Nokia investiert in Pelican Imaging

Michael Schäfer
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Nachdem der finnische Hersteller bereits 2012 Scalado, welches Bildverarbeitungsalgorithmen für Smartphones entwickelt, übernommen hatte, investiert Nokia nun eine unbekannte Summe in das Unternehmen Pelican Imaging. Damit mehren sich Gerüchte bezüglich neuer Kameramodule in Nokia-Produkten.

Bereits 2011 stellte Pelican Imaging eine neuartige Kamera vor, deren Besonderheit der Zusammenschluss von mehreren Kameraobjektiven war, welche wie Insektenaugen angeordnet waren. Durch diese Anordnung war es auch kleinen Kameramodulen möglich, durch den Versatz der einzelnen Objektiven Messungen bezüglich der Entfernung des zu fotografierenden Motives vorzunehmen. Diese Technik bietet den Vorteil, dass sich bei der Nachbearbeitung unter anderem auch die Fokussierung ändern lässt. Dieses Prinzip ist dem der Lytro-Lichtfeldkamera nicht unähnlich, im Gegensatz wird hier ein Gitter aus Mikrolinsen vor den Bildsensor gelegt.

Nokias Investmentfirma Nokia Growth Partners begründet die Investition damit, dass ihrer Meinung nach Array-Kameras unmittelbar vor der Marktreife stehen und Pelican die Software für diese Technik entwickle und diese somit auch beherrschen würde.

Wie viel Geld Nokia in das Unternehmen investiert hat, ist weiterhin unbekannt. Die Summe dürfte aber nicht gering gewesen sein, da Nokia offensichtlich die Möglichkeiten zur Bildaufnahme in ihren Produkten ausbauen möchte. Dies geht nicht zuletzt auf die Vorstellung des PureView 808 zurück, welches als erstes Smartphone einen Bildsensor mit 41 Megapixeln besaß. Die Technik dahinter berechnete aus den Bildinformationen von sieben einzelnen Bildpunkten einen Bildpunkt des späteren Bildes. Dieses Verfahren brachte extrem scharfe Bilder hervor, welche selbst mit lediglich acht Megapixeln ohne Schärfeverlust vergrößert werden konnten. Zudem wurde letzten Monat bekannt, dass Nokia diese Technik auch in nächster Zukunft in ihren Lumia-Modellen verwenden wird.