PocketBook Touch HD im Test: Dank neuem Display besser als Amazons Kindle

 2/4
Michael Schäfer
54 Kommentare

Mit HD-Display gegen Paperwhite & Co

Der Touch HD soll den zu seiner Zeit eher wenig in Erscheinung getretenen PocketBook Ultra beerben, kann aber auch als Nachfolger des Touch Lux 3 angesehen werden. Die größte Veränderung beim Neuling stellt das hochauflösende Display dar, die 1.072 x 1.448 Bildpunkte sorgen nun für eine Pixeldichte von 300 ppi. Damit ist PocketBook im Segment der 6-Zoll-Reader dort angekommen, wo die Mitbewerber schon seit geraumer Zeit verweilen.

Mit Carta von E-Ink

Zum Einsatz kommt beim Touch HD die bewährte Carta-Technologie, welche technisch gesehen den besten Kontrast der bisherigen Displays vom Spezialisten für digitale Technik E-Ink bietet. So steht auch der neue Reader der direkten Konkurrenz bestehend aus Kindle Paperwhite und Tolino Shine 2 HD in nichts nach, die schwarze Schrift hebt sich gut vom Hintergrund ab und gestaltet das Lesen angenehm.

PocketBook Touch HD

Trotz der fehlenden Lux-Bezeichnung verfügt der Touch HD über ein beleuchtetes Display. Die durchschnittliche Helligkeit fällt mit 86 cd/m² jedoch deutlich niedriger als noch beim Touch Lux 3 aus, welcher im Test seinerzeit eine Maximalhelligkeit von 145 cd/m² aufwies. Dies darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass solche Werte bei einem E-Book-Reader im Grunde nie benötigt werden – die Leuchtkraft des Touch HD reicht für ein angenehmes Lesen auch in heller Umgebung mehr als aus.

Helligkeit PocketBook Touch HD in cd/m²
94 94 93
89 93 90
75 77 73
Farbtemperatur 3.700 Kelvin

Die Ausleuchtung durch die fünf im unteren Bereich angebrachten Leuchtdioden hätte etwas gleichmäßiger ausfallen können, auch wenn die hier angegebenen Werte der maximalen Leuchtkraft entsprechen und die Unterschiede im normalen Gebrauch deutlich geringer ausfallen. Darüber hinaus sind zuunterst leichte Lichthöfe zu sehen, Gleiches gilt für einen leichten Schatten am oberen Rand. Da jeder E-Book-Reader mit derlei zu kämpfen hat und beides nicht in den Lesebereich fällt, sind das aber Randnotizen. Mit 3.700 Kelvin gibt der Touch HD zudem ein eher warmes und zum Lesen angenehmes Licht ab.

Gute Verarbeitung und Blättertasten

PocketBook lässt den Touch HD nach fünf Jahren bei Foxconn wieder bei Netronix fertigen, mit dem das Unternehmen bereits von Anfang 2010 bis Anfang 2011 ein Joint Venture eingegangen war. Im Bereich E-Book-Reader kann der Fertiger auf eine große Erfahrung zurückblicken, auch Lesegeräte der Konkurrenz wie Kobo oder Tolino laufen von seinen Bändern.

Die Verarbeitung des schwarzen Touch HD liegt wie bei PocketBook gewohnt auf einem hohen Niveau, beim Designkonzept bleibt der Hersteller dem mit der Lux-Reihe eingeschlagenen Weg treu. Kleine Unterschiede fallen jedoch direkt ins Auge: Während zum Beispiel die Blättertasten beim Vorgänger in der Mitte noch eine kleine Erhebung aufwiesen, setzt PocketBook nun an gleicher Stelle auf eine Vertiefung. Die dadurch entstandene Kante zum Gehäuse fällt dabei jedoch unangenehm auf. Dennoch gestaltet sich die Bedienung mittels dieser Tasten einfach; sie sitzen fest und weisen angenehme und feste Druckpunkte auf.

Mit vielen Funktionen belegbare Tasten
Mit vielen Funktionen belegbare Tasten
Vertiefung an den Blättertasten des PocketBook Touch HD
Vertiefung an den Blättertasten des PocketBook Touch HD
USB-Anschluss, Audio-Ausgang und Kartenslot
USB-Anschluss, Audio-Ausgang und Kartenslot

Unangenehm tief eingelassenes Display

Unangenehm fallen dagegen beim Blättern per Touchscreen die Kanten des tief in das Gehäuse eingelassenen Displays auf, welche auch nicht, wie bei anderen Readern, abgewinkelt sind. So hat man als Nutzer immer wieder das Gefühl, mit dem Finger beim Wischen hängen zu bleiben.

Die Spaltmaße des Touch HD sind gering sowie gleichmäßig und der Reader ansonsten sehr stabil gefertigt. Leider ist der Touch HD anfällig für Fingerabdrücke. Mit der gummierten Rückseite liegt der rund 180 Gramm schwere E-Book-Reader gut in der Hand. Beim Testgerät wies die Gummierung nach dem Auspacken jedoch einen recht unangenehmen Geruch auf, der sich erst verflüchtigen musste. Der Anschluss für die USB-Verbindung, der Slot für Speicherkarten sowie der Ein- und Ausschalter finden sich nach wie vor am unteren Rand. Hinzugekommen ist der Klinke-Anschluss für die Anschlüsse von Kopfhörern beziehungsweise Lautsprecher für die Audio-Ausgabe.

Die gummierte Rückseite weist Anfangs einen üblen Geruch auf
Die gummierte Rückseite weist Anfangs einen üblen Geruch auf