Intel will Infineons Handychip-Sparte kaufen

Andreas Frischholz
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Intel verfolgt derzeit offenbar die Absicht, die Handychip-Sparte von Infineon zu übernehmen. So will die Financial Times Deutschland aus den Reihen von Infineon erfahren haben, dass Intel großes Interesse zeige und intensive Gespräche zwischen den Konzernen stattfinden.

Bei Infineon steht man einem eventuellen Verkauf durchaus skeptisch gegenüber, trotz des in Aussicht stehenden Milliardenerlöses. Als einer der Gegner wird Konzernchef Peter Bauer genannt, der offenkundig wenig Interesse hat, die gerade erfolgreich sanierte Sparte abzugeben. Hinzu kommt, dass Infineon nach der Konsolidierung der letzten Jahre solide aufgestellt ist und somit ohne Not ein Viertel des Geschäfts veräußern würde. Allerdings wird in Branchenkreisen seit geraumer Zeit angezweifelt, ob die Handychip-Sparte von Infineon groß genug ist, um auf Dauer eigenständig bestehen zu können.

Intel verfolgt seit längerem das Ziel, auf dem Markt für Handychips einzusteigen. Aufgrund dieser Ambitionen ist es unter anderem Mitte 2009 zu einer Kooperation mit Nokia gekommen, im Rahmen derer Datenträger für die mobile Internetnutzung entwickelt werden sollen. Ein Hauptaugenmerk hat Intel nun auf Infineon gerichtet, weil das Münchner Unternehmen zu den Bausteinlieferanten für Apples iPhone und iPad zählt. Diese Chips werden nach dem Handychip-Standard des Chipentwicklers ARM gefertigt, der durch die zunehmende Verbreitung von Smartphones an Bedeutung gewinnt. Zudem beliefert Infineon neben Apple noch weitere namhafte Mobiltelefon-Hersteller wie Nokia, Samsung und RIM.