QNAP TBS-453A im Test: Leises Quad-Core-NASbook mit vier M.2‑SSDs im RAID

 5/5
Frank Hüber
93 Kommentare

Fazit

Die größten Pluspunkte durch den Einsatz von M.2-SSDs sammelt die TBS-453A in den Bereichen Lautstärke, Leistungsaufnahme und Größe. Sowohl bei der Lautstärke als auch Leistungsaufnahme kann sie neue Bestwerte erzielen, und auch bei der Größe kann kein herkömmliches NAS für vier HDDs mithalten. Dass man jedoch auch mit HDDs kleine NAS-Systeme im Set-Top-Design bauen kann, hat QNAP selbst beispielsweise mit der HS-251 bereits in der Vergangenheit gezeigt. Auch wenn die HS-251 nur auf zwei HDDs setzt, ist die Größe des TBS-453A im direkten Vergleich weniger erstaunlich, als der Einsatz von M.2-SSDs zunächst vermuten lässt.

Bei der Übertragungsgeschwindigkeit zeigt das TBS-453A ein gespaltenes Bild. Während CIFS-Dateiübertragungen im Mittel mit einer hohen Übertragungsgeschwindigkeit überzeugen, liefert Intels NAS Performance Toolkit in mehreren Tests deutliche Ausreißer – meistens nach unten. Im Normalfall verpufft die Leistung der SSDs jedoch am Netzwerkanschluss, der limitiert. Echte Link Aggregation für das gesamte Netzwerk, die von der Geschwindigkeit der SSDs profitieren könnte, bietet das TBS-453A nicht, und nur über Umwege können mehreren Clients wenigstens zwei LAN-Schnittstellen direkt zugeordnet werden, was, wie im Test gezeigt, zu einer Verdoppelung der gleichzeitigen Übertragungsrate führt.

Die restlichen Funktionen, die Vielseitigkeit und die gebotenen Anschlüsse des TBS-453A NASbook überzeugen zwar erneut, liegen aber auf dem Niveau der TS-253A und TS-453A, die auf herkömmliche HDDs setzen, und rechtfertigen nicht den expliziten Einsatz von SSDs.

750 GByte zum Preis von 9 TByte

Der Einsatz von M.2-SSDs treibt nämlich auch den Preis des Gesamtsystems deutlich in die Höhe und begrenzt den maximal zur Verfügung stehenden Speicherplatz im Vergleich zu HDDs deutlich. Die getestete Konfiguration des TBS-453A mit vier Samsung SSD 850 EVO mit 250 GByte kostet in der Anschaffung etwas über 800 Euro. Die TS-453A mit vier 3-TB-HDDs kommt auf identische Anschaffungskosten, bietet dann jedoch 9 Terabyte, anstatt 750 GByte Speicherplatz im RAID5. Im Vergleich zur hauseigenen Konkurrenz in Form der TS-253A und TS-453A ist der Aufpreis des TBS-453A mit M.2-SSDs für die resultierenden Vorzüge zu hoch.

QNAP TBS-453A
Produktgruppe NAS-Systeme, 23.07.2016
  • Geschwindigkeit
    ++
  • Leistungsaufnahme
    ++
  • Lautstärke
    ++
  • Verarbeitung
    +
  • Software
    ++
  • hohe Übertragungsgeschwindigkeit
  • Vielseitigkeit mit K-TV, Ubuntu und Virtualisierung
  • Verschlüsselung (AES 256)
  • USB 3.0
  • ausgereifte Software
  • AppStore
  • reproduzierbare Ausreißer in einzelnen Tests
  • keine echte Link Aggregation
  • empfindliche Oberflächen

(*) Bei den mit Sternchen markierten Links handelt es sich um Affiliate-Links. Im Fall einer Bestellung über einen solchen Link wird ComputerBase am Verkaufserlös beteiligt, ohne dass der Preis für den Kunden steigt.

Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.