7 nm Made in USA: Intel baut Fab 42 aus dem Jahre 2011 nun doch fertig

Volker Rißka
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7 nm Made in USA: Intel baut Fab 42 aus dem Jahre 2011 nun doch fertig
Bild: Intel

Intel kündigte am Dienstag eine 7-Milliarden-US-Dollar-Invesition in die „neue“ Fab 42 an. Das ist in der Tat ein Déjà-vu: Bereits im Jahre 2011 kündigte Intel 5 Milliarden US-Dollar für den Bau der Fab 42 an. Als die Fabrik 2014 reif für die Übergabe war, wurde sie jedoch nicht in Betrieb genommen.

Geschichte wiederholt sich doch

Seinerzeit erklärte Intel gegenüber der lokalen Presse, dass die bisherigen Intel-Fabriken nur zu 80 Prozent ausgelastet waren und die Überkapazitäten nicht benötigt werden. Seit der eigentlichen Fertigstellung sind nun fast drei Jahre vergangen, jetzt gibt es einen neuen US-Präsidenten, der Arbeitsplätze in den USA sehen will, und Intel liefert: Wurden die original Pläne für Fab 42 seinerzeit mit US-Präsident Obama und dem früheren Intel-CEO Otellini vorgestellt, ist es heute der neue US-Präsident Donald Trump zusammen mit dem aktuellen Intel-CEO Brian Krzanich. Geschichte wiederholt sich also doch.

Fab 42 in Chandler, Arizona, neben Fab 32 und Fab 12
Fab 42 in Chandler, Arizona, neben Fab 32 und Fab 12 (Bild: Intel)

7 Milliarden US-Dollar lautet die von Intel nun genannte Investitionssumme. Worauf genau sich das bezieht, ist allerdings unklar: 2014 hieß es, das Gebäude steht, die interne Technik fehle jedoch noch komplett. Die Investitionssumme damals war mit rund 5,2 Milliarden US-Dollar veranschlagt worden, allerdings dürfte ohne Ausrüstung der Fabriken damals einiges von dem Geld übrig geblieben sein. In der Branche heißt es, dass rund zwei Drittel in der Regel auf die internen Geräte entfallen und nur ein Drittel auf das Drumherum, womit nur rund 1,7 Milliarden US-Dollar vor drei Jahren ausgegeben wurden.

Aus 14 nm werden 7 nm

Statt der im Jahr 2011 geplanten 14-nm-Fertigung wird die Fab 42 nun direkt für die 7-nm-Fertigung ausgelegt sein und damit auch in die Produktion mit den ersten EUV-Lithografiesystemen eingebunden werden. Dort hatte Intel zuletzt zwar Fortschritte vermeldet, will aber den Großteil weiterhin mit klassischen Belichtungsverfahren fertigen. EUV soll jedoch teilweise zum Einsatz kommen, wenn es die Technik möglich macht respektive sie wirklich benötigt wird. Vor 2020/2021 dürte die neue Fabrik aber kaum die Massenproduktion aufnehmen und wirklich 7-nm-Chips für Endkunden ausliefern. Aktuell steht Intel bekanntlich noch bei 14 nm, während sich die ersten 10-nm-Chips in Form von Cannon Lake frühestens Ende 2017 blicken lassen.