Skylake-EP/Cannonlake-EP: Purley-Plattform mit DDR4‑2933, 4 × 10‑GBit‑LAN & Omni Path

Volker Rißka
37 Kommentare
Skylake-EP/Cannonlake-EP: Purley-Plattform mit DDR4‑2933, 4 × 10‑GBit‑LAN & Omni Path

Intels kommende High-End-Plattform mit dem Codenamen Purley wird nicht nur die Heimat für Skylake-EP-Prozessoren, sondern auch dessen 10-nm-Nachfolger Cannonlake-EP. Zu der 2017 startenden Lösung sind weitere Details durchgesickert, allen voran die Speicherunterstützung, die bis zu DDR4-2933 geht.

Geheime Dokumente des Herstellers offenbaren den Fahrplan für die Server-Chassis in den bekannten Formfaktoren 1U, 2U bis hin zu 4U. Die Purley-Plattform wird als Neuauflage alle vorangegangenen Serverprojekte ablösen, die aktuelle Grantley-Plattform erhält im ersten Quartal 2016 mit den Broadwell-EP-Prozessoren den letzten Refresh. Auch diesen Termin bestätigt die Roadmap, nur mit einem BIOS-Update sollen die aktuellen Systeme mit den neuen Xeon E5-2600 v4 lauffähig sein. Dann werden in der Xeon-E5-Klasse bis zu 22 Kerne und 44 Threads geboten, die Speicherunterstützung steigt auf den Standard DDR4-2400.

Intel Server Boards, Chassis, and Systems Roadmap
Intel Server Boards, Chassis, and Systems Roadmap (Bild: XFastest)

Ins Detail gehen die Informationen bei den neuen Server-Chassis und deren unterstützte Plattformen. Neben den neuen Skylake-EP-Prozessoren (SKL-EP) wird die Purley-Plattform auch die Heimat für die darauf folgende Prozessorgeneration mit dem Codenamen Cannonlake-EP (CNL-EP), die ersten High-End-Modelle von Intel auf Basis der 10-nm-Fertigung. Die TDP-Grenzen liegen im ähnlichen Rahmen wie bisher bei den Xeon E5, bis zu 145 Watt sind für die regulären Modelle geplant, einzelne Spezialversionen sind auch für 160 Watt ausgelegt. Der Unterschied zwischen den beiden Prozessorserien wird wie üblich unter anderem im Bereich des DDR4-Speichers aber auch beim neuen Omni Path Fabric liegen. Während Skylake-EP DDR4-Speicher bis zum Standard DDR4-2667 unterstützt und pro CPU einen Port für Omni Path zur Verfügung stellt, wächst dies mit Cannonlake-EP auf DDR4-2933 und zwei Ports pro verbauter CPU für Omni Path an. Omni Path feiert in der ersten Generation bereits in Kürze sein Debüt: Im nächsten Monat werden mit Knights Landing die ersten Xeon Phi mit der neuen Fabric vorgestellt.

Purley Spread-Core- Wolf Pass
Purley Spread-Core- Wolf Pass (Bild: XFastest)

Die neuen Server-Prozessoren werden nativ 48 PCI-Express-Lanes bereitstellen, via DMI3 mit vier Lanes wird der Lewisburg-Chipsatz (Platform Controller Hub, PCH) angebunden, der noch einmal zusätzliche 20 Lanes nach Standard PCIe 3.0 bietet. Der Chipsatz ist letztlich eine Ausbaustufe des kürzlich vorgestellten Z170, mit bis zu 14 SATA-Ports wird der Fokus natürlich auf multiple Massenspeicher gelegt. Die insgesamt 68 PCIe-Lanes von CPU und PCH können vielfältig konfiguriert werden, sei es für multiple PCI-Express-Slots über M.2-Speicherlösungen, die volle vier Lanes über den Chipsatz bekommen, bis hin zu OCuLink (PDF, Seite 19), der als ein schneller und günstiger Nachfolgestandard Daten über neue Stecker und Kabel transportiert und zum Ende dieses Jahres ratifiziert werden soll.

Frühestens im ersten Halbjahr 2017 soll die Purley-Plattform erscheinen, damit einhergehend auch die passenden Prozessoren vom Typ Skylake-EP mit bis zu 28 Kernen/56 Threads, dessen Mainstream-Varianten bereits vor einigen Wochen enthüllt wurden und aktuell in homöopathischen Dosen im Handel verfügbar sind. Cannonlake-CPUs werden als Mainstream-Variante zwar ebenfalls 2017 erwartet, die Server-Version wird jedoch nicht vor dem zweiten Halbjahr 2018 erscheinen.