Thalia zeigt zweite Generation des Oyo-Readers

Patrick Bellmer
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Ein Jahr nach der Präsentation der ersten Oyo-Generation hat der größte deutsche Buchhändler Thalia auf der Frankfurter Buchmesse den Oyo II vorgestellt. Anders als die kürzlich vorgestellten vorgestellten Modelle Liro Color und eBook Reader 3 setzt man aber nach wie vor auf ein eInk-Display.

In erster Linie profitiert der Nutzer dadurch von einer wesentlich längeren Laufzeit sowie dem angenehmeren Lesen. Rein äußerlich unterscheidet sich die zweite Generation nicht von der ersten. Das Gehäuse besteht aus cremefarbenem Kunststoff, der leicht angeraut ist und so rutschsicher in der Hand liegt. Während die Verarbeitung einen durchaus befriedigenden Eindruck hinterlässt, ist die Haptik eher weniger überzeugend.

Im Vergleich zum Oyo I hat man an der Technik nur wenig verändert. Das Display löst nach wie vor bei einer Diagonalen von sechs Zoll mit 800 × 600 Pixeln auf und kann 16 Graustufen darstellen. Der Kontrast wurde auf 11:1 verbessert, was nach eigenen Angaben auf dem „Niveau der Konkurrenz“ liegen soll. Ebenfalls überarbeitet wurde der verbaute Prozessor, der nun mit 532 Megahertz arbeiten soll, was in kürzeren Reaktionszeiten resultiert.

Hands-on: Thalia Oyo II

Da es anders als beim ersten Oyo nun keine Version mit Mobilfunkmodul mehr geben wird, konnte der verbaute Akku vergrößert werden. Dieser leistet nun 2.200 mAh statt wie bislang 1.200 mAh. Angaben zur Laufzeit wollte man aber nicht machen, begründet wurde dies mit der noch nicht optimierten Software. Ebenfalls größer fällt auch der integrierte Speicher aus, dieser wurde auf vier Gigabyte verdoppelt. Nach wie vor kann er aber mittels microSD-Karte ausgebaut werden. Befüllt wird der Reader entweder per USB, Speicherkarte oder WLAN. Hierüber kann direkt im entsprechenden Online-Shop eingekauft werden. Zum Verkaufsstart soll das Thalia-eigene Angebot 300.000 Titel umfassen, davon ein Drittel in deutscher Sprache.

In einem kurzen ersten Test konnte der Oyo II aber nur wenig überzeugen, dies soll aber in erster Linie an der bereits erwähnten nicht finalen Software liegen. So neigt das Display zu starkem Ghosting, der Touchscreen reagiert zudem teilweise sehr träge auf Eingaben. Dafür überzeugte die Darstellung von Texten, die unter anderem in der Größe den eigenen Wünschen angepasst werden können. Generell gibt es in puncto Anpassungsmöglichkeiten keine gravierenden Unterschiede zur Konkurrenz.

Der integrierte Shop wirkt übersichtlich und kann nach diversen Vorgaben durchsucht werden. Einmal gekaufte Titel können problemlos mehrfach heruntergeladen werden, geschützte Werke sind einzig an den Account, nicht aber an das Gerät gebunden. Dies wird insbesondere im Zusammenspiel mit der neuen Oyo-Android-App interessant. Auf diesem Wege können erworbene Titel auf beiden Plattformen genutzt werden. Dargestellt werden können die gängigen Formate, darunter ePUB und PDF.

Der Verkauf des 260 Gramm schweren Oyo II soll im November in den eigenen Filialen sowie im Online-Shop starten, der Preis beträgt 119 Euro.