Micron: C400 mit 25-nm-NAND hält so lange wie C300

Parwez Farsan
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OCZs halboffizielle und eher intransparente Einführung von Solid State Drives mit 25-nm-NAND von Micron scheint aufgrund der vielen negativen Kundenreaktionen auch andere SSD-Hersteller zu beunruhigen. Corsair legte die 25-nm-Produktstrategie offen und auch Micron äußerte sich zur C400 bzw. m4, die ebenfalls 25-nm-NAND nutzt.

So lässt Justin Sykes, Microns Marketingdirektor für Solid State Drives, in einem aktuellen Blogeintrag kein gutes Haar am Vorgehen von OCZ, wenngleich er den Konkurrenten nicht namentlich nennt. Für Micron ist OCZs PR-Panne nicht nur aufgrund der negativen Presse für 25-nm-NAND im Allgemeinen problematisch, sondern auch weil die Speicherchips von Micron stammen, wenngleich sie bislang nur von OCZ in fertigen Produkten verkauft werden.

Sykes ist daher auch bemüht zu betonen, dass das Problem nicht der Speicher an sich sei, sondern OCZs technologische Umsetzung beim Wechsel von 34 auf 25 nm, die zu einer geringeren Kapazität und einer niedrigeren Leistung führte. Dies sei per se nicht einmal verwerflich, der Kunde müsse aber wissen, was er für sein Geld bekommt.

Sodann kommt er auf die eigenen Produkte zu sprechen, namentlich das derzeit noch aktuelle Modell C300 und die für Mitte März erwartete C400 / Crucial m4, von denen letztere mit 25-nm-NAND arbeitet. Der Kunde könnte bei beiden Laufwerken die beworbene Speicherkapazität – 64, 128, 256 und 512 GB (bei der C400) – komplett nutzen und auch die Leistung sei bei der neuen C400 spürbar höher.

Leistungsvergleich RealSSD C300 und C400 / Crucial m4
Leistung C300 C400/m4
PCMark Vantage 45K 70K
seq. Lesen (max.) 355 MB/s 415 MB/s
seq. Schreiben (max.) 215 MB/s 260 MB/s

Auch hinsichtlich der Lebensdauer seien beim neuen Modell keine Einbußen gegenüber der aktuellen Generation zu befürchten. Zwar sei es richtig, dass neue NAND-Designs weniger P/E-Zyklen als die vorherige Generation bieten, dies müsse sich mit einer guten NAND-Verwaltung durch Firmware und Controller jedoch nicht 1:1 in der Lebensdauer widerspiegeln. So spezifiziert Micron die 128, 256 und 512 GB großen Versionen von sowohl C300 als auch C400 gemäß JEDEC mit einer Lebensdauer von 72 Terabyte (Total Bytes Written / TBW). Über einen Zeitraum von fünf Jahren entspricht dies einem täglichen Schreibvolumen von 40 Gigabyte, was ein Vielfaches dessen ist, was ein normaler Nutzer erreicht. Beim 64-GB-Modell beträgt das TBW-Rating 36 TB, die 20 GB pro Tag sind aber noch immer deutlich mehr als das Schreibaufkommen eines durchschnittlichen Desktop-Nutzers.

Sehr vielversprechende Daten zur Leistung der verschiedenen Varianten der m4 hat Crucial bereits auf der CES Anfang Januar veröffentlicht. Wie die Leistung des fertigen Produktes aussieht, werden wir ab Mitte März erfahren, wenn das Laufwerk auf den Markt kommt.

Leistungsdaten Crucial m4/Micron C400
Kapazität 512 GB 256 GB 128GB 64GB
SATA-Standard 6 Gbit/s 3 Gbit/s 6 Gbit/s 3 Gbit/s 6 Gbit/s 3 Gbit/s 6 Gbit/s 3 Gbit/s
seq. Lesen (MB/s) 415 265 415 265 415 265 415 265
seq. Schreiben (MB/s) 260 240 260 240 175 175 95 95
Random Read (IOPS) 40K 40K 40K 40K 40K 40K 40K 40K
Random Write (IOPS) 50K 45K 50K 45K 35K 35K 20K 20K
Lese-Latenz (µs) 55 65 55 65 55 65 55 65
Schreib-Latenz (µs) 55 65 55 65 55 65 55 65
PCMark Vantage (HDD) 70K 40K 70K 40K 70K 40K 60K 40K