Zieht Intel die 22-nm-Plattform vor?

Volker Rißka
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„Sandy Bridge“ als neue Architektur ist für die Desktop- und Notebook-Plattform noch nicht einmal offiziell im Handel, da werden OEM-Fertiger bereits über die Nachfolger informiert. Demnach sollen die 22-nm-Prozessoren bereits im vierten Quartal 2011 in den Handel kommen – wohl auch, weil AMDs Plattform stark werden dürfte.

„Sabine“ ist der Codename für AMDs erwartete, leistungsfähige Lösung für den boomenden Markt der Notebooks. Diese bringt die Fusion-Technologie mit zwei, drei und auch vier Kernen samt integrierter, wahrscheinlich deutlich potenterer Grafik als sie Intels Pendant bietet, in den mobilen Markt. Da der Start der „Sabine“-Plattform aktuell im dritten und vierten Quartal 2011 vermutet wird, wurden OEM-Hersteller angeblich von Intel unterrichtet, sich für einen Gegenschlag mit „Ivy Bridge“ im vierten Quartal des kommenden Jahres vorzubereiten, berichtet die in der Regel sehr gut informierte japanische Seite PC Watch. Dies könnte möglich sein, denn Intel hat den Grundstein der gesamten Aktion, die beginnende Massenfertigung von 22-nm-CPUs im zweiten Halbjahr des kommenden Jahres, bereits offiziell verkündet.

„Chief River“ soll als Plattform auf Basis des „Ivy Bridge“ zusammen mit dem Chipsatz „Panther Point“ im vierten Quartal 2011 das zum Jahreswechsel 2010/2011 erwartete Gespann "Huron River" mit den auf „Sandy Bridge“ und dem „Cougar Point“-Chipsatz ablösen. „Chief River“ wird wohl als erste Lösung von Intel auch direkt USB 3.0 nativ anbieten – damit soll auch die höchste Ausbaustufe von AMDs „Sabine“ auf Basis des „Llano“-APUs aufwarten. „Ivy Bridge“ selbst soll als Kernelement dank 22-nm-Fertigung bei hoher Performance und geringer Leistungsaufnahme nochmals effizienter zu Werke gehen als seine Vorgänger, darüber hinaus soll der integrierte Grafikteil deutlich stärker werden und erstmals auch DirectX 11 ansprechen können.

Im Zuge der Briefings für die übernächste Generation sind ebenfalls erste Bezeichnungen für den Nachfolger des Nachfolgers des Nachfolgers der aktuellen „Calpella“-Notebooks bekannt geworden. Mit den „Haswell“-Prozessoren, dem nächsten „Tock“ in Intels globaler Roadmap – also einer neuen Architektur auf der bis dahin schon ein Jahr verfügbaren 22-nm-Fertigung – soll die Plattform „Lewis River“ für Notebooks vorgestellt werden, die auf den Chipsatz „Lynx Point“ vertraut. Diese Geschichten liegen aber mindestens noch zwei Jahre in der Zukunft, so dass es viel Raum für großflächige Änderungen gibt.