LG chocolate BL40: Ein echter Exot in ultra breit

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Sasan Abdi
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BL40 im Überblick

Optik & Verarbeitung

Zwar lässt es sich vortrefflich über das Äußere des BL40 streiten, feststeht aber in jedem Fall, dass das Gerät ein echter Blickfänger ist. Dazu tragen natürlich insbesondere die ungewöhnlichen Maße von 128 x 51 x 11 mm (L x B x H) bei, die dem „newchocolate“ tatsächlich eine gewisse Ähnlichkeit mit einer Schokoladentafel verleihen. Das Ziel, dem Mainstream zu entrinnen, ist den Machern (an dieser Stelle noch ohne weitere Wertung) bei LG also durchaus gelungen.

Wer aufgrund der Maße größere Einschnitte in der Portabilität erwartet, dürfte vom BL40 übrigens positiv überrascht werden: Trotz der Länge bzw. Breite und trotz eines Gewichts von rund 127 Gramm liegt das Gerät erstaunlich gut in der Tasche – die nötige Tiefe vorausgesetzt.

BL40-Rückseite: Gut verarbeitet, aber schmutzanfällig
BL40-Rückseite: Gut verarbeitet, aber schmutzanfällig

Auch an der Verarbeitung gibt es nichts zu meckern. Die Vorderseite wird fast zur Gänze vom vier Zoll großen Display eingenommen, während die Rückseite mit Klavierlack glänzt, was ziemlich gut aussieht, dafür aber auch sehr anfällig für Fingerabdrücke und Staub ist. Alles in allem wirkt das BL40 jedoch sehr gut verarbeitet und gleichermaßen robust wie auch elegant.

Bedienung & Oberfläche

Der im wahrsten Sinne des Wortes größte Trumpf des BL40 ist das kapazitive Multi-Touchdisplay. Mit riesigen 4 Zoll, 16 Millionen Farben und einer Auflösung von 345 x 800 Pixeln unterstreichen die Verantwortlichen den Multimedia-Anspruch des Gerätes. Auch die Darstellungsqualität, die in puncto Helligkeit und Kontrast einem subjektiven Empfinden nach keinerlei Wünsche offen lässt, fällt hervorragend aus. Interessant ist dabei auch das ungewöhnliche, ultra breite Seitenverhältnis von 21:9, das eine Vielzahl positiver Implikationen mit sich bringt: So entfallen lästige Rahmen beim Abspielen von Video-Dateien, während Webseiten beim Surfen in ganzer Breite dargestellt werden. Auch das Spielen und insbesondere das Tippen sind von dieser Perspektive aus eine kleine Wonne. Diese positive Aspekten gelten jedoch nur, wenn man das BL40 quer hält. Im Hochformat bietet das Gerät aufgrund der Seitenverhältnisse einen nur geringen Bedienkomfort, da beispielsweise Webseiten extrem schmal dargestellt werden und das QWERTZ-Layout extrem gequetscht wird.

Eingeschränkt wird dieses große Plus jedoch von einigen Rucklern. Auf den ersten Blick scheint es so, als ob die Verzögerungen in der Bedienung vom Display ausgeht. Da derlei Probleme aber bei der Nutzung der Multi-Tasking-Fähigkeit zunehmen, ist davon auszugehen, dass de facto vor allem der offensichtlich zu schwache ARM-Prozessor bremst, zu dessen genauen Spezifikationen sich LG allerdings bedeckt hält. Unbestätigten Gerüchten zufolge handelt es sich dabei um einen Cortex-Prozessor, der schwächer sein soll als der des iPhone 3GS, was für einen A5 mit 480 MHz sprechen würde. In jedem Fall hat das BL40 in der Bedienung mit einigen Verzögerungen und Rucklern zu kämpfen, was insbesondere deswegen schade ist, weil dies auch Auswirkungen auf die eigentlich ordentliche Präzision hat.

S-Class: Größtenteils gut strukturiert
S-Class: Größtenteils gut strukturiert

Als Betriebssystem kommt LG-typisch beim BL40 das proprietäre „S-Class“ zum Einsatz. Auch in diesem Fall weiß das Benutzer-Interface mit Blick auf die Gestaltung der Oberfläche nicht zuletzt dank des ordentlich darstellenden Displays und einer durchdachten, nochmals leicht überarbeiteten Struktur durchaus zu überzeugen. Dazu kommen neben einem sinnvoll in die Rubriken „Communication“, „Multimedia“, „Utilities“ und „Settings“ unterteilten Übersichtsscreen nach wie vor vier über Würfelseiten visualisierte, frei anpassbare Desktops zum Einsatz, die mit den Kategorien „Shortcuts“, „Multimedia“, „Widgets“ und „Contacts“ übersichtliche Schnellzugriffe auf die wichtigsten Rubriken in der alltäglichen Nutzung bieten. Es gilt jedoch auch weiterhin, dass man das abgeschlossene S-Class nicht ohne Weiteres mit zusätzlichen Applikationen versorgen kann, zumal auch in diesen Tagen kein Service à la App Store existiert.