Quartalszahlen: Lenovo mit Gewinnrückgang und Stellenabbau

Norman Wittkopf
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Quartalszahlen: Lenovo mit Gewinnrückgang und Stellenabbau
Bild: Lenovo

Lenovo hat seine Geschäftszahlen für das erste Quartal seines Fiskaljahres bekannt gegeben (PDF), das am 30. Juni endete. Unterm Strich steht ein im Vorjahresvergleich um drei Prozent auf 10,7 Milliarden US-Dollar gewachsener Umsatz bei einem gleichzeitig um rund die Hälfte auf 105 Millionen US-Dollar geschrumpften Nettogewinn.

Schuld soll unter anderem der rückläufige PC-Markt sein: Die PC-Sparte, zu der auch Windows-Tablets zählen, brachte 7,3 Milliarden US-Dollar und einen operativen Gewinn von 368 Millionen US-Dollar ein – gegenüber dem Vorjahr acht Prozent weniger. Die Verkaufszahlen sanken um 7,1 Prozent auf 13,5 Millionen Einheiten. Laut Zahlen von IDC konnte der Konzern allerdings seine Marktführerschaft mit 20,6 Prozent Marktanteil auf ein Rekordhoch bringen. In drei Jahren will der Konzern laut dem aktuellen Geschäftsbericht auf 30 Prozent Marktanteil kommen.

Bei den Smartphone-Verkäufen spürte das Unternehmen laut eigenen Angaben starken Wettbewerb, weswegen es hier nur einen Zuwachs von 2,3 Prozent auf 16,2 Millionen ausgelieferte Einheiten gab, was beim Marktanteil zu einem Rückgang um 0,5 auf 4,7 Prozent führt. Der Anteil des Tochterunternehmens Motorola machte daran 5,9 Millionen Smartphones aus, was im Vorjahresvergleich einen Rückgang um 31 Prozent bedeutet. Bei Tablets steht Lenovo weltweit weiterhin auf Platz 3 und konnte ein Wachstum von 3,8 Prozent auf 2,5 Millionen abgesetzte Einheiten verzeichnen. Insgesamt brachte die Sparte „Mobile Business Group“ (MBG), zu der auch Smart-TVs zählen, aber einen operativen Verlust von 292 Millionen US-Dollar.

Als Reaktion auf das schwache Quartal will Lenovo unter anderem die MBG-Sparte restrukturieren und sein Smartphone-Portfolio verschlanken sowie fortan Design, Entwicklung und Herstellung ausschließlich Motorola übernehmen lassen. Zudem will sich der Konzern auch mehr auf den Geschäftskundenbereich mit Servern, Software und Co. fokussieren, der mit einem Plus von 5,8 Prozent zuletzt für 1,1 Milliarden US-Dollar Umsatz sorgte. Im Zuge der Umstrukturierung sollen weltweit 3.200 Arbeitsplätze abgebaut werden, was rund fünf Prozent der etwa 60.000 Mitarbeiter entspricht. Mit den Maßnahmen sollen in der zweiten Jahreshälfte Einsparungen in Höhe von 650 Millionen US-Dollar respektive 1,35 Milliarden US-Dollar auf ein Jahr gerechnet erfolgen. Die Kosten für die Umstrukturierung sollen insgesamt bei etwa 900 Millionen US-Dollar liegen.