Kopierschutz: HDCP 2.2 für Intels älteste Kaby-Lake-CPUs

Volker Rißka
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Kopierschutz: HDCP 2.2 für Intels älteste Kaby-Lake-CPUs
Bild: Intel

Von den im August 2016 enthüllten ersten sechs Kaby-Lake-CPUs gibt es eine neue Variante. Deren wichtigste Neuerung ist, dass erstmals der Kopierschutz HDCP 2.2 ab Werk aktiviert ist. Das wurde als bisher größter Mangel der Plattform angesehen, die nativ nur HDMI 1.4 mit älterem Kopierschutz geboten hat.

Gleiches Stepping, neue Kennung

Leicht erkennbar sind die neuen Vertreter aber nicht, weil sich das H0-Stepping nicht ändern wird. Stattdessen werden der S-Spec- und MM#-Code geändert, die Bezeichnung bleibt die gleiche. In Zukunft sollen aber nur noch die CPUs mit aktiviertem HDCP 2.2 gefertigt werden. Was genau das bedeutet, teilt der Hersteller nicht mit. Denkbar ist, dass HDCP 2.2 auch in diesen CPUs nicht mehr per Microcode aktiviert werden muss, wie das bisher bei einigen Geräten der Fall gewesen ist.

Die ältesten Kaby Lake nun auch mit aktiviertem HDCP 2.2
Die ältesten Kaby Lake nun auch mit aktiviertem HDCP 2.2 (Bild: Intel)

Aktiviertes HDCP 2.2 bedeutet nicht, dass auch HDMI 2.0 nativ geboten wird. Trotzdem sind die Prozessoren in entsprechend ausgerüsteten Endgeräten jetzt wie die im Januar vorgestellten Kaby-Lake-CPUs in der Lage, auch neueste UHD-Medien mit HDR wiedergeben zu können. Video-Streaming-Anbieter wie beispielsweise Netflix setzen dafür zwar HDCP 2.2 voraus, aber nicht zwingend HDMI 2.0, deshalb kann die Wiedergabe mit dann 30 Hz grundsätzlich funktionieren. Kaby Lake ist aktuell aber die einzig zertifizierte Hardware, die unter Windows 10 unter Verwendung des Browsers Edge dafür in Frage kommt, während Grafikkarten von AMD und Nvidia nach wie vor trotz HDMI 2.0b und HDCP 2.2 ihre Probleme haben – dort sind aber der Treiber respektive die Software Schuld.

Natives HDMI 2.0 erhält Kaby Lake nicht

Das Thema HDMI 2.0 wird bei Kaby Lake hingegen nicht mehr angefasst. HDMI 2.0 wird in der Regel von den Herstellern über einen LSPCon (Level Shifter - Protocol Converter) ermöglicht, der intern über den DisplayPort angebunden ist. So sind insbesondere Notebooks im Handel auf Basis von Kaby Lake dann auch mit HDMI 2.0 ausgestattet.