Toshiba: Mini-SSD mit 512 GB und 3D-NAND, ZD6300 mit 7,68 TB

Michael Günsch
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Toshiba: Mini-SSD mit 512 GB und 3D-NAND, ZD6300 mit 7,68 TB

Toshiba stattet die Mini-SSDs der BG-Serie mit 3D-NAND mit höherer Kapazität aus. Das Resultat: Nun passen 512 GByte auf die 16 × 20 mm kleine BGA-SSD. Dabei kommt Toshibas BiCS-Flash der zweiten Generation (BiCS2) zum Einsatz. Der 3D-NAND gehört zum Typ TLC mit drei Bit pro Zelle und besitzt eine Kapazität von 256 Gigabit.

Anfang 2015 hatte Toshiba die BG Series als erste Single-Package-SSD mit PCI Express angekündigt. Im Daumennagel kleinen Chip-Format brachte der Hersteller 256 GByte unter und setzte dabei noch 2D-MLC-NAND mit 128 Gigabit ein. Später kam die Mini-SSD als BG1-Serie auch in anderen Formfaktoren auf den Markt. Mit PCIe 3.0 x2 und NVMe ausgestattet liefert die BG1 Transferraten von bis zu 715 MiB/s beim Lesen.

Toshiba BG Series als BGA-Chip
Toshiba BG Series als BGA-Chip (Bild: Toshiba)
Toshiba BG Series im M.2-2230-Format
Toshiba BG Series im M.2-2230-Format (Bild: via AnandTech)

3D-NAND sorgt für mehr Speicherplatz

Durch den Wechsel auf 3D-TLC-NAND mit 256 Gigabit konnte das Speichervolumen nun auf 512 GByte verdoppelt werden. Mit nur noch 1,60 statt zuvor 1,65 mm Höhe ist das BGA-Package jetzt noch ein wenig flacher. Die neue BG-Serie wird dabei auch mit 128 GB oder 256 GByte angeboten. Als Formfaktoren stehen das besagte BGA-Design sowie ein drei Zentimeter langes M.2-2230-Modul zur Auswahl. Für einige von Toshibas OEM-Kunden sollen erste Muster bereitstehen, weitere Partner sollen im vierten Quartal versorgt werden.

NVMe 1.2 und Host Memory Buffer

Die neue BG-Serie unterstützt jetzt NVMe 1.2 inklusive der optionalen Funktion Host Memory Buffer (HMB). HMB erlaubt der SSD, einen Teil des Systemspeichers (RAM) für sich als exklusiven Zwischenspeicher zu reservieren. Dadurch kann ohne größere Leistungseinbußen auf dedizierten DRAM-Cache verzichtet werden. Anfang des Jahres hatte Marvell mit dem 88NV1140 einen der ersten SSD-Controller mit HMB-Support vorgestellt.

Toshiba BG Series: Mehr Leistung mit HMB
Toshiba BG Series: Mehr Leistung mit HMB (Bild: AnandTech)

Details zum in der BG-Serie eingesetzten Controller ohne DRAM liegen nicht vor, doch habe Toshiba laut AnandTech den Leistungsvorteil durch HMB anhand eigener Benchmarks demonstriert. Demnach legte die Leistung durch Aktivierung von HMB je nach Szenario um 30 bis 115 Prozent zu. In den Tests habe sich die SSD lediglich 37 MByte des System-RAM genehmigt. Getestet wurde mit einem 16 GByte großen Teil des SSD-Speichers.

Allerdings schreibt AnandTech, dass aktuell noch keines der großen Betriebssysteme HMB von Haus aus unterstützt, ein entsprechend kompatibler NVMe-Treiber werde dafür benötigt. Einen eigenen NVMe-Treiber für die BG Serie herauszubringen habe Toshiba aber nicht vor. Damit ist fraglich, wann Systeme die durch HMB erhöhte Leistung überhaupt abrufen können.

ZD6300 mit 7,68 TByte

Ein gänzlich anderes Segment und Format bedient Toshiba mit der Enterprise-Serie ZD6000. Hier hat der Hersteller ein 2,5-Zoll-Modell (ZD6300) mit hohem Speicherplatz von 7,68 TByte präsentiert. Auch wenn dies die höchste Kapazität des Herstellers ist, liegt Toshiba damit gerade einmal bei der Hälfte von Samsungs PM1633a mit 15,36 TByte. Die ZD6300 arbeitet mit PCIe und NVMe. Die ZD6000-Serie hatte Toshiba mit dem Kauf von OCZ übernommen.

Toshiba ZD6300 mit 7,68 TByte
Toshiba ZD6300 mit 7,68 TByte (Bild: via PC World)