Günstige Smartphones im Test: Samsung Galaxy 3 gegen Acer beTouch e120

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Sasan Abdi
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Multimedia & Office

Die meisten Smartphones liefern dieser Tage quer durch alle Preiskategorien bestenfalls annehmbare Fotos – die vielerorts prophezeite Zukunft, in der die Geräte konventionelle Kompaktkameras verdrängt haben, dürfte also noch ein wenig auf sich warten lassen. Vor diesem Hintergrund darf man an die Fotoqualität der beiden Testkandidaten auch keine allzu hohen Anforderungen stellen. Folgt man diesem Rat, so erwartet einen sogar eine kleine Überraschung.

Während das beTouch auch nach enthusiastischen Spielereien an den gängigen Einstellungsmöglichkeiten häufig zu dunkle, verwaschene Fotos liefert, glänzt das Galaxy 3 mit vergleichsweise annehmbaren Ergebnissen, die nur ab und an von einem leichten Grünstich getrübt werden. Dies gilt allerdings nicht zuletzt auch aufgrund des in beiden Fällen fehlenden LED-Blitzes nur für gute Ausleuchtungsverhältnisse: Eine wirkliche Alternative zur Digitalkamera findet sich für die meisten Nutzertypen also auch hier nicht.

Videos können in beiden Fällen in VGA-Auflösung aufgenommen werden und natürlich gilt auch hier, dass alle Medientypen dank der einschlägigen Apps jederzeit auf den gängigen Social-Network-Plattformen wie Facebook oder Flickr veröffentlicht werden können.

Bildvergleich: Galaxy 3 vs. beTouch 120

Trotz einer soliden Codec-Unterstützung taugen sowohl das beTouch als auch das Galaxy 3 nur bedingt als mobile Videobegleiter. Der Grund hierfür ist in den nicht gerade großen Displays sowie den mäßigen Auflösungen zu finden. Für den Zwischendurch-Videogenuss sollte es insbesondere beim Galaxy aber allemal reichen. Dem Musikgenuss steht dagegen in beiden Fällen nichts im Wege. Die Visualisierung und Sortierung fällt Android-gewohnt ordentlich aus (Samsung legt noch einen Equalizer obendrauf); die mitgelieferten Kopfhörer dürften durchschnittliche Nutzer in beiden Fällen gefallen, auch wenn die des e120 häufiger aus unseren anscheinend etwas größeren Ohrlöchern fielen. Audiophile Zeitgenossen können dank 3,5-mm-Klinkenstecker in beiden Fällen eigene Peripherie anschließen.

3,5-mm-Klinkenstecker an der Stirnseite des e120
3,5-mm-Klinkenstecker an der Stirnseite des e120

Größten Spaß macht das Surfen auf beiden Geräten nicht. Auch dies ist den mäßigen Auflösungen geschuldet, die ein häufiges Ein- und Auszoomen notwendig machen. Hier hat natürlich das Galaxy 3 dank einer etwas schnelleren Arbeitsgeschwindigkeit sowie Pinch-to-Zoom die Nase vorne. Etwas aufgefangen wird dies durch das Steuerkreuz des e120, mit dem einfach von Link-Fläche zu Link-Fläche gewechselt werden kann. Die Ladezeiten bewegen sich in beiden Fällen in annehmbaren Gefilden; die Mobi-Variante von ComputerBase ist in 12 (Samsung) bzw. 15 Sekunden (Acer) vollständig geladen.

Beim Thema Apps bieten beide Geräte den Vorteil des Zugangs zum umfassenden Angebot auf dem Android Marketplace. Eingeschränkt wird die Vielfalt hier gegebenenfalls nur durch die Auflösung und – beim e120 – durch die Versionsnummer.

Officeseitig bekommt man erwartungsgemäß das gängige Repertoire geboten. So können die einschlägigen Formate von Werk ab gelesen werden. Durch die eben erwähnte Anbindung an den Android Marketplace kann auch hier nach Belieben nachgerüstet werden. Vielschreiber sollten eine etwas längere Einarbeitungszeit für die Tastaturen einplanen, auch wenn in beiden Fällen dank durchschnittlich sensiblen Kippsensoren auch im komfortableren Querformat geschrieben werden kann.

Kommunikation

In puncto „Kommunikation“ bieten die beiden Testkandidaten eine ähnliche Ausstattung. Dazu gehört neben EDGE/GSM und UMTS inklusive HSDPA (max. 3,6 Mbit/s) auch Bluetooth 2.1 (Samsung) bzw. 2.0 (Acer) samt A2DP zur drahtlosen Übertragung von Stereo-Audio-Signalen. Das wohl wichtigste Kriterium zur Unterscheidung findet sich beim WLAN-Standard: Hier unterstützt das Galaxy 3 bereits den modernen Draft-n, während das e120 noch mit 802.11b/g arbeitet.

Laufzeiten

Mäßige Displays/Auflösungen und durchschnittliche Prozessoren haben bei Smartphones den angenehmen Nebeneffekt, dass sie zumeist eine ordentliche Laufzeit bedingen. Dies bestätigt sich auch bei der Betrachtung der beiden Testkandidaten, die zudem auch noch mit 1.500-mAh-Akkus ausgeliefert werden. Hier konnte insbesondere das Galaxy 3 überzeugen, das im WLAN-Browsertest (fünf Sekunden Browser-Aktualisierung bei eingelegter SIM-Karte und einer Display-Helligkeit von 140 cd/m²) deutlich an den bisher gemessenen Konkurrenten von Sony vorbeizieht (siehe Graph unten).

Akkulaufzeit (intensive Nutzung)
  • Browser-Dauertest im WLAN:
    • Samsung Galaxy 3 i5800
      8:42
    • Sony Ericsson Xperia X8
      5:16
    • Sony Ericsson Xperia X10 mini
      4:47
Einheit: Stunden, Minuten

Auch wenn das e120 den besagten Test nicht durchlief, kann nach gut zwei Wochen der dauerhaften Begleitung durch das Acer-Gerät gesagt werden, dass die folgende Aussage für beide Smartphones gilt: Laufzeitentechnisch kriegt man dieser Tage kaum etwas Besseres. Während man dem Galaxy 3 bei moderater Nutzung durchaus bis zu vier Tage ohne Boxenstopp zutrauen kann, kommt das e120 immerhin auf rund drei Tage – sehr gute Werte in Zeiten, in denen viele Konkurrenten spätestens nach 48 Stunden nach einer Ladung verlangen.