SAS-SSDs: Seagate und Micron mit ersten Früchten der Kooperation

Michael Günsch
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SAS-SSDs: Seagate und Micron mit ersten Früchten der Kooperation
Bild: Robert | CC BY 2.0

Eine Woche vor dem diesjährigen Flash Memory Summit kündigen neben Toshiba auch Seagate und Micron eine ganze Reihe neuer Enterprise-SSDs mit SAS-Schnittstelle an. Das Portfolio ist ebenfalls nach Kategorien für verschiedene Aufgabenbereiche gestaffelt. Wie bei Toshiba werden SAS 3.0 und bis zu 3,84 TByte geboten.

Im Februar hatten Seagate und Micron ihre strategische Partnerschaft verkündet. Die neuen SSD-Serien Seagate 1200.2 und Micron S600DC sind erste Früchte der Kooperation, wie beide Unternehmen am Dienstag verkündeten. Beide SSD-Familien werden mit bis zu 4 TByte – genau genommen sind es 3,84 TByte – im 2,5-Zoll-Formfaktor beworben. Über die Dual-Port-SAS-Schnittstelle sollen bis zu 1.800 MB/s beim sequenziellen Lesen erzielt werden. Eine Power-Loss Protection der „nächsten Generation“ wird neben weiteren Maßnahmen zum Erhalt der Datenintegrität genannt. Für den Schutz der Daten gegen unbefugten Zugriff sollen wiederum Verschlüsselungsstandards sorgen.

Seagate 1200.2 SAS SSD
Seagate 1200.2 SAS SSD (Bild: Seagate)

Während sich Micron zu den einzelnen Modellen S610DC, S630DC und S650DC mit Informationen noch bedeckt hält, liefert Seagate ausführliche Spezifikationen (Datenblatt als PDF) zur verwandten S1200.2-Serie. Die Aussage „Industry Leading Performance“ mit bis zu 1.800 MB/s (Peak) ist spätestens mit Toshibas PX04S-Serien hinfällig: Die Konkurrenz erreicht nach eigenen Angaben dauerhaft Transferraten von bis zu 1.900 MiB/s, was rund 1.946 MB/s entspricht. Auch bei den maximalen IOPS hat Toshiba mit 270.000 die Nase vorn. Letztlich müssen aber unabhängige Tests klären, wer nun wirklich der Branchenprimus ist.

Seagate 1200.2 SAS SSD
High Endurance Mainstream Endurance Light Endurance Scalable Endurance
Kapazitäten (GB) 200, 400 400, 800, 1600, 3200 400, 480, 800, 960, 1600, 1920, 3200, 3840 1920, 3840
Sequential Read (128 KB, Peak) 1800 MB/s 1800 MB/s 1750 MB/s 1700 MB/s
Sequential Write (128 KB, Peak) 600-800 MB/s 600-800 MB/s 390-750 MB/s 500 MB/s
4kB Random Read (Peak) 205k-210k IOPS 205k-210k IOPS 170k-190k IOPS 140k IOPS
4kB Random Write (Peak) 70k IOPS 66k-70k IOPS 35k IOPS 15k IOPS
Durchschn. Latenz 115 µs
DWPD 25 10 3 1
Garantie 5 Jahre
Quelle: Seagate via AnandTech

Die SAS-SSDs werden im 2,5-Zoll-Gehäuse angeboten, das je nach Variante 7 oder 15 mm Bauhöhe besitzt. Den Speichertyp gibt Seagate mit eMLC an – potentiell bietet der selektierte MLC-Speicher eine höhere Haltbarkeit. Angaben zum Controller werden nicht gemacht. Auffällig ist, dass die mit 25 Drive Writes Per Day (DWPD) auf höchste Haltbarkeit ausgelegte HE-Familie nur in kleinen Kapazitäten von 200 und 400 GByte angeboten wird. Toshibas PX04SH gibt es mit bis zu 1.600 GByte bei gleichem DPWD-Wert. Zumindest auf dem Papier hat Toshiba auch hier die Nase vorn.

Die Seagate 1200.2 SAS SSD sollen im August an Unternehmenskunden ausgeliefert werden. Bei Microns S600DC SSD sei die Produktion angelaufen, ein Termin zur Verfügbarkeit wird nicht genannt. Preise wurden, wie bei Enterprise-SSDs oftmals üblich, nicht publik gemacht.

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