Noctua erweitert Lüfter-Portfolio um PWM-Varianten

Parwez Farsan
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Der österreichische Hersteller Noctua hat das Produktportfolio um PWM-Varianten der Lüfter-Modelle NF-P12 (120 mm), NF-B9 (92 mm) und NF-R8 (80 mm) erweitert. Die neuen PWM-Versionen der Lüfter basieren auf den bekannte Designs mit SSO-Lager und sind mit Noctuas PWM-Steuerungschip NE-FD1 ausgestattet.

Dieser ist für die vollautomatische Regelung des Lüfters zuständig und soll die Leistungsaufnahme minimieren. Die Vorteile des eigenen Steuerungschips erklärt Noctua wie folgt: Die meisten konventionellen Steuerungs-ICs für PWM-Lüfter geben Rechtecksignale aus, die abrupte Drehimpulse erzeugen. Diese Impulse können minimale Verformungen der gesamten Lüfterstruktur bewirken, die zu einem hörbaren Klickgeräusch führen, das sich bei gängigen PWM-Lüftern insbesondere bei niedrigen Geschwindigkeiten wahrnehmen lässt. Der NE-FD1 PWM IC soll dieses Problem dank Noctuas „Smooth-Commutation-Drive“-Technologie (SCD) vermeiden, indem durch eine Abflachung der Signalflanken sanftere, weniger abrupte Drehimpulse erzeugt werden. Dadurch sollen PWM-Schaltgeräusche effektiv unterdrückt werden und der Lüfter insbesondere bei niedrigen Geschwindigkeiten noch ruhiger laufen.

Noctua NF-P12 PWM, NF-B9 PWM und NF-R8 PWM

Auch in puncto Leistungsaufnahme verspricht Noctua durch den Steuerungschip deutliche Vorteile gegenüber den Standardversionen der Lüfter. Der NF-R8 PWM, NF-B9 PWM und NF-P12 PWM sollen rund 25 bis 40 Prozent weniger Leistung aufnehmen als die Standardversionen ohne PWM. Alle drei Lüfter werden mit Low-Noise Adaptern (L. N. A.), 30 Zentimeter Kabelverlängerungen und einem 4-Pin Y-Kabel ausgeliefert, mit dem ein zweiter PWM-Lüfter am gleichen Anschluss mitgeregelt werden kann. Die neuen Lüfter sind ab sofort empfohlenen Verkaufspreisen von 19,90 Euro (NF-P12 PWM), 17,90 Euro (NF-B9 PWM) und 14,90 (NF-R8 PWM) verfügbar. In unserem Preisvergleich findet sich bislang allerdings nur der NF-P12 PWM zu Preisen ab 17,79 Euro. Ebenfalls mit dem neuen Steuerungschip ausgestattet sind der NF-F12 PWM sowie die Lüfter der Sonderedition des CPU-Kühlers NH-D14.

Technische Daten
Modell NF-P12 PWM NF-B9 PWM NF-R8 PWM
Format 120 × 120 × 25 mm 92 × 92 × 25 mm 80 × 80 × 25 mm
Umdr.geschw. 1.300 U/min 1.600 U/min 1.800 U/min
Umdr.geschw. mit L. N. A. 900 U/min 1.300 U/min 1.300 U/min
min. Umdr.geschw. (PWM) 300 U/min 300 U/min 300 U/min
Volumenstrom 92,3 m³/h 64.3 m³/h 53,3 m³/h
Volumenstrom mit L. N. A. 63,4 m³/h 52,6 m³/h 39,4 m³/h
Geräuschentwicklung 19,8 dB(A) 17,6 dB(A) 17,1 dB(A)
Geräuschentwicklung mit L. N. A. 12,6 dB(A) 13,1 dB(A) 10,2 dB(A)
Statischer Druck mit L. N. A. 1,68 mm H2O 1,61 mm H2O 1,41 mm H2O
Max. Leistungsaufnahme 0,6 Watt 0,96 Watt 0,72 Watt
Max. Stromstärke 0,05 Ampere 0,08 Ampere 0,06 Ampere
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Themen:
  • Parwez Farsan E-Mail X
    … hat sich auf ComputerBase den Massenspeichern wie SSDs und HDDs verschrieben.
Quelle: Pressemitteilung

Ergänzungen aus der Community

  • davidzo 05.12.2011 16:36

    Und warum tut's nicht einfach ein Kondensator am Eingang des PWM-Signals... "a97584, post: 11117777
    kondensatoren werden ja derzeit schon verbaut, für die geringe energie die zwischen zwei pwmsignalen geuffert werden kann reicht ein smd kondensator.

    allerdings reicht ein kondensator nie aus um eine Spannung völlig zu stabilisieren, es bleibt immer eine restwelligkeit.

