Lüfter auf Radiatoren im Test: Hohe Kühlleistung auch mit wenig statischem Druck

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Thomas Böhm
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Fazit: Auch weniger Druck kann ausreichen

Die für das Marketing wichtige Angabe des Luftdrucks eines Lüfters ist im tatsächlichen Einsatz auf den getesteten Radiatoren nicht relevant. Die Leistung des druckschwachen NF-S12A liegt lediglich im niedrigen Drehzahlbereich leicht unter der der Konkurrenten – aber im ungünstigsten getesteten Fall bei einseitiger Lüfterbestückung nur um maximal 1,7 Kelvin niedriger als das Resultat des besten Konkurrenten.

Selbstverständlich muss dies nicht für alle Radiatoren auf dem Markt gelten. Eventuell schneiden druckoptimierte Lüfter auf Wärmetauschern mit deutlich höheren Lamellendichten – wie etwa den 30 FPI eines Hardware Labs Black Ice GTS240 – besser ab. Solche Radiatoren werden jedoch in Wasserkühlungen, die für einen leisen Betrieb optimiert sind, selten genutzt, da sie hohe Drehzahlen für eine effektive Kühlung voraussetzen.

Welcher Lüfter muss es sein?
Welcher Lüfter muss es sein?

Ein weiterer Einfluss wurde bewusst nicht berücksichtigt: Alle Lüfter in diesem Test haben einen geschlossenen Rahmen, der verhindert, dass Luft entweichen kann, ohne durch den Radiator geführt zu werden. Viele Lüfter, z.B. der be quiet! Silent Wings 2, bringen somit völlig andere Grundvoraussetzungen mit. Das Ergebnis dieses Tests, dass der Luftdruck keine entscheidende Rolle für die Kühlleistung spielt, sollte also nicht zu weit verallgemeinert werden. Es gilt nur für Lüfter mit geschlossenem und quadratischem Rahmen.

Vorhandene Lüfter weiter verwenden

Wer die Zusammenstellung der ersten Wasserkühlung plant, muss kein Vermögen für neue Lüfter ausgeben. Sofern bereits ein Satz an Lüftern vorhanden ist, kann dieser problemlos weiter genutzt werden, auch wenn der angegebene Luftdruck keinen Rekord aufstellt. Bei einem Neukauf sollte dennoch ein Lüfter mit hohem Luftdruck in Betracht gezogen werden – die beiden druckstärkeren Exemplare in diesem Test agierten vorwiegend in niedrigen Drehzahlbereichen etwas besser als der für Gehäusebelüftung konzipierte NF-S12A PWM. Im Push/Pull-Einsatz bei niedrigen Drehzahlen zeigte der NF-F12 PWM eine sehr gute Kühlleistung, so dass dieser Lüfter auch im Hinblick auf eine spätere Aufrüstung zur beidseitigen Lüftermontage eine gute Wahl darstellt.

Wichtiger als der Luftdruck, der von einem Lüfter erzeugt werden kann, erscheint im Zusammenhang mit niedriger Umdrehungsgeschwindigkeit und damit einem leisen Betrieb der Wasserkühlung das Laufgeräusch der Lüfter. Hier konnten alle Modelle in diesem Test überzeugen: Keines der 3 × 4 Exemplare hat ein wahrnehmbares Lagergeräusch erzeugt. Jedoch sollte ein NF-F12 nicht frei und ohne Widerstand betrieben werden, da ansonsten deutlicher als bei den beiden Kontrahenten Luftgeräusche auftreten.

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