Corsair Vengeance K70 im Test: Die hübschere Schwester der K60

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Max Doll
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Fazit

Ist die K70 die bessere K60? Diese Frage muss mit einem eindeutigen „Ja“ beantwortet werden. Die neue Version entpuppt sich als die bessere Tastatur. Rubberdome-Schalter sitzen nunmehr nur noch unter den Medientasten und die Handballenauflage mit angenehmer Oberflächenbeschichtung eignet sich nicht mehr nur zum Spielen sondern, wie die gesamte Tastatur, nun auch zum Arbeiten. Die größten Kritikpunkte des alten Modells sind demnach beseitigt.

Mit der individuellen Anleuchtung der Tasten, dem ungewöhnlichen, wertigen Gehäusedesign nebst einfacher Reinigung, der angenehmen Handballenauflage sowie dem Scrollrad für die Regelung der Lautstärke bietet die K70 zudem klare Pluspunkte. Das akustisch tiefere Betriebsgeräusch gefällt durch die subjektiv geringere Lautstärke ebenfalls. Zum Musterbild der Perfektion reicht es dennoch nicht, denn speziell die neu hinzugekommene Beleuchtung hätte besser ausgeführt werden müssen – nicht nur der Vorgänger, sondern gerade die mittlerweile zahlreiche Konkurrenz stellt die Messlatte. Die Beleuchtung leidet sowohl unter der ungünstig platzierten Beschriftung der Tastenkappen – hier sind andere Hersteller teils einen Schritt weiter – als auch unter der ungenügenden, nur sehr schwach vorhandenen Anstrahlung der Rubberdome-Elemente im Bereich der Medientasten.

Der nun etwas höher platzierte, besser erreichbare USB-Hub an der Rückseite des Chassis gewinnt an Erreichbarkeit, wird auf der Oberseite aber nicht markiert. Auch hier sind vereinzelt bereits Produkte erhältlich, die sich dieses Themas annehmen; was auch für die Medientasten gilt. Dieser Punkt wird vereinzelt ebenfalls und teils wirklich vollmechanisch gelöst. Alle genannten Eigenschaften in einer Tastatur vereint finden sich derzeit allerdings nirgends; den Matchball vergibt Corsair damit ebenso wenig wie die Mitbewerber.

Ist die K70 am Ende eine Kaufempfehlung? Die Tastatur leistet sich abseits der Erreichbarkeit der Medientasten und deren Rubberdome-Ausleuchtung zwar keine großen Fehltritte, verspielt aber die Chance auf eine wirklich universale Kaufempfehlung in der Detailbetrachtung. Schließlich ist der auf derzeit rund 120 Euro gekletterte Preis im oberen Segment für lineare MX-Schalter angesiedelt, während der Markt mittlerweile reichhaltige Alternativen bietet – die genannten Nachteile erhalten daher ein stärkeres Gewicht.

Zwar ist die K70 zweifelsohne ein gutes Produkt und nicht mehr nur auf eine spezielle Zielgruppe zugeschnitten, die jeweilige Kaufentscheidung hängt aber in hohem Maße von der individuellen Relevanz der nur durchschnittlich gelösten Punkte ab. Dies gilt umso mehr, da Konkurrenzangebote wie die CM Storm Trigger für derzeit 80 Euro keine freie Beleuchtung, dafür aber Makro-Tasten mit sich bringen – gleiches gilt für Logitechs G710+, welche – abzüglich der freien Beleuchtung – mit identischem Featureset, Makro-Tasten und gut erreichbaren Medientasten ebenfalls als Alternative anbietet.

Müssen es die MX „Red“ sein, schrumpft die Auswahl. Hier bietet sich der Blick auf die Qpad MK-85 an, welche zwar auf separate Medientasten und die individualisierbare Beleuchtung verzichten muss, dafür aber für etwas weniger Geld über Makro-Funktionen verfügt. Auf dieses Segment beschränkt, gehört die K70 zweifelsohne zu den besten verfügbaren Modellen, insgesamt aber bleibt sie ein „nur“ gutes Produkt.

Corsair Vengeance K70
Corsair Vengeance K70
Produktgruppe Tastaturen, 15.07.2013
  • Gehäuse
    +
  • Tasten & Beschriftung
    +
  • Layout
    +
  • Ausstattung & Extras
    +
  • Software
    n/a
  • Verwindungssteifes Gehäuse
  • Mechanische Schalter
  • Handballenauflage mit angenehmer Haptik
  • Einfach zu reinigen
  • Individuelle Beleuchtung
  • Beleuchtung der Media-Tasten unzureichend
  • Ausleuchtung der Tastenkappen
  • Erreichbarkeit der Medien-Tasten

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