    Ein extra Steuerchip mag jetzt irgendwie ein bisschen übertrieben wirken, wenn man zur Glättung auch einfach nen Kondensator hätte verwenden können... "hill01, post: 11118097
    tut man doch bereits in normalen Lüftern. Bleibt aber eben Restwelligkeit, die man nur mit einem Spannungsregler wegbekommt.

    http://www.fremo-hemsbach.de/tech/Gl_Dioden_b4.png

    Höchstwahrscheinlich handel es sich beim marketingträchtig nactua gebrandetem-chip um einen simplen low-drop Längsregler.

    Das Klicken kommt nicht direkt vom PWM-Signal. Seit wann kann man elektrische Signale hören? ;-)
    "someoneatsome, post: 11118159
    lol, noch nie von Radio gehört?
    Alle Signale kann man hören und nahezu alle mechanisch elektrischen wandler (z.b. e-motoren) Lassen sich als Lautsprecher missbrauchen. Schließ mal einen Lüfter an den Ausgang deiner stereoanlage an - du wirst sehen, es funktioniert.


    Das als "Klicken" beschriebene Geräusch entsteht in dem Moment, in dem der Rotor durch die Rechteckspannung angeschoben wird, weil dabei eine Beschleunigung entsteht, deren Trägheitsmomente sich auf die gesamte Lüfterkonstruktion übertragen und dabei Geräusche enstehen.
    Moderne elektronische kommutierer verwenden nicht nur winzige glättungskondensatoren
    Sobald die Rechteckspannung wieder auf 0 fällt, entspannt sich die Konstruktion wieder und ein erneutes Geräusch entsteht. Und das Ganze wieder von vorne.
    Unsinn, wir reden doch hier von einem Problem das speziell bei pwm-gesteuerten Lüftern auftritt.
    Deine Erklärung ist außerdem Fehlerhaft, denn die spannung fällt nicht "wieder auf Null", sie invertiert, d.h. fällt ins negative und beschleunigt den magnetrotor weiterhin, durch polabstoßung.
    Moderne elektronische kommutierer für bürstenlose Lüftermotoren verwenden außerdem mikroPWM um ein möglichst Sinus-ähnlichen Spannungsverlauf hin zu bekommen. Diese Frequenzen liegen dadurch außerhalb des hörbaren Bereichs. Das, was da an Perfektion der kurve fehlt wird außerdem durch induktion während des drehimpulses weitesgehend wieder ausgeglichen.

    Wir reden hier nicht von Problemen mit drehzahlstellern in brushless motoren überhaupt, sondern von einem mit PWM modulation zusammenhängendem Problem.

    Sowohl die drehzahlsteller im motor, als auch die spannungsregelung durch pulsweitenmodulation laufen by design eigentlich mit so hohen frequenzen dass sie nicht mehr hörbar sind.

    Meine Vermutung ist also eher dass es sich beim erzeugten Störgeräusch um eine Überlagerung beider Wellen handelt mit dem Resultat einer tieferen, hörbaren Frequenz.
    Bei einer besonderes niedrig modulierten Spannung ist die ausgeschaltete periode besonders lang, d.h. von der ursprünglich hoch angesiedelten pwm-frequenz eben nicht mehr viel übrig.

    Der naheliegendste Ansatzpunkt wäre imo zwar die Kommutatorenlogik, d.h. die gesamte Ansteuerungsplatine vom Lüfter auf das Mainboard zu verlegen und von da aus die drei phasen zum Lüfter zu leiten, das passt aber schlecht in die bisherige Infrastruktur.

    tatsächlich bezieht der PWMlüfter ja lediglich eine Referenzspannung über den pwm-anschluss und besorgt dann die Spannungs- und frequenzeinstellung selber. Hier kann man also durch einen besseren drehzahlsteller und bessere eingangs-spannungsglättung wirklich direkt im Lüfter tunen.

    Schön einfach wäre es aber auch, wenn die mainboardhersteller die spannung des referenzsignals verbessern indem sie die pwm-frequenz weiter erhöhen und die Glättung verbessern.
    Ich sehe hier mal wieder einen klassisches Europa-Asiatisches Missverständnis. Jahrelang konnten die Asiaten nicht verstehen wieso man hierzulande Computer möchte die akkustisch möglichst gar nicht auffallen oder kleine chipsatzlüfter nicht als sexy wahrgenommen werden. Die meisten Mainboardhersteller gehen derzeit davon aus, dass man Lüfter eher nahe an ihrer nominalstellung von 12V benutzt und kommen gar nicht auf die Idee die pwm-spannung für den unteren Spannungsbereich zu optimieren.

    Noctua hat hier also mit einem aus elektronischer Sicht banalen und konservativ ausgeführten Schachzug doch mal wieder mit einem dieser Ingenieurs Missverständnisse aufgeräumt.
    Auch wenn wirklich innovative Lösungen wie der drehzahlregelung durch micro pwm direkt auf dem mainboard damit ausbleiben und wir weiterhin bei einer zwei stufen regelung (pwm spannungs regelung + pwm inverter kommutierung) bleiben, ist das ein Schritt in die die richtige Richtung.