vorgestellt. Neben dem Handy-Betriebssystem Android wird Google damit ab sofort auch Mobilfunkhardware anbieten – produziert wird das Gerät allerdings von HTC.

Mit den Maßen 59,8 mm × 119 mm (Breite x Höhe) und einer Tiefe von 11,5 Millimetern lässt Google ein sehr schmales Smartphone bauen, das den Weg in so gut wie jede Hosentasche finden sollte. Das Gerät, welches 130 Gramm auf die Waage bringt, ist mit einem Aktivmatrix-OLED-Display ausgestattet, das eine Bildschirmdiagonale von 3,7" (9,4 cm) besitzt und 800 × 480 Pixel (WVGA) darstellt. Google gibt den typischen Kontrast mit 100.000:1 an. Die „Multitouch“ genannte Fähigkeit, beispielsweise mit zwei von- oder zueinander bewegten Fingerspitzen herein oder heraus zu zoomen, besitzt das Nexus One überraschenderweise nicht.

Google Nexus One
Google Nexus One

Im Innern verrichtet ein Qualcomm-Prozessor QSD 8250 mit 1 GHz Taktfrequenz („Snapdragon“) sein Werk. Ihm stehen 512 MByte RAM zur Seite. Im Lieferumfang ist auch eine 4 GByte umfassende Micro-SD-Karte enthalten, die den 512 MByte großen internen Flash-Speicher ergänzt. Der Micro-SD-Slot kann mit entsprechenden Speicherkarten mit bis zu 32 GByte Größe bestückt werden.

Der austauschbare Akku mit 1400 mAh Kapazität bietet eine maximale Gesprächsdauer von bis zu 10 Stunden über 2G-Netzwerke (GSM) oder 7 Stunden im 3G-Modus (UMTS). Im Standby verweilt das Nexus One – je nach aktiviertem Mobilfunkstandard – bis zu 250 (3G) oder gar 290 Stunden (2G). Der Aufladevorgang soll per USB ungefähr drei Stunden, per Netzkabel jedoch nur etwa 90 Minuten in Anspruch nehmen.

Darüber hinaus ist im Gerät eine Autofokus-Kamera mit LED-Blitz, zweifachem Digital-Zoom und einer Bildauflösung von 5 Megapixeln verbaut. Der eingebaute AGPS-Empfänger kann außer Navigationssoftware (von Google ab Werk) auch das Hinzufügen von Ortsdaten zu aufgenommenen Fotos unterstützen. Weitere Details zur Ausstattung sind den technischen Spezifikationen des Nexus One zu entnehmen.

Google Nexus One
Google Nexus One

Mit dem Nexus One feiert auch die Version 2.1 von Googles Betriebssystem „Android“ ihre Premiere. Es beinhaltet alle bereits vom Motorola „Droid“ alias „Milestone“ bekannten Neuerungen und soll demnächst unter anderem um eine mobile Version von Google Earth erweitert werden.

Das Nexus One wird es vorerst ausschließlich online in den USA geben. Ohne Vertrag kostet das Handy 530 US-Dollar, mit Vertrag (T-Mobile) soll es auch für 180 US-Dollar zu haben sein. Bekannt ist über die Inklusivleistungen und monatlichen Kosten der Verträge bisher allerdings noch nichts, auf der amerikanischen T-Mobile-Seite wird das Nexus One noch nicht geführt. In Deutschland soll das Handy noch im Frühjahr 2010 auf den Markt kommen.

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Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.
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Themen:
  • Benjamin Beckmann E-Mail
    … hat von Oktober 2009 bis September 2011 Artikel für ComputerBase verfasst.
Quelle: Google

Ergänzungen aus der Community

  • serval 06.01.2010 09:46
    @Multitouch: Genau wie meine Vorredner gesagt haben: technisch kann das Ding selbstverständlich Multitouch, aber aus nicht endgültig bekannten Gründen (höchstwahrscheinlich aber lizenz-/patentrechtlichen Überlegungen) erscheinen nicht-Apple Smartphones in den USA ohne, was eine softwareseitige Beschränkung ist, die a) umgangen werden kann und b) für Europa irrelevant ist

    @Nexus allgemein: Ein weiteres spannendes Android-Phone. Im Grunde aber das gleiche wie ein Milestone, leicht schönerer Bildschirm, noch kurze Zeit aktuellere Software, schnellerer Prozessor, keine Tastatur, bescheidene Akkulaufzeit, besserer Kamera... mit anderen Worten: nichts revolutionär Neues, die Kaufentscheidung bleibt Geschmacksfrage (v.a. echte Tastatur vs. Bildschirmtastatur und rundes Design vs. markantes Design)

    Mein Fazit: Android-Smartphones sind technisch erwachsen und mit deutlichem Vorsprung vor der Konkurrenz. Insbesondere die niedrigen Auflösungen älterer Smartphones (320×480 beim iPhone etwa) oder angegraute Betriebssysteme (WinMobile 6.5) machen heutzutage nur noch Augenkrebs. Schade, daß es fürs WebOS nur wenige hundert Apps gibt, sonst hätte das was werden können...
    Welches Android man dann will ist dem persönlichen Geschmack überlassen, das "Killerphone" gibt es nicht.