Nokia: Großes Comeback mit neuem Fokus für 2016 geplant

Sasan Abdi
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Nokia: Großes Comeback mit neuem Fokus für 2016 geplant
Bild: Kārlis Dambrāns | CC BY 2.0

Mit Nokia verlor zuletzt einer der größten Handy- und Smartphone-Hersteller seine Eigenständigkeit. Laut Medienberichten ist die Geschichte des finnischen Herstellers damit aber nicht abgeschlossen: Bereits im kommenden Jahr soll die Marke wieder aufleben.

Vorbereitet wird das Comeback nach Informationen von re/code von der Patentsparte Nokia Technologies. Der Bereich verwaltet den Patentschatz des Konzerns und blieb nach der Übernahme des Smartphone-Geschäfts durch Microsoft unabhängig.

Zwar verfügt Nokia Technologies über etwa 10.000 Patente aus guten alten Zeiten, die zukünftig an andere Unternehmen lizenziert werden können. Seit der faktischen Aufspaltung des Mutterkonzerns hat sich aber nicht mehr allzu viel getan: Außer einem Launcher und einem Android-Design brachte die Sparte in der jüngeren Vergangenheit keine nennenswerten Entwicklungen an die Öffentlichkeit.

Geht es nach Insidern, ist die geringe Aktivität aber nur Fassade. Bereits im kommenden Jahr will Nokia wieder angreifen. Dann nämlich wandern die Namensrechte, die derzeit nach dem Verkauf des Smartphone-Geschäfts noch bei Microsoft liegen, wieder zurück nach Finnland. Und auch das zu großen Teilen eingefrorene Lizenzgeschäft darf dann wieder ohne Einschränkungen betrieben werden.

Ein neues Nokia

Was dann an den Start gehen wird, soll ein neues Nokia sein. „Sie haben viele spannende Dinge in der Entwicklung“, zitiert re/code einen ehemaligen Top-Manager. So ist zwar auch denkbar, dass Nokia wieder Hardware – also etwa Smartphones oder auch Tablets – anbieten wird. Der Schwerpunkt aber wird auf der Lizenzierung von Patenten und insbesondere von neuen Designs unter dem Namen Nokia liegen.

Im Kern würde das neue Nokia also dem Ansatz folgen, den Google mit Android geht. Statt sich selbst dem brutalen Kampf der Hardware-Hersteller auszusetzen, sollen diese Software-, Design- und UI-Lösungen bei den Finnen kaufen, die dafür unabhängig vom Markterfolg der Geräte für die Lizenzierung bezahlt werden.

Die großen und etablierten Hersteller wird Nokia dafür wohl eher nicht gewinnen. Aufstrebende, insbesondere asiatische Produzenten könnten sich aber durchaus für den Namen „Nokia“ und für auf die westlichen Märkte spezialisierte, fertige Lösungen interessieren.

Mut machen den Verantwortlichen die jüngsten Entwicklungen: Das besagte Android-Design für das N1-Tablet soll sich in China einiger Interessenten erfreuen.