Samsung: 70 Millionen OLED-Displays für das iPhone 8

Tobias Reuter
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Samsung: 70 Millionen OLED-Displays für das iPhone 8

Apple bereitet sich verstärkt auf die Produktion des diesjährigen iPhone-Flaggschiffs vor. Der Konzern hat laut eines Berichts für das Jahr 2017 70 Millionen OLED-Displays von Samsung bestellt, die alle für das iPhone 8 beziehungsweise iPhone X gedacht sind. Samsung soll der einzige OLED-Lieferant werden.

Samsung als exklusiver OLED-Lieferant

Nikkei bekam die Information von einer namentlich nicht genannten Quelle aus Zuliefererkreisen zugespielt. Die Meldung deckt sich mit der Schätzung des IHS-Markt-Analysten David Hsieh, der die gesamte für Apple gedachte OLED-Produktion auf über 95 Millionen Einheiten beziffert. Samsung stelle sich auf eine die Erwartungen übersteigende Nachfrage ein und visiere mehr als die ursprünglich georderte Menge an, um etwaigen Engpässen vorzubeugen.

Apple habe sich für Samsung als einzigen OLED-Lieferanten entschieden, da der südkoreanische Konzern die fortschrittlichste Technologie auf dem Sektor biete und auch über die nötige Erfahrung verfüge. In der Vergangenheit gab es bereits mehrfach Hinweise auf Samsungs Display-Produktion für das iPhone 8, wobei das im Februar genannte Auftragsvolumen von 160 Millionen Stück die von Nikkei genannte Zahl weit übersteigt.

Bislang galt auch der von Foxconn übernommene Elektronikkonzern Sharp als möglicher OLED-Zulieferer. Der Display-Hersteller fuhr die OLED-Herstellung zuletzt ebenfalls hoch, was als Kampfansage im Rennen um den iPhone-8-Deal gedeutet wurde.

Gesichtserkennung, Wireless Charging und kein Homebutton

Die Nikkei-Meldung zur OLED-Produktion bestätigt einige der schon von anderen Quellen genannten Features des iPhone 8. Das praktisch rahmenlose Display soll eine 5,2-Zoll-Diagonale bieten, was auf den ersten Blick der Nikkei-Angabe von 5,8 Zoll widerspricht. Doch auch die frühere Meldung berichtet von einem 5,8-Zoll-Modell, dessen tatsächliche Bildschirmfläche zur Anzeige von Inhalten aber auf 5,15 Zoll begrenzt sei. Den restlichen Displaybereich verwende Apple für eine mit der Touch Bar des aktuellen MacBook Pro vergleichbaren virtuellen Leiste, die nicht näher definierte Funktionen zur Verfügung stelle.

Nikkei berichtet zudem von Wasserdichtigkeit und Wireless Charging. Apples Zulieferer stünden noch vor der Herausforderung, die aktuell vorherrschenden Überhitzungsprobleme der kabellosen Auflade-Technologie in den Griff zu bekommen. Als weiteres neues Feature des iPhone 8 ist ein Gesichtsscanner im Gespräch, der den Fingerabdrucksensor als Authentifizierungsmethode ersetzen soll. Damit würde auch der seit dem ersten iPhone auf allen Apple-Smartphones vertretene Homebutton in seiner jetzigen Form wegfallen.

Die Präsentation des iPhone 8 wird für den September erwartet. Zusätzlich sollen auch ein iPhone 7s (4,7 Zoll) und 7s Plus (5,5 Zoll) erscheinen, die statt auf OLED weiterhin auf die von allen bisherigen iPhones bekannte LCD-Technologie setzen. Auch die beiden letztgenannten Modelle sind laut Nikkei mit Wireless Charging ausgerüstet.