MSI GS63VR mit GTX 1060 im Test: 60 Prozent mehr Leistung für leichte Gaming-Notebooks

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Jan-Frederik Timm (+1)
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Lautstärke und Leistungsaufnahme

Das MSI GS63VR ist im Leerlauf unter Windows dauerhaft wahrnehmbar. Das liegt aber nicht am Kühlsystem, sondern der 2,5 Zoll großen HDD, die direkt unter der Handballenauflage auf der rechten Seite sitzt. Das Geräusch wird durch die schlanke Silhouette des Notebooks offensichtlich weniger stark gedämpft als bei größeren Notebooks.

Links das Kühlsystem für die GPU, rechts das für die CPU
Links das Kühlsystem für die GPU, rechts das für die CPU

Unter Last drehen die Lüfter dann deutlich auf. Die gemessene Geräuschkulisse 40 Zentimeter vor und 50 Zentimeter über dem Notebook erreicht das Niveau der bisher getesteten Notebooks mit mobiler GeForce GTX 1070. Dabei ist es weniger das Rauschen der Luft als das hochfrequente Drehen der Lüfter, das beim GS63VR hervorsticht und bei offenen Türen auch noch im Nebenraum wahrgenommen werden kann.

MSI GS63VR mit GTX 1060 – Sonstige Messungen
  • Lautstärke (Last):
    • Schenker XMG U507 (GTX 1070)
      38
    • MSI GS63VR (GTX 1060)
      38
    • Acer Predator 15 (GTX 1070)
      40
    Einheit: dB(A)
  • Leistungsaufnahme (Idle):
    • MSI GS63VR (GTX 1060)
      22
    • Acer Predator 15 (GTX 1070)
      31
    • Schenker XMG U507 (GTX 1070)
      35
    Einheit: Watt (W)
  • Leistungsaufnahme (Last):
    • MSI GS63VR (GTX 1060)
      127
    • Acer Predator 15 (GTX 1070)
      170
    • Schenker XMG U507 (GTX 1070)
      202
    Einheit: Watt (W)
  • GPU-Temperatur (Idle):
    • Schenker XMG U507 (GTX 1070)
      40
    • MSI GS63VR (GTX 1060)
      57
    Einheit: °C
  • GPU-Temperatur (Last):
    • MSI GS63VR (GTX 1060)
      89
    • Schenker XMG U507 (GTX 1070)
      90
    Einheit: °C

Beim Blick auf den deutlich geringeren Verbrauch des Notebooks unter Last mag das Laustärkeniveau zuerst überraschen, hier macht sich aber offensichtlich das kompakte Design des Notebooks bemerkbar. Und nicht nur da.

Bis zu 58 °C auf der Unterseite

Nach längerer Last erreicht das Notebook am Boden maximal 58 Grad Celsius. Das ist auf dem Schoß nur dann auszuhalten, wenn die Beine leicht gespreizt werden – die heißeste Stelle sitzt im hinteren Ende zentral unter dem Display. Auf der Oberseite werden nach einer Stunde Last Temperaturen zwischen 30 und 42 Grad Celsius erreicht, wobei die wärmste Stelle um die Tasten 7, 8 und 9 zu finden ist. Das ist beim Tippen kaum wahrnehmbar.

Übertaktbarkeit

Die GeForce GTX 1060 lässt sich über Software von MSI übertakten. 200 MHz mehr sind per Software möglich, in den Spielen kommt davon aber maximal nur knapp die Hälfte an – das Power-Target limitiert. Dasselbe gilt für den Speicher: 300 MHz mehr sind drin, darüber hinaus hat mehr Speichertakt negativen Einfluss auf den GPU-Takt. In den drei getesteten Spielen steigt die Leistung mit Übertaktung um ein bis neun Prozent an.

Übertakten der Notebook-Grafik
  • Anno 2205:
    • MSI GS63VR, GTX 1060 OC (1.611/4.300)
      43,6
    • MSI GS63VR, GTX 1060 (1.405/4.004)
      43,1
  • Rise of the Tomb Raider:
    • MSI GS63VR, GTX 1060 OC (1.611/4.300)
      52,2
    • MSI GS63VR, GTX 1060 (1.405/4.004)
      48,0
  • Star Wars: Battlefront:
    • MSI GS63VR, GTX 1060 OC (1.611/4.300)
      98,0
    • MSI GS63VR, GTX 1060 (1.405/4.004)
      91,0
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Fazit

Auch die mobile GeForce GTX 1060 auf Basis von Pascal ist deutlich schneller als der direkte Vorgänger auf Basis von Maxwell. Trotz gleicher CPU rendert das MSI GS63VR die getesteten Spiele im Schnitt mehr als doppelt so schnell wie die im Februar getestete GeForce GTX 965M. Die bisher schnellste GPU in Gaming-Notebooks mit einem Gewicht von unter zwei Kilogramm, die GeForce GTX 970M, wird um über 60 Prozent deklassiert.

Auch die leichtesten Gaming-Notebooks sind damit aktuell in der Lage, viele AAA-Spiele unter Full HD bei maximalen Details mit 40 bis 60 FPS wiederzugeben. Neben der Rohleistung der GPU ist dafür auch die Speicherausstattung verantwortlich: Die mobile GeForce GTX 1060 gibt es aktuell fast ausschließlich mit 6 GB, den Vorgänger nur mit 2 GB oder 4 GB.

Das MSI GS63VR ist lieber schnell und schlank als leise

Das MSI GS63VR kann im Alltag überzeugen. Das Gehäuse aus Metall sticht mit seiner schlanken Silhouette und dem geringen Gewicht aus der Masse hervor, ohne an das Qualitätsniveau der Notebooks von Razer heranzureichen. Bedenken sollten Interessenten, dass die von MSI angegebene Höhe von 17,7 mm die Standfüße nicht mit einbezieht und das Notebook im hinteren Teil auch ohne eher 20 mm dick ist.

Weil das Notebook die geringere Verlustleistung der kleineren GeForce für das kompaktere Design nutzt, ist es unter Last nicht leiser als die bisher getesteten größeren Modelle mit GeForce GTX 1070. Der Core i7-6700HQ erreicht unter Volllast nicht ganz das Niveau anderer Gaming-Notebooks mit größeren Kühlsystemen. Der Geräuschpegel ist hochfrequent und deshalb vergleichsweise unangenehm, auch hier gilt es also, mit Headset zu spielen. Davon abgesehen ist das MSI GS63VR Stealth Pro ein rundes Gesamtpaket ohne echte Schwächen.

Mit der Leistung steigt auch der Preis

Gab es 15,6-Zoll-Notebooks mit GeForce GTX 965M und Core i7-6700HQ ab 1.200 Euro ohne SSD, beginnt der Einstieg in die Welt der GeForce GTX 1060 jetzt ab 1.300 Euro. Modelle mit SSD kosten allerdings bereits mindestens 1.500 Euro. Nicht nur die Leistung, auch der Preis der Gaming-Notebooks dieser Klasse legt mit Pascal also zu. Das getestete MSI GS63VR Stealth Pro kostet sogar 1.999 Euro – sticht mit dem schlanken Gehäuse und dem Gewicht von nur 1,8 Kilogramm aber auch aus der Masse hervor.

Hinweis: Die SSD im Notebook setzt ab Werk auf den schnellen PCIe-Standard NVMe, nicht auf SATA. Die entsprechende Passage wurde überarbeitet.

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