Grafikkarten: Mining beschert gebrauchten Grafikkarten Mondpreise

Frank Meyer
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Grafikkarten: Mining beschert gebrauchten Grafikkarten Mondpreise

Mit der unverändert hohen Nachfrage nach aktuellen Grafikkarten von AMD wie Radeon RX 570 und RX 580 (Test) und deren Engpass bei der Lieferbarkeit bewegt sich auch das Preisniveau älterer und gebrauchter AMD-GPU-Generationen in absurde Gefilde. So erzielen die R9 290(X) und die R9 390(X) Höchstpreise.

Gebrauchte Grafikkarten von AMD mit Rekordpreisen

Ein Blick in einschlägige Handelsplattformen für Neu- und Gebrauchtware lässt Interessenten von Grafikkarten aktuell die Hände über den Kopf zusammenschlagen; potentielle Verkäufer wird es freuen. Nachdem Neuware durch eine schlechte Lieferbarkeit schon länger zu Höchstpreisen weit oberhalb der von AMD angesetzten Preisempfehlung im Handel gelistet wird, wechseln auch die älteren AMD-Grafikkarten – beispielsweise bei Ebay – aktuell zu absurden Kursen die Besitzer. Zwei bis drei Jahre alte Radeon R9 390(X) (Test) und Radeon R9 290(X) (Test) auf Basis der Hawaii-GPU erzielen Preise von um die 350 Euro (R9 390) respektive bis zu 280 Euro (R9 290).

Die Leistungsklasse darüber erzielt mit Modellen wie der RX 470 Preise von um die 360 Euro, das sind circa 150 Euro Aufpreis gegenüber dem Startpreis der neueren Radeon RX 570. Für eine noch schnellere Radeon RX 580, für die AMD zum Marktstart eine Preisempfehlung von 259 Euro ausgerufen hat, müssen Käufer derzeit ebenfalls einen Aufpreis von über 150 Euro in Kauf nehmen. Hier klettert der Preispunkt nicht selten auf über 400 Euro; gleiches gilt auch für die RX 480.

Demo-Mining-System von Biostar
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Mining treibt den Preis, kein Ende in Sicht

Der Grund für diese Entwicklung: Trotz des Sommerloches, in dem der Handel die schlechtesten Umsätze mit Elektronik über das Jahr betrachtet verbucht, sind Grafikkarten von AMD bei fast keinem Händler mehr zu ergattern. Die Regale sind leergefegt und das nicht, weil AMD zum Marktstart der Radeon RX 570 und der Radeon RX 580 die Polaris-20-GPUs nicht liefern konnte. Vielmehr kommt AMD nicht mit der hohen Nachfrage der Kundschaft zurecht, die die GPUs zum Schürfen virtueller Krypto-Währungen nutzt. Nach einer ruhigeren Phase über die letzten Monate haben die Kurse einschlägiger Währungen wieder angezogen und Mining mit GPUs wieder wirtschaftlich attraktiv gemacht.

Ein Ende der Situation scheint derzeit nicht in Sicht. Gerüchten zufolge Arbeiten sowohl AMD als auch Nvidia an Sondereditionen gefragter Grafikkarten ohne Anschlüsse für Monitor und extrem reduzierter Garantiedauer, um Mining-Farmen befriedigen zu können, ohne dem Endkunden die Aussicht auf Ware im Handel zu nehmen.

